Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

312 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. 
werden. Schön gefärbte gelbe bis gelblichrothe werden als Edelsteine geschliffen 
(Hyacinth genannt), so besonders die auf Ceylon lose sich findenden. V, d.L. 
ist er unschmelzbar, desgleichen mit Phosphorsalz, mit Borax schwierig schmelz- 
bar, in Schwefelsäure wird er langsam als Pulver theilweise zersetzt. 
Der Zirkon, prismatische bis pyramidale Krystalle bis Körner bildend, ist 
meist in Silicatgesteinen eingewachsen, wie in Syenit (in Norwegen, Schweden, 
Sachsen), in Gneiss (in New-Jersey, auf Ceylon), im Miascit des Ilmengebirges 
bei Miask in Sibirien, im Eklogit des Fichtelgebirges, in Basalt, vulkanischen 
Auswürflingen u. a., auch in Marmor (Bóhmisch-Eisenberg in Màáhren), lose im 
aufgeschwemmten Lande und im Sande von Flüssen. Er wird, wie schon 
erwähnt, als Edelstein benützt, auch zu Zapfenlagern feiner Waagen und in der 
Uhrmacherei. 
Verwandt ist der Auerbachit von Mariapol im  Gouv. Jekatherinoslaw in 
Sibirien, in Kieselschiefer eingewachsene, kleine pyramidale Krystalle bildend, 
welche bei H. — 6,5 und spec. Gew. — 4,06 weniger Zirkonsdure enthalten, 
2ZrO, auf 3SiO,, während der sogen. Malakon von Hitteroë in Norwegen, 
Miask am Ural, Rosendal in Finnland u. a. O. mit wechselndem Wassergehalte 
und H. bis auf 4 hinab auf eine chemische Veränderung des Zirkon hinweist. 
6. Dichroit (Cordierit, Peliom, Iolith), ein durch seine Zersetzbarkeit 
ausgezeichnetes Magnesia-Thonerde-Silicat Mg5A1,0,'Si;O,,, welches eine ganze 
Reihe verschiedenartiger Pseudomorphosen liefert, welche als eigene, doch 
zweifelhafte Species unterschieden wurden, wie die mit den Namen Chloro- 
phyllit, Praseolith, Aspasiolith, Peplolith, Gigantolith, Pyrargillit, 
Fahlunit, Pinit, Oosit, Bonsdorffit und Iberit belegten Umwandlungs- 
produkte des Dichroit. An ihm wurde der Pleochroismus, früher als Di- 
chroismus bezeichnet, entdeckt (s. Bd. II, pag. 472), daher der von CORDIER 
gegebene Name Dichroit, welchem jetzt meist der Name Cordierit vorgezogen 
wird, weil er nicht dichromatisch, sondern trichromatisch ist. Er krystallisirt 
orthorhombisch, bildet meist kurzprismatische Krystalle von hexagonalem Aus- 
sehen, welche in der einfachsten Combination coP:eoP3é-oP der hexagonalen 
Combination coP':oP gleichen, weil der brachydiagonale | Kantenwinkel 
= 119° ro' ist. Diese Aehnlichkeit zeigt sich auch bei weiteren Combinationen, 
indem zu jenen Gestalten 1P als Abstumpfung der Combinationskanten oP/æP, 
P als Abstumpfung der Combinationskanten oP/coPS tritt, wobei 4P gegen 
oP unter 151? 7' und PS gegen oP unter 150° 49’ geneigt ist. Auch wenn die 
Querflächen und das Prisma coP3 dazu treten, zwölfseitig prismatische Gestalten 
entstehen, besteht noch das hexagonale Aussehen. Die Krystalle sind gewöhnlich 
als eingewachsene nicht scharf ausgebildet, zeigen auch abgerundete Kanten. 
Ausser krystallisirt findet er sich derb und eingesprengt, lose als Geschiebe, wie 
auf Ceylon die als Edelstein benützten blauen, die sogen. Wasser- oder 
Luchssapphire. 
Er ist bläulichweiss bis dunkelblau, ins Gelbe und Braune gehend, selten 
farblos, durchsichtig bis kantendurchscheinend, glas- bis wachsglànzend, der 
durchsichtige deutlich trichromatisch. H. = 7,0—7,5 und spec. Gew. z 2,6—2,7. 
V dL. schwierig an den Kanten schmelzbar, mit Kobaltsolution befeuchtet und 
geglüht blau bis bläulichgrau; in Säuren wenig löslich. — Er findet sich besonders 
in Granit und Gneiss wie bei Arendal und Krageroé in Norwegen, Fahlun in 
Schweden, Orijàrfvi und Helsingfors in Finnland, Bodenmais in Bayern, Cabo 
de Gata in Spanien, Haddam in Connecticut u. a. O. 
      
   
   
    
     
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
     
   
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
	        
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