Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (Dritter Band)

     
  
   
    
   
  
   
    
   
   
   
   
   
   
   
   
  
   
   
   
  
   
    
  
   
   
   
  
   
   
  
  
   
   
   
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
     
    
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Die Vulkane. 533 
IL Gebiete noch jetzt thátiger Vulkane. 
Europa. Dieser Welttheil besitzt noch tbátige Vulkane nur in seinen me- 
diterranen Kiistenlindern Italien und Griechenland. 
Ob die im südlichen Italien gelegenen noch thitigen Vulkane alle zu einem 
einzigen Gebiete zu rechnen sind, oder ob man dieselben in getrennte Gebiete 
zu unterscheiden hat, das ist eine Frage, die wohl noch nicht mit Sicherheit zu 
entscheiden ist. Wenn auch manchmal eine gewisse Wechselbeziehung in den 
Eruptionen, ein Zusammenfallen sich steigernder 'Thátigkeit bemerkt wurde, so 
scheint doch die Annahme, dass thatsáchlich ein unterirdischer Zusammenhang 
zwischen diesen Gebieten bestehe, nicht nur nicht erwiesen, sondern im Gegen- 
theile eher unwahrscheinlich zu sein. 
Die thütigen Vulkane von Süd-Italien scheinen sich in 4 Gruppen zu zer- 
legen: das Gebiet der Vulkane um Neapel, die Liparische Gruppe, der Aetna 
und das sicilianisch-afrikanische Gebiet um Pantelleria. 
Das Gebiet der Vulkane von Neapel besteht aus dem Vesuv und den Vul- 
kanen der phlegrüischen Gefilde, zu welchen auch Ischia mit den benachbarten 
Inseln Procida und Vivara zu rechnen ist. 
Der Vesuv istin jeder Beziehung einer der interessantesten Vulkane der Erde: 
der am besten gekannte, von typischer Gestalt, grosser Mannigfaltigkeit der Erup- 
tionen und deren Produkte. 
Frei und isolirt erhebt sich der Vesuv aus einer mit vulkanischen Trachyt- 
tuffen bedeckten Ebene bis zu der Hohe von ca. 1200 m auf einer fast kreis- 
förmigen Basis, deren Durchmesser ca. 12900 m misst. Allmählich erhebt sich 
über dieser mit einer Neigung von nur wenigen Grad beginnend und endlich in 
den oberen Theilen bis zu einer Neigung von 25° Grad sich steigernd der regel- 
mässig kegelförmige Berg. Von Neapel aus gesehen, erscheint er zweigipflig, 
aber der nun zur linken des eigentlichen Kegels liegende Gipfel ist nur das 
Profil eines alten z. Th. stehen gebliebenen Ringwalles, der Monte Somma. 
Dieser Ringwall war der alte Krater, der also viel grössere Dimensionen hatte 
als der heutige und der wahrscheinlich bei der ersten historisch bekannten 
Eruption des Vesuvs im Jahre 79 n. Chr. in seinem ganzen südlichen Theile 
zertrümmert wurde. So steht jetzt nur noch ein Segment des alten Kraterringes 
nach N. und N.-O. aus zwei getrennten Stücken bestehend, einem kleineren, auf 
welchem das Observatorium erbaut ist und dem grösseren zusammenhängenden 
nördlichen Theil, den man von Neapel aus als zweiten Gipfel links, von Castella- 
mare im Süden aus rechts neben dem jetzigen Eruptionskegel aufragen sieht. Die 
auch in der Form des Berges äusserlich erkennbare Terrasse der Piedimon- 
tina oder le Piane bezeichnet den alten Kraterboden, auf welchem sich dann, 
etwas excentrisch gestellt, der jetzige Eruptionskegel, der eigentliche Vesuv er- 
hebt. Zwischen diesem und dem Halbkreise des Monte Somma zieht sich das 
tiefe Thal des Atrio del Cavallo hin. 
Ausser dem centralen Vesuvkegel sind mehrere kleinere Kegel auf den Ab- 
hängen des Berges an den Stellen aufgeschüttet, an denen ein seitlicher Aus- 
bruch der Lava erfolgte. 
Der Monte Somma ist jetzt der unveränderliche Theil des Vulkanes, während 
der centrale Kegel seine Form und Höhe mit jeder Eruption ändert. Seit 1631 
hat der Vesuv fünfmal seinen Kegel sehr wesentlich umgestaltet und die Höhe 
desselben ist darum auch immer eine ganz wechselnde. Sehr viel hóher als 
jetzt ist der eigentliche Vesuvkegel wohl nie gewesen. Wenn man aber die
	        
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