Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

   
   
  
   
   
   
   
  
  
  
   
  
   
   
  
   
    
   
  
   
    
    
   
    
   
   
   
  
   
    
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
. dem 
|, Wie 
erum 
ieben 
. viel. 
tigem 
halo- 
n der 
)aláo- 
eder- 
pers 
1 aut, 
Echi- 
] die 
> die 
S20- 
issen 
und 
]pen 
ling). 
g er- 
nten 
aber 
hen. 
(und 
lien- 
der 
auch 
'nen 
“hen 
lige 
‘So 
tive 
cht, 
den 
zu- 
von 
jser 
als 
Veränderungen der Minerale. 389 
Geschiebe vorkommend noch die allgemeinen Umrisse der Gestalt zeigen, Ecken 
und Kanten ihre Schärfe verlieren und die Flächen anfangen convex zu werden, 
wie man dies an losen Krystallen von Quarz, Topas, Granat, Olivin, Leucit u. a. 
beobachten kann. Bruchstücke von Krystallen oder derben Massen werden in 
gleicher Weise als Geschiebe oder Gerölle abgerundet, während die Mineral- 
substanz unverändert bleibt. Hier sollen nur in Kürze diejenigen Veränderungen 
besprochen werden, welche die Mineralsubstanz erleidet, wodurch ihr Aussehen 
oder das physikalische Verhalten verändert wird, und dabei schliesslich die Minerale 
gänzlich zerstört werden oder ihre Substanz eine andere wird. 
Hierbei muss man zunächst berücksichtigen, dass Minerale meist nicht voll- 
kommen rein sind, durch gewisse Substanzen gefärbt erscheinen oder mechanische 
Beimengungen enthalten. "Treten nun Veränderungen dieser den bezüglichen 
Mineralen nicht eigenthümlichen Substanzen ein, so können schon dadurch gewisse 
Minerale ihr ursprüngliches Aussehen verlieren, ohne dass die wesentliche Substanz 
verändert wird oder es können durch die Veränderung des unwesentlichen An- 
theiles Veränderungen der wesentlichen Substanz eingeleitet werden. 
Es verändern z. B. gewisse gefärbte Minerale ihre Farbe, zum Theil in Ver- 
bindung damit ihren Glanz und die Durchsichtigkeit, wenn die färbende Substanz 
durch den Einfluss des Lichtes, durch Sonnenschein, durch Austrocknen 
oder durch Nässe oder sonst andere Einflüsse verändert wird, ohne dass 
die wesentliche Substanz der bezüglichen Minerale eine andere wird. Solche 
Veründerungen sind an sich unwesentliche. So verlieren z. B. in vulkanischem 
Gestein eingewachsene rosenrothe Zirkonkrystalle dem Tageslicht ausgesetzt ihre 
Farbe, so verblassen durch dieselbe Ursache gelbe Topase, blauer Cólestin, blauer 
Anhydrit, rosenrother Fluorit u. a, so verblasst die Chrysopras genannte apfel- 
grüne Varietät des Quarzes durch Licht und Austrocknen, so verlieren dunkle 
rauchgraue oder braune Feuersteine ihre Farbe, den Glanz und die Durchschein- 
heit, werden hellgrau bis weiss, matt und undurchsichtig. Ist das bezügliche 
Pigment reichlicher vorhanden, so kann bei dem letzteren Beispiele durch das 
Entweichen des fürbenden Kohlenwasserstoffes der vorher vollkommen dichte 
Feuerstein ein Wenig aufgelockert werden und dadurch auch mindere Hárte zeigen, 
als er früher besass. Die wesentliche Mineralsubstanz bleibt trotz solcher z. Th. 
sehr auffallender Veränderungen unverändert. 
Durch den Einfluss des Lichtes kónnen aber auch ausser der Veränderung 
des Aussehens wirkliche Substanzveränderungen eintreten, wie bei dem feuer- 
rothen bis morgenrothen Realgar, welches dem Tageslichte ausgesetzt mit der 
Zeit orangegelb wird und zu lockerem Pulver zerfällt, wie man in Sammlungen 
bemerken kann, während die in Schubladen aufbewahrten Stücke unverändert 
bleiben. Welche Veränderung in chemischer Beziehung dabei eintritt, ist ana- 
lytisch nicht festgestellt, wenn auch O. VOLGER vermuthete, dass sich das Realgar 
AsS in Auripigment As,S, umändere. So wird der ursprünglich weisse oder 
farblose Vivianit durch die Einwirkung des Lichtes und der Luft blau und in 
Folge dieser Einwirkung wird das ursprüngliche wasserhaltige Eisenoxydulphosphat 
verändert, indem die Analysen Gehalt an Eisenoxyd nachweisen, welches aus dem 
Eisenoxydul hervorgegangen ist, natürlich auch die Mengenverhältnisse der anderen 
Bestandtheile ein wenig verändert werden. 
Aehnlich der Einwirkung des Lichtes, bringt auch die Wärme Veränderungen 
des Aussehens hervor, selbst schon die Sonnenwärme bei Mineralen, welche an 
der Oberfläche der Erde ausgebildet sind oder in Gesteinen zu Tage treten
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.