Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

    
  
   
  
  
   
   
    
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
  
     
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
     
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Trias-System. 381 
dadurch wichtig, dass sie den deutschen Muschelkalk mit seinen alpinen Aequi- 
valenten verknüpften. 
Die Acephalen erscheinen in reichlicher, alle übrigen Mollusken überbietender 
Vertretung. Eine ausschliesslich triasische Gattung ist Myophoria mit vielen Arten. 
Es ist der nächsiverwandte Vorläufer der jurassischen Trigonien.  Myophoria 
vulgaris BRONN ist eine der am weitesten verbreiteten Arten und auch im Muschel- 
kalk der Ost-Alpen vertreten. Von einmuskeligen Acephalen sind Pecten laevi- 
gatus BRONN, Fecten discites BRONN, Lima striata GOLDF. und Gervillia socialis 
QuensT. häufig. Hier erscheinen auch die ersten Austern, spärliche Vorläufer 
des grossen Reichthums, den sie in Jura und Kreide erlangen. Ostrea placunoides 
MünsT. eine kleine Art sitzt häufig auf Ceratiten. 
Die Gasteropoden sind durch einige Arten z. B. von Natica und Dentalium 
vertreten. 
Die Cephalopoden erscheinen in einigen wenigen, aber sehr wichtigen Arten. 
Nautilus bidorsatus BRONN ist der Hauptvertreter der Nautileen. Ihn begleiten 
seine ‘ verkalkten Kiefern, die sogen. Rhyncholithen. Häufig in manchen 
Schichten ist die für die Trias besonders bezeichnende Ammoneen-Gattung Cera- 
tites, namentlich ist C. nodosus HAAN häufig im oberen Muschelkalk. 
Von Crustaceen ist im Muschelkalk ZPemphix Suweuri BRONN nicht selten, 
ein langschwänziger Decapode, in der Gestaltung von Kopf, Brust, Hinterleib und 
Schwanzfächer der heutigen Gattung Astacus schon nahe verwandt. (Crailsheim 
in Württemberg.) 
Die Fischfauna des Muschelkalkes ergiebt ausser Pflasterzähnen von Cestra- 
cionten, wie Acrodus, und kegligen Zähnen von Haien, wie Hybodus, besonders 
Schuppen und Zähne von eckschuppigen Ganoiden, namentlich Gyrolepis-Schuppen 
und Saurichthys-Zähne. 
Zweifelhafter Stellung, aber jedenfalls ein Saurier ist die Gattung Placodus, 
die AGAssız erst zu den Pycnodonten (Ganoiden) stellte. Man kennt den Schädel, 
das übrige Skelett ist unbekannt. Oberkiefer und Gaumen tragen ein Pflaster 
von breiten gewölbten Mahlzähnen, ähnlich denen der Pycnodonten. Dazu kommen 
im vorderen Kieferende ein paar stumpfe Schneidezähne. Die Schädelform deutet 
einen Saurier an. 
Reichlich vertreten in der Meeresfauna des Muschelkalkes sind die Saurier 
mit vieltheilig zusammengesetzten Schwimmfüssen und langem Schwanenhals, 
Nothosaurus, Simosaurus u. a. Es sind die nächsten Verwandten und Vorläufer 
der jurassischen Plesiosauren. Man kennt den vollständigen Schädel. Zerstreute 
Knochen sind besonders häufig im Muschelkalk der Gegend von Baireuth. Ich- 
thyosauren kennt man aus demselben Gebiet erst in zerstreuten Fragmenten. 
Die gleichzeitige Festlandfauna ist fast völlig unbekannt, die Flora nur in 
wenigen in die Meeresablagerungen eingeschwemmten Landpflanzenresten ver: 
treten. 
In den Alpen erscheinen als Aequivalent des deutschen Muschelkalkes eine 
Reihe von Kalkablagerungen mit einer viel reicheren Meeresfauna, in der aber 
eine Anzahl von Arten des ersteren sich wiederholen. So von Crinoideen Æncrinus 
liliiformis — von Brachiopoden Zerebratula vulgaris, Retsia trigonella und Spirifer 
Mentzeli — von Acephalen Lima striata, Gervillia socialis, Pecten discites. Auch 
einige Ammoniten und Ceratiten sind gemeinsam. Dazu kommen eine Menge 
eigenthümlicher und für den alpinen Muschelkalk bezeichnender Arten, z. B. von 
Acephalen Æalobia Lommeli Wis., fermer von Cephalopoden zahlreiche Ammoniten
	        
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