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Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
Amm. Jarbas MUNST. u. a. Auch mehrere Or/hoceras-Arten und ungewöhnlich
viele Nautilen treten in dieser Fauna auf.
‚Cassianer und Hallstätter Schichten tragen namentlich dazu bei, den Gegen-
satz zwischen der paläozoischen Meeresfauna und der der deutschen Trias aus-
zugleichen. Formen von paläozoischem Charakter, wie namentlich die Gattung
Orthoceras, verkünden durch ihr reichliches Auftreten, dass während jener weiten
oft erwähnten Lücke eine Menge paläozoischer Formen unter allmählicher Umge-
staltung im grossen Ocean fortlebten. Gleichwohl stimmt von den Arten der
Cassianer und Hallstätter Meeresfauna mit solchen aus paläozoischer Formation
keine einzige specifisch überein.
In der Oberregion erscheinen eine mannigfach gegliederte und örtlich ver-
schieden geartete Reihe von Ablagerungen, Lunzer und Opponitzer Schichten,
Raibler Schichten u. s. w. Aus der Meeresfauna sind Cardita crenata Gr. und
Myophoria Kefersteini Gr. zu nennen. Die Lunzer Schichten in Niederösterreich
sind durch eine mit dem deutschen Keuper übereinstimmende Flora (Fterophyllum
Jaegeri BROGN. und mehrere andere Arten derselben Gattung, Æguisetum columnare,
Lecopteris Stutigartiensis) ausgezeichnet. Sie bestehen vorherrschend aus sandigen
Absátzen und ergeben ein merkwürdiges Bindeglied zwischen alpiner und deutscher
Keuper-Facies.
Wir kommen nun zu den Ablagerungen der rháütischen Stufe im alpinen
Gebiet, dem Aequivalent des sogenannten oberen Keupersandsteins von Deutsch-
land, Lothringen und England (Zone der Avicula contorta). Sie bestehen aus
máüchtigen Kalk- und Dolomit-Massen, — dem Dachsteinkalk und den Kóssener
Schichten, die nur in der Facies verschieden und im Wesentlichen gleich alt sind.
Der Dachsteinkalk ist eine Tiefsee-Bildung, die ein paar Tausend Fuss
Máchtigkeit erreicht. Bezeichnend ist eine grosse Acephalen-Art Megalodus tri-
queter Hau. In manchen Bänken sind Tiefsee-Foraminiferen (Textularien u. s. W.)
in Menge nachgewiesen.
Die Kössener Schichten sind ein mehr mergeliges, aus seichterem Meeresgebiet
abgelagertes Aequivalent des Dachsteinkalkes, versteinerungsreiche Absätze von
Kalk, Mergel und Schieferthon, reich an Acephalen. Eine Anzahl von Arten
aus dem oberen Keupersandstein Deutschlands wiederholen sich hier, z. B. Avicula
contoría PonTL., Cardium Rhaeticum Mer, Pecten Valoniensis Derr. Dazu kommen
Brachiopoden und Lithodendren.
Merkwürdig ist im Piestinger Thal (Niederösterreich) das Auftreten dünner
mergeliger und breccienartiger Zwischenschichten, in denen sich die Fischfauna
des Bone-bed's von Stuttgart und Aust Cliff mit Zähnen von Sawrichthys-Arten,
Acrodus minimus Ac. und Sargodon fomicus PrrEN. wiederholt.
Mit den Kóssener Schichten schliesst die rhátische Stufe des alpinen Gebietes,
darauf folgt das alpine Aequivalent des unteren Zzas (Zone des Ammonites planorbis
Sow. oder psilonotus (QUENST.)
Hochsee-Ablagerungen der Triasepoche, wie wir sie aus dem europäischen
Alpengebiete kennen lernten, erscheinen über den grössten Theil der Erdober-
fläche, soweit sie das triasische Meer überdeckte, verbreitet. Mann kennt sie auch
im Himalaya, im nördlichen Sibirien und auf Spitzbergen, im Westen von Nord-
Amerika (in der Sierra Nevada in Californien) und auf Neuseeland. Was man
nach der früheren unvollständigen Kenntniss der Trias und ihrer Fauna lange als
Ausnahme betrachtete, ergiebt sich damit als die eigentliche Regel für den grössten
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