Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (Dritter Band)

   
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Zwillingsbildung. 527 
gedacht, und dadurch entsteht der Zwilling als Modell. In der Zeichnung ist 
derselbe so gestellt, dass die Zwillingsachse aufrecht steht. 
Nicht immer ist bei Berührungszwilingen die Verwachsungsflüche gleich- 
zeitig die Zwillingsflàche, sie können, wenn auch selten in ihrer entgegenge- 
setzten Stellung gegen die Zwillingsfláche mit einer anderen Flüche verwachsen 
sein. So ist z. B. bei den sogen. Karlsbader Zwillingen des Orthoklas 
(s. pag. 274) die Verwachsungsfláche die Lángsfliche, während die Querfläche die 
Zwilingsfliche ist, d. h. die beiden Individuen haben gegen die Querflüche oder 
eine derselben durch den Mittelpunkt gelegte Parallelebene eine gleiche aber 
entgegengesetzte Stellung. Solche Zwillinge können im Modell nicht durch 
Hemitropie, durch Umdrehung der einen Hälfte des Krystalles um die andere 
gebildet werden, wenn man den Krystal durch eine Parallelebene zur Ver- 
wachsungsfláche in zwei gleiche Hálften getheilt denkt. 
Bei allen Berührungszwilingen muss man sich vorstellen, wie oben bereits 
angedeutet wurde, dass die beiden zuerst entstandenen Krystallmolecule, welche 
die Ausgangspunkte der beiden verzwillingten Individuen bilden, in der das 
Zwillingsgesetz bedingenden Stellung miteinander sich verbanden und dass dann 
jedes der beiden gleichen Individuen in seinem eigenen Wachsthume vorschritt, 
so dass bei grósster Vollkommenheit der Ausbildung jedes der beiden Individuen 
einseitig durch das andere gehindert sich nicht vollstindig ausbilden konnte, 
sondern nur einen halben Krystall darstellt. Da aber bei dem Wachsthum der 
Krystalle durch äusserliche Hindernisse die Vergrösserung beeinflusst werden 
kann, so können auch oft die beiden verzwillingten Individuen ungleich in der 
Grösse ausgebildet vorkommen. 
Durchdringungszwillinge (Penetrationszwillinge, Kreuzzwillinge) 
sind im Allgemeinen solche, bei denen die beiden Einzelnkrystalle auch gegen 
eine krystallographische Fläche eine gleiche, aber entgegengesetzte Stellung 
haben, dagegen theilweise oder ganz durcheinander ge- (Min, 301.) 
wachsen erscheinen. So stellt z. B. Fig. 6 einen Durch- 
dringungszwilling zweier als Hexaeder ausgebildeter Fluorit- 
krystalle dar, welche so: gegeneinander gestellt sind, dass 
sie eine trigonale Zwischenachse gemeinschaftlich haben, 
wie die beiden oktaedrischen Individuen des in Fig. 3 dar- 
gestellten hemitropen Zwillings, und das eine Individuum 
um 60° oder 180° um diese trigonale Zwischenachse 
gegenüber dem anderen gedreht erscheint. Es ist daher 
dieser Zwilling auch ein Zwilling nach O, wie der der 
beiden Oktaeder in Fig. 3, aber die beiden Individuen 
sind nach allen Richtungen als Hexaeder ausgebildet, 
durchdringen sich dabei z. Th. gegenseitig. 
Man würde sich auch hier vorstellen können, dass die beiden Krystallmole- 
cule, welche für die beiden Hexaeder die Ausgangspunkte bilden, in der das 
Zwillingsgesetz bedingenden Stellung sich miteinander verbanden und dass dann 
die beiden Individuen um diese beiden Ausgangspnnkte der Bildung sich nach 
allen Seiten vergrósserten, wodurch dann nothwendig ein Theil des Zwillings aus 
Krystallmoleculen des einen und des anderen Individuums besteht, wührend die 
über diesen Theil hinauswachsenden Individuen durch die ihnen zugehörigen 
Krystallmolecule gebildet sind. Wenn wir uns auch keine Vorstellung darüber 
machen kónnen, wie die zu zwei Individuen beitragenden Krystallmolecule des 
  
  
      
    
   
  
    
   
    
   
   
  
    
  
    
  
   
   
   
  
   
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
   
   
   
   
  
  
   
    
  
   
  
  
  
  
   
  
   
   
    
  
 
	        
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