Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

   
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Zwillingsbildung. 525 
wachsung eine regelmässige ist, an derselben Fundstätte oder auch an verschiedenen 
Fundorten sich in gleicher Weise wiederholt, wodurch schon hervorgeht, dass 
die Verwachsung einer gewissen Regel, einem Zwillingsgesetz unterliegt. 
(Min. 296—299.) 
  
Fig.1. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. 
Durch die Verwachsung kann nothwendig nicht jeder Einzelnkrystall des Zwillings 
in allen seinen Theilen vollkommen ausgebildet sein, wenn auch die Gestalt als 
gleiche genau bestimmbar ist. 
Bei solcher regelmässigen Verwachsung, welche gegenüber anderen zufälligen 
Verwachsungen zweier Individuen gleicher Art und gleicher Gestalt, die Be- 
nennung »Zwilling« rechtfertigt, finden sich gewöhnlich mehrere bis viele gleich- 
gestaltete und nach demselben Gesetz gebildete Zwillinge am gleichen Orte des 
Vorkommens, weil die Verwachsung nach derselben Weise zu beobachten ist. 
Man hat dann bei der Betrachtung solcher Zwillinge zu ermitteln, nach welcher 
Regel, nach welchem Gesetz sie verwachsene Einzelnkrystalle darstellen. Von 
vornherein zeigt auch das gleichzeitige Vorkommen solcher Zwillinge gleicher 
Gestaltung und verschiedener Grósse, dass die Zwillinge wie einzelne Krystalle 
von ihrer Entstehung an sich durch Wachsthum vergrósserten. 
Wenn in dem Artikel »Wachsthum der Krystalle« versucht wurde, sich eine 
Vorstellung von der Entstehung und dem Wachsthum der Krystalle zu machen, 
so ist ersichtlich, dass die beiden einen Zwilling bildenden Einzelnkrystalle in 
gleicher Weise entstanden sind und durch das Wachsthum grósser wurden. 
In keinem Falle aber kann und darf man sich vorstellen, dass zuerst zwei 
getrennte Einzelnkrystalle und wenn sie auch noch so klein gedacht würden, ent- 
standen wären und dass sie sich bei weiterem Wachsthume zu einem Zwilling 
vereinigt hätten. Im Gegentheil gelangt man zu der Vorstellung, dass wie bei 
dem werdenden Krystalle als einem Individuum ein Krystallmolecul der Aus- 
gangspunkt eines Krystalles ist, um welches sich die anderen Krystallmolecule 
derselben Gestalt und Grösse durch eine durch die Gestalt der Krystallmolecule 
geregelte Anziehungskraft anlagerten, auch jeder Einzelnkrystall des Zwillings ein 
Krystallmolecul als Ausgangspunkt hat. Diese beiden Krystallmolecule mussten 
daher in einer bestimmten Lage gegeneinander verwachsen und durch diese be- 
stimmte gegenseitige Lage ergiebt sich das Zwillingsgesetz für die zu einem 
Zwilling vereinten Einzelnkrystalle. Wodurch die bestimmte gegenseitige Lage 
der für den Zwilling erforderlichen ersten zwei Krystallmolecule bedingt wird, 
lässt sich zur Zeit nicht angeben, doch ist es wahrscheinlich, dass sie von der 
Lage gewisser Atome im Krystallmolecul abhängig ist, um die Symmetrie des 
Zwillings hervorzurufen. 
Bei der Beschreibung der Zwillinge und der Angabe des Zwillingsgesetzes 
giebt die bezügliche Ausdrucksweise an, wie die beiden einen Zwilling bildenden 
     
   
    
  
   
   
    
  
  
  
   
   
    
  
   
   
   
    
  
  
  
  
  
   
    
    
  
   
    
    
   
   
   
  
 
	        
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