Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

        
   
  
   
   
  
  
   
  
   
   
   
  
   
   
  
  
   
   
  
  
  
   
  
  
   
   
  
  
   
   
  
  
   
   
  
  
   
  
  
  
   
  
   
   
  
  
    
     
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Die Vulkane. 571 
Barometerschwankungen sehr auffallenden Verlaufes zu erkennen gaben. General 
STrACHEY hat zuerst auf diese Erscheinung aufmerksam gemacht. Professor 
FóRsTER in Berlin sagt über dieselbe Folgendes: »Die erste atmosphárische 
Welle jenes Ursprunges ist in Berlin etwa zehn Stunden nach der Katastrophe 
erschienen, woraus unter Zugrundelegung der kürzesten Entfernung Berlins von 
dem Ursprunge eine Geschwindigkeit der Fortpflanzung dieser Wellenbewegung 
im Betrage von etwas mehr als 1000 Kilom. in der Stunde sich ergiebt, nahezu 
übereinstimmend mit der Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Schalles, wie auch 
aus den barometrischen Aufzeichnungen an anderen Orten der Erde gleichmássig 
ermittelt worden ist. Etwa 15 Stunden nachher ist sodann eine zweite, ganz 
ühnliche Barometerschwankung eingetreten, welche aber nichts anderes darstellt, 
als das Erscheinen derselben Luftwelle auf dem zweiten, erheblich lüngeren 
Wege, den dieselbe über Amerika nach Europa zurückgelegt hat. Berücksichtigt 
man nümlich den Unterschied der beiden Wegelüngen einmal von der Sunda- 
strasse nach Berlin über Ost-Indien, das andere Mal über Amerika, so ergiebt 
sich, unter Annahme der vorerwüáhnten Geschwindigkeit der Fortpflanzung in der 
"That eine Verspátung der über Amerika ankommenden Luftwelle von nahezu 
16 Stunden. 
Im weiteren Fortgange hat alsdann die ganze Welle die Umkreisung der 
Erde vollführt, deren Dauer unter der Annahme jener Geschwindigkeit, etwa 
36 Stunden betragen musste. In der That erscheint denn auch fast genau nach 
36 Stunden in Berlin auf dem Wege über Ost-Indien wieder eine, der ersten 
Schwankung ganz entsprechende, barometrisch erkennbare Welle, nur mit etwas 
verminderter Stárke. Die entsprechende Wiederkehr der über Amerika hierher 
gelangten Wirkung findet dagegen schon nach ungefähr 34 bis 35 Stunden statt, 
was sich in Uebereinstimmung mit der an anderen Orten beobachteten Folge der 
Erscheinungen daraus erklärt, dass auf dem Wege von Westen nach Osten hin 
die Geschwindigkeit der Fortpflanzung deshalb grösser ist, weil in der Atmosphäre 
im Ganzen und Grossen eine Strömung von Westen nach Osten vorwiegt. Zum 
dritten Male erfolgte sodann die Ankunft der Wellenbewegung über Ost-Indien 
in Berlin etwa 37 Stunden nach der zweiten Ankunft. Von da ab ist bei ab- 
nehmender Stärke der Schwankungen die Wiederkehr der einzelnen Wellen nicht 
mehr mit Sicherheit zu verfolgen, doch blieben bis zum 4. September immer noch 
sehr kleine Schwankungen ungewöhnlichen Verlaufes in den Aufzeichnungen 
sichtbar. Man kann aber constatiren, dass die von der vulkanischen Katastrophe 
verursachte Wellenbewegung in der Atmosphäre mächtig genug gewesen ist, um 
drei- bis viermal die ganze Erde zu umkreisen, und wenigstens im Anfange 
Druckschwankungen bis zu 34 des ganzen Atmosphárendruckes hervorzurufen, was 
sicherlich auch auf Kraftleistungen schliessen lässt, durch welche erhitzte Gase 
und vulkanische Staubmassen bis in sehr hohe Schichten der Atmosphäre empor 
getragen werden können.« — 
Wahrscheinlich standen auch die gegen Ende des Jahres 1883 fast auf der 
ganzen Erde vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang wahrnehmbaren un- 
gewöhnlichen Dämmerungserscheinungen mit der Krakatau-Eruption im Zu- 
sammenhange. Diese ungewöhnlichen Lichterscheinungen, welche, wie es scheint, 
in den höchsten Theilen der Atmosphäre ihren Sitz hatten und lange vor der 
eigentlichen Morgendämmerung, lange nach der wirklichen Abenddämmerung den 
Himmel bis über den Zenith hinaus mit dunklem Roth färbten, wobei zuweilen 
noch andere, der gewöhnlichen Dämmerung fremde Farben auftauchten, wurden
	        
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