Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (Dritter Band)

   
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Wachsthum der Krystalle. 405 
zweifelhaft in den Krystallen selbst und wurde nicht durch das auf der Ober- 
flache abgesetzte Chloritpulver aufgehoben. Durch diese Befähigung wurden die 
Krystalle grösser, wie sie auch grösser geworden wären, wenn keine Bestäubung 
eingetreten wäre, nur hätte man dann nicht die Pausen, den zeitweiligen Unter- 
bruch des Wachsthumes wahrnehmen können. 
Ein Seitenstück zu den beschriebenen Wachsthums-Erscheinungen an diesen 
Bergkrystallen bilden die mit dem Namen Kappenquarz benannten grossen 
Krystalle des weissen Quarzes von Schlackenwald in Bóhmen, welche bei mangeln- 
der Durchsichtigkeit die Wachsthumsverhältnisse nicht so zeigen, wie die er- 
wühnten Bergkrystalle, welche aber doch auf eine áhnliche Bildung schliessen lassen, 
indem sie in Folge der Erschütterung durch einen leichten kurzen Schlag mit 
einem Hammer zeigen, dass derartige Schichten vorliegen. Es lóst sich beim An- 
schlagen ein der üusseren Gestalt conformer Kern heraus, aus diesem ein zweiter 
und so mehrere Male fort. An der Oberfläche der so durch die Erschütterung 
trennbaren Kerne und Schaalen bemerkt man Glimmerschüppchen entsprechend 
den zarten Chloritschüppchen im Bergkrystall und man ersieht, dass der Vor- 
gang des Wachsthums ein ähnlicher war. Auch die schönen, relativ grossen 
basisch begrenzten grünlichbraunen Vesuviankrystalle von Egg bei Christiansand 
in Norwegen, welche von Aussen nach Innen concentrisch-schalige Absonderung 
zeigen und leicht Hülle um Hülle ablösen lassen, weisen auf ähnliches Wachs- 
thum mit Pausen des Fortwachsens hin. 
Bei künstlich eingeleiteten Krystallisationen kann man zur Genüge derartige 
Bildungen erzielen z. B. bei Alaun und dasselbe wahrnehmen, dass Krystalle 
mit einer bestimmten Gestaltung wachsen, dass man durch ein pulverulentes 
Pigment die Oberfläche bestäuben kann, dass die vergrössernde von Aussen sich 
ansetzende gleichartige Substanz rundum den Krystallflächen entsprechende 
Schichten bildet und dass man durch zugeführtes pulverulentes Pigment nach 
der Vergrösserung bei weiterem Wachsthume ähnlich den beschriebenen Berg- 
krystallen die Bildung von Alaunkrystallen hervorrufen kann, die im Inneren 
wiederholt solche Schichten der vergrössernden Substanz erkennen lassen. 
Bei den geschilderten mineralischen und nicht mineralischen Krystallen, an 
denen die den wachsenden Krystall vergrössernden Schichten gesehen werden 
können, weil dies die fremdartige interponirte Substanz ermöglicht, ist natürlich 
die fremde Substanz keine Bedingung des Wachsthums und der Ausbildung der 
gleichen Gestalt der grösser gewordenen Krystalle, sondern man sieht nur, dass 
die Krystalle, wenn gleichartige Substanz vorhanden ist, sich in der Weise 
vergrössern, dass sich rundum Schichten entsprechend der vorhandenen Gestalt 
absetzen, deren Absatz durch die Totalität des wachsenden Krystalles bedingt 
ist. Das Wachsthum würde auch ohne die interponirte fremdartige Substanz in 
gleicher Weise erfolgt sein und man kann sich vorstellen, dass die zuerst gebildeten 
Krystalle klein waren, durch Absatz gleichartiger Substanz in der vorhandenen 
Gestalt conformen Schichten wuchsen, dass das Wachsthum langsam oder schnell 
vor sich ging, die zuerst gebildeten Krystalle auch nach zeitlichen Unterbrechungen 
des Wachsthums wachsen. 
Bei künstlich eingeleiteter Krystallisation erhält man daher von kleinen 
Krystallen ausgehend an Grösse verschiedene grössere Krystalle, wie auch bei 
Krystallen desselben Minerals in einem Drusenraume oder wenn solche in einer 
Gesteinsart eingewachsen sind, verschieden grosse neben einander vorkommen, 
welche in der Gestalt übereinstimmen. 
     
    
  
     
    
   
   
  
   
  
  
  
  
   
  
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
    
	        
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