Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

   
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Vulkane. 551 
im Kegelmantel des Vulkanes selbst niedergehalten oder wenigstens balancirt 
wurde, doch das stete Bestreben zeigte, diesen zu brechen und einen Ausbruch 
zu bewirken, wie das in den zahlreichen Erdstóssen seinen deutlichen Ausdruck 
fand, ermóglichte die am 2o. Márz eintretende Abnahme des Barometerdruckes 
das Ueberwiegen der inneren Spannung und damit den Eintritt der Eruption. 
Die Abnahme des Barometerdruckes um r3 Millim. entspricht in der That 
aber auch einer ganz bedeutenden Entlastung der Flanken des Vulkanes, gegen 
welche die innere Spannung gerichtet war. 
Wenn eine Luftsáule auf jeden Quadratmeter Oberfláche einen Druck von 
10330 Kilogrm. ausübt, entsprechend einer Quecksilbersáule von 760 Millim., so 
hält eine Oberfläche von der Ausdehnung der Basis des Aetna einen Druck aus 
von rund r4 Milliarden Tonnen (à 1000 Kilos) Jedem Millimeter Quecksilber, 
um welches die Barometersáule bei Abnahme des Druckes sich erniedrigt, ent- 
spricht demnach eine Abnahme der Belastung um 19 Millionen Tonnen. Bei 
einem Sinken des Barometers um 13 Millim. ergiebt sich also eine Abnahme 
der Belastung von 247 Millionen Tonnen. Es ist daher nicht zu verwundern, 
wenn eine solche Druckverminderung gegenüber der aus dem Innern nach Aussen 
gerichteten Spannung, diese in die Lage versetzte, in einer mächtigen Explosion 
die Flanke des Berges aufzusprengen und sich einen Ausgang zu verschaffen. 
Alle Laven, welche der Aetna seit den ersten Zeiten seiner Eruptionen 
producirt hat, bis auf diese letzte vom Jahre 1883 gehören ihrer mineralogischen 
Zusammensetzung nach zu den Basalten. Bezüglich des Mineralreichthums steht 
der Aetna dem Vesuv bei Weitem nach, die Auswürflinge, wie sie in den Somma- 
tuffen sich finden, fehlen ganz. Nur wenige Bruchstücke der durchbrochenen 
Sandsteine, und der Cretathone sind mit emporgebracht worden. 
Zwischen der Südküste von Sicilien und dem afrikanischen Cap Bon liegt 
die Insel Pantelleria.!) Sie hat eine lang elliptische Gestalt, eine Länge von 
13,5 Kilom. von N.-W. bis S.-O. und eine grösste Breite von 8 Kilom. Durchweg 
gebirgig enthält sie die höchsten Erhebungen im Centrum und südöstlichen Theile. 
Der höchste Berg der Insel ist die Montagna grande mit einer Seehöhe von 
836 Meter. An der nordwestlichen Seite derselben liegt ein grosses halbkreis- 
förmiges Kraterbecken, in dessen Mitte ein See und warme Quellen gelegen sind. 
Diese und die anderen warmen Quellen der Insel sind die einzigen Anzeichen 
der noch wirksamen vulkanischen Thätigkeit. 
Die Montagna grande ist von einem Kreis von Lateralkrateren umgeben, die 
wie jene aus weissen Lipariten und übergelagerten Bimsteinmassen bestehen. Diese 
Kegel haben z. Thl. wohlerhaltene Kratere und haben zahlreiche Lavastróme 
meerabwirts ergossen. Viele der vorhandenen Kegel sind nicht aus geschichtetem 
Materiale aufgebaut, sondern bestehen aus einem einzigen massigen Gesteinskórper 
mit oder ohne Krater in ihrem Gipfel. Sie bestehen aus demselben Gesteine, 
welches auch aus einigen als Lavastrom sich ergoss. Andere sind ohne Ströme 
geblieben. Diese nur durch Aufquellen der Gesteinsmagmen entstandenen Kuppen, 
echte Quellkuppen, gleichen den auch am Aetna vorkommenden Krateren aus 
fester Lavamasse (pag. 547), welche dort freilich keine so bedeutenden Dimen- 
sionen annehmen. Wie jene sind sie auch auf Pantelleria durch steilere Böschungen 
des Kegels ausgezeichnet. Die Valle dell’ Abate im Westen der Insel mit einem 
1) FOERSTNER, ENRICO. Sulla Geologia dell Isola di Pantelleria. Boll. del R. Com. geol. 
Anno 1881. 
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
	        
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