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Sulfate. 339
4. Der Anhydrit (Karstenit), das den vorangehenden analoge Sulfat der Kalk-
erde, CaO:SO, mit 41,29 Kalkerde und 58,8 Schwefelsiure, durch sein massen-
haftes Vorkommen als Gesteinsart ausgezeichnet, krystallisirt auch orthorhombisch.
Mit dem Gyps verglichen, welcher wasserhaltige schwefelsaure Kalkerde darstellt
und durch Wasseraufnahme bisweilen aus Anhydrit hervorgeht, wurde er An-
hydrit (von dem griechischen »azydros« wasserfrei) genannt. Er findet sich selten
krystallisirt und es liessen sich die Krystalle nicht als isomorph mit denen des Baryt,
Colestin und Anglesit erkennen, obgleich die Zusammensetzung Isomorphismus
vermuthen làsst. Die Krystalle in Steinsalz von Berchtesgaden sind dicktafelig oder
parallelepipedrisch durch die Combination der Quer, Lángs- und Basisflichen,
zeigen auch Pyramiden, ein Prisma und ein Längsdoma untergeordnet. Das
Prisma coP (90° 4') und das Längsdoma PS (96° 30') nach HESSENBERG, die
Pyramiden P, 2P2 und 3P3 an diesen, sowie die an Krystallen im Kieserit bei
Stassfurt, in Lava von Aphroessa bei Santorin im griechischen Archipel oder an
prismatischen bis nadelförmigen Krystallen im Bergkrystall am St. Gotthard in der
Schweiz vorkommenden Gestalten liessen bis jetzt wenigstens den Isomorphismus
mit den andern Sulfaten RO'SO, nicht feststellen. Auch die Spaltungsflächen
sind nicht analoge, indem der Anhydrit nach den drei auf einander recht-
winkligen Flächenpaaren, nach den Längs-, Quer- und Basisflächen, die zusammen
das orthorhombische Hexaid (s. pag. 358, Band II) bilden, vollkommen spaltbar
ist, wesshalb man früher, den Grad der Vollkommenheit nicht genau unterscheidend,
die Spaltbarkeit für hexaedrisch hielt und an eine dem Steinsalz ähnliche Ver-
bindung dachte, woher der Name Muriazit stammt, von acidwm muriaticum,
Salzsáure entlehnt. Auch wurde der Anhydrit darnach Würfelspath genannt.
Spüter fand man, dass die Spaltungsflichen ungleich vollkommen sind, am voll-
kommensten parallel den Lüngsflüchen, weniger vollkommen parallel den Quer-
flachen und wieder weniger parallel den Basisflichen.
Gewóhnlich bildet der Anhydrit derbe krystallinisch-kórnige Massen bis
fast dichte, bisweilen ist er stenglig bis fasrig, sehr selten dicht, dabei eigen-
thümliche wellenfórmig gebogene Lagen bildend, der sogen. Gekrósestein von
Bochnia in Gallizien und von Eisleben in Sachsen.
Der Anhydrit ist wesentlich farblos bis weiss, háufig etwas gefärbt, bläulich-
weiss, bláulichgrau bis smalte- und violblau, róthlichweiss bis fleischroth, gráulich-
weiss bis rauchgrau und gräulichbraun, glasglänzend, auf co P 5$ perlmutterglänzend,
auf oP wachsglünzend, zumal auf den entsprechenden Spaltungsfláchen, durch-
sichtig bis kantendurchscheinend, hat H. — 3,0—3,5 und spec. Gew. — 2,8— 3,0.
V. d. L. schmilzt er etwas schwierig zu weissem alkalisch reagirenden Email,
mit Fluoritpulver gemengt zu klarem Glase, welches beim Abkühien undurch-
sichtig wird; auf der Kohle in der Reductionsflamme behandelt giebt er Schwefel-
calcium. In Säuren ist er wenig lóslich, von kohlensauren Alkalien wird er zer-
setzt. Bemerkenswerth ist, dass der Anhydrit durch den Einfluss von Feuchtigkeit
bei wechselnder Temperatur allmählich Wasser aufnimmt uad sich in Gyps um-
wandelt, dabei sein Volumen vergrössernd, was in geologischer Beziehung sehr
wichtig ist.
Der derbe Anhydrit bildet Lager und Stöcke in Begleitung von Steinsalz und
Gyps, auch von Mergel, Thon und Kalkstein, selten findet er sich auf Gängen.
Als Fundorte sind beispielsweise Berchtesgaden in Oberbayern, Hallein und Ischl in
Salzburg, Hall in Tyrol, Aussee in Steiermark, Sulz am Neckar, Bex im Canton Waadt
in der Schweiz, Vulpino (daher der Name Vulpinit) bei Bergamo in Ober-Italien,
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