Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (Dritter Band)

   
   
     
   
  
  
  
  
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
     
    
   
    
    
   
    
  
    
    
   
   
       
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Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. 
der permischen Epoche hervortauchten. Zahlreich liegen ihre Gebeine nament 
lich in den Sumpfablagerungen der Lettenkohle und in den litoralen Sandsteinen 
des Keupers. Mit Beginn des darauf folgenden Lias sind sie - - auf Nimmer- 
wiederkehr — verschwunden. 
Wie die Labyrinthodonten um diese Zeit mit dem Auftauchen der Sumpf- 
Facies kommen und gehen, so scheinen sich ächte Reptilien mehr an trockenes 
Festlandklima, heissen Sand und sonnenbestrahlte Seestrandfelsen gebunden zu 
haben. Aechte Reptilien kennen wir im palüozoischen System abgesehen von 
den in der Steinkohlenformation von Neu-Schottland gefundenen Zosaurus-Wirbeln 
— noch nicht eher, als bis wir die obere Grenze der für dieses charakteristischen 
Morastflora des Rothliegenden überschritten haben. Sie mógen im trockenen 
Binnenlande gelebt haben. Proforosaurus taucht alsbald mit dem Kupferschiefer 
auf und es folgen dann mit der Trias reichlichere Formen der Landreptilien. 
Eine reiche Reptilienfauna verkündet sich in den mannigfachen Fussfährten 
des rothen Sandsteins (Keuper) von Connecticut, die drei- und vierzehige Land- 
thiere andeuten. Man bezog sie anfánglich auf Vógel, jetzt nach besserer Kennt- 
niss auf die aufrecht gehenden Dinosaurier, von denen man jetzt aus dem oberen 
Jura der Rocky mountains auch dreizehige Formen kennt. Mannigfaltig gestaltet 
tauchen sie im oberen Jura und im Wealden hervor, unter ihnen der kleine, der 
Gestalt der heutigen Künguru's práludirende aufrecht gehende und hüpfende 
Compsognathus aus dem oberen Jura von Solenhofen und der 8o Fuss Lünge 
erreichende AZ/amfosaurus immanis der Rocky mountains. 
Viele Landeidechsen kennt man aus Jura und Kreide, mit ihnen, zuerst 
im Lias fossil gefunden, die seltsamen Flugsaurier oder Pterosaurier, die mit be- 
zahnten Formen beginnen, mit zahnlosen in der oberen Kreide erlóschen. 
Der mesozoischen Periode gehórt auch die Ausbildung der ersten Vógel an, 
die sich sicherlich von Reptilien, vielleicht mit den Dinosauriern 
Wurzelform abzweigten. 
Dasein der Vógel, 
  
aus gemeinsamer 
Aus der Trias hat man noch keine sichere Kunde vom 
wenn auch drei- und vierzehige Fussspuren vorliegen, die 
überraschende Aehnlichkeit mit denen mancher Vógel zeigen. Sicher 
im oberen Jura von Solenhofen auf. Der vielgenannte und nach fast vollstándigen 
Skeletten bekannte Solenhofener Archaeopteryx hat noch bezahnte Kiefern und 
langgestreckten Eidechsenschwanz, das sichere Merkzeichen seiner Abkunft aus 
der älteren Reptilienwelt.  Aechte Vogel, wohlcharakterisirte Verwandte der 
heute lebenden, liefert die obere Kreide. Aber unter ihnen ist aus der Kreide 
von Kansas auch noch ein Vogel mit Fischwirbeln, Zchthyornis, der noch das 
Merkmal einer weit älteren Ahnenreihe — Fische und Tritonen — mit sich 
führt. 
Im Zeitalter der Reptilien-Herrschaft entstanden nebst anderen 
Säugethiere. 
tauchen sie 
auch schon die 
Aber sie fristeten lange ihr Dasein nur in Gestalt kleiner insecten- 
fressender Formen, von denen man auch nur Unterkiefer und Z 
ältesten bis jetzt fossil gefundenen Vertreter sind Dromatherium aus dem new red 
sandstone (Keuper) von Nord-Carolina und Microlestes aus dem Fisch-Bonebed an 
der Grenze von Keuper und Lias in Württemberg. Was man von ihnen weiss, 
stimmt am besten zu gewissen Beutelthieren Australiens (Marsupialia insectivora). 
Aehnlich bleibt die Vertretung der Säugethierklasse bis in den oberen Jura. Auf 
den Festlandgebieten der Kreideepoche dürfte die reichlichere Entwicklung der- 
selben stattgefunden haben, aber es fehlen in den uns bekannten Ablagerungen 
aus dieser Epoche alle und jede Säugethierreste. 
ähne kennt. Die 
Um so überraschender folgt 
     
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