Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

   
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Zeolithe. 523 
und zeigten in ihren Combinationen den Habitus klinorhombischer Ausbildung, 
bis durch sehr genaue Messungen das klinorhombische System festgestellt wurde. 
Die mit dem Prisma oeP (115° 22') vorkommenden Basisflächen oP bilden näm- 
lich mit den Querflächen die Winkel 90°9' und 89°51' (nach DAUBER), 90°6' 
und 89° 54' nach F. DANA und konnten daher ohne sehr genaue Messung als 
rechtwinklig geneigte angesehen werden. Damit in Combination findet sich das 
Prisma oeP z, die orthodiagonalen Kanten von coP zuschürfend und meist vor- 
herrschend ausgebildet, mit den orthodiagonalen Kanten — 103? 22'. Von anderen 
zahlreichen Gestalten in den Combinationen ist noch das bisweilen stark ausge- 
bildete vordere Querhemidoma Poo anzuführen, welches gegen die Basisfláchen 
nach DAUBER unter r35?4' geneigt ist, die vordere Hemipyramide P 2' mit der 
klinodiagonalen Endkante — 120? 58', welche die Combinationskanten oP/oe Pz 
abstumpfend gegen die Basisfláchen unter 141°7%' geneigt ist, die hintere Hemi- 
pyramide P', welche die scháürferen Combinationskanten oP/ooP abstumpft, das 
Lingsdoma Pos, welches die spitzen Combinationsecken von ooP 2^ mit oP ab- 
stumpft und gegen die Basisflächen unter 147° 38' geneigt ist, oder auch das 
Längsdoma 2P mit dem Neigungswinkel = 128° 14' gegen die Basisflächen. 
Ausser krystallisirt findet er sich derb, krystallinisch-grobkórnige Aggregate bildend, 
wegen deren Absonderung Datolith genannt, von den griechischen Worten »Zazeo- 
mai« zertheilen und »Z/Aes« Stein. Er ist nur sehr unvollkommen spaltbar 
parallel den Querflichen und parallel dem Prisma ceP, der Bruch ist muschlig 
bis uneben. 
Der Datolith ist farblos oder wenig grünlich, weiss, grünlich-, graulich-, gelb- 
lich- oder rôthlichweiss, glasglänzend, auf den Bruchflichen wachsartig, durch- 
sichtig bis kantendurchscheinend, sprôde, hat H.— 5,0—5,5 und spec. Gew. 
— 2,9—3,0. In der Zusammensetzung ist er dadurch ausgezeichnet, dass er 
gegenüber den Zeolithen anstatt Thonerde Borsáure enthält, wie der Prehnit 2 CaO 
und 1 H,O aber nur 2 S1O,, wonach man die Formel H,0-B,0, + z (CaO -SiO,) 
aufstellen kann, welche 5,649 Wasser, 21,63 Borsäure, 35,11 Kalkerde und 
37,62 Kieselsáure erfordert. V. d. L. anschwellend schmilzt er leicht zu einem 
klaren Glase, die Flamme durch die Borsáure grün färbend; mit Phosphorsalz 
geschmolzen giebt er ein Kieselskelett. Von Salzsäure wird er vollständig zer- 
setzt, Kieselgallerte abscheidend. 
Als bemerkenswerthe Fundorte sind Bergen-Hill in New Jersey, Toggiana in 
der italienischen Landschaft Emilia (ehemal. Herzogthum Modena), der Monte 
Catini in Toscana, die Seisseralpe bei Klausen in Tyrol, Niederkirchen im 
Nahethal in der bayerschen Pfalz, Kuchelbad bei Prag in Bóhmen, Utoé in 
Schweden und Arendal in Norwegen anzuführen. Am zuletzt angeführten Fund- 
orte auf Magneteisenerzlagern findet sich der sogen. Botryolith, weisse, graue 
oder rothe Kugeln, traubenfórmige und stalaktitische Ueberzüge auf Calcitkrystallen 
bildend, im Inneren radialfasrig, welcher von Datolith getrennt und als eigene 
Species aufgefasst wurde. Er unterscheidet sich bei gleicher Härte und gleichem 
spec. Gew. in der Zusammensetzung nur dadurch vom Datolith, dass er ein 
Molecul H,O mehr enthält, sonst ist er mit ihm übereinstimmend. 
    
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
        
  
  
  
  
   
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
   
  
  
  
  
  
    
    
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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