Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

         
   
  
   
  
   
  
  
   
   
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
    
  
     
    
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
    
   
   
   
    
   
   
    
  
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Trias-System. 387 
Theil der Erdoberfläche, soweit überhaupt das tiefere Meer der Trias-Epoche 
sich ausdehnte. 
Nach Darlegung der vielgestaltigen Zusammensetzung, welche die Trias-Ab- 
lagerungen einestheils in ihrer zeitlichen Aufeinanderfolge, anderentheils nach den 
órtlich verschiedenen Ablagerungs-Bedingungen ergeben, erübrigt uns noch, einen 
allgemeinen Blick auf Flora und Fauna der Trias überhaupt zu werfen. 
Die Flora des Festlandes wáhrend der ganzen Trias-Epoche bestand, soweit 
uns die fossilen Reste Aufschluss geben, vorwiegend aus Gefásscryptogamen, 
Cycadeen und Coniferen. Mit Beginn der 'Trias-Epoche treten baumartige 
Equiseten an die Stelle der in älteren Epochen vertretenen Calamiten. Æguisetum 
arenaceum BROGN. und E. columnare BROGN. sind wichtige in der Trias über ganz 
Europa verbreitete, auch in Nord-Amerika wieder hervortauchende Arten. Die 
Farnen sind sowohl in Strünken als in Wedeln durch Anomopteris, Clathropteris, 
Pecopteris, Taeniopleris u. s. w. reichlich vertreten. Die Cycadeen drüngen sich 
mit Péerophyllum, Zamites, Otozamites, Fterozamites u.s. W. stark in den Vorder- 
grund und erhalten sich mit ábnlichem Gepráge und zum Theil mit denselben 
Gattungen durch die ganze Jura-Epoche bis in den Wealden-Horizont oder die 
untere Kreide-Formation. Coniferen bilden eine auf dem Festland weit verbreitete 
Waldvegetation. Sehr vorherrschend sind zwei Abietinen-Gattungen Volzia und 
Albertina. Weit verbreitet vom oberen Buntsandstein (Sulzbad im Elsass) an bis 
in den Keuper und auch auf nordamerikanischem Boden erscheint Voltzia heterophylla 
BRocN. Dazu kommen Zaxoedifes-Arten. : 
Die Fisch-Fauna der Binnengewässer und der brakischen Strandlagunen 
scheint besonders eckschuppige Ganoiden und Lurchfische mit Mahlzähnen 
(Ceratodus) enthalten zu haben und ist von der gleichzeitigen Meeresfauna wahr- 
scheinlich wenig geschieden gewesen. 
Mächtig entwickelt erscheint auf dem Festland und im süssen Wasser die 
Labyrinthodonten-Ordnung mit zum Theil riesenhaften Arten, wie Mastodonsaurus, 
deren Schädel allein über zwei, vielleicht selbst bis vier Fuss Länge erreichte. 
Ihnen schreibt man auch die fünfzehigen Fussfährten (Chirotherium-Fahrten) im 
Buntsandstein zu, die u. a. bei Hildburghausen gefunden werden. 
Miáchtig entwickelt und in mehreren Ordnungen vertreten erscheinen auf dem 
Festlande der Triasepoche auch die Reptilien, besonders in thecodonten Formen, 
von denen namentlich Belodon und seine Verwandten durch zweischneidige an 
den Rändern gekerbte Zähne sich auszeichnen. Dazu kommt Zanclodon. Ein sehr 
vollständig erhaltenes Skelett von Stuttgart verkündet seine riesenhafte Grösse 
und sein Skelettbau deutet auf einen landbewohnenden Dinosaurier. Eine kleine 
Eidechse Aesaurus von Stuttgart zeigt im Schädelbau Analogien mit Vôgeln, 
trágt aber einen ringfórmig gegliederten verknócherten Schuppenpanzer. Dazu 
kommt aus der Trias von England eine Anomodonten-Gattung, AAyncAhosaurus, 
mit einem den Schildkröten und Vögeln áhnlichen Schádelbau und zahnlosen 
Kiefern. Es ist der einzige europäische Vertreter der (vielleicht etwas älteren) 
viel reicheren Anomodonten-Fauna des rothen Sandsteins von Süd-Afrika. 
Reichlich entwickelt muss die Fauna der Landreptilien in der Trias von 
Nord-Amerika gewesen sein, wie die im Sandstein von Connecticut erhaltenen Fuss- 
fährten zahlreicher, theils drei- theils vierzehiger Landbewohner andeuten. Sie 
rühren von aufrechtgehenden Thieren her, die zum Theil nur gelegentlich mit 
ihren Vorderfüssen den Boden berührten. Man bezieht sie auf landbewohnende 
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