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Die Vulkane. 575
die Nachrichten von michtigen Schlammausbriichen und von ausgeworfenen
Fischen sind darauf zu beschränken, dass bei Eruptionen dieser hohen meist
schneebedeckten Gipfel grosse Sehneeschmelzen stattfinden und Ueberschwem-
mungen in den tieferen Thälern bewirken. Auch die Fische kamen natürlich
nicht vom Vulkane her.
Der Pinchincha, eine langgestreckte Gruppe eines z. Th. zersórten und eines
noch thátigen Kraters, hat im 16. und 1:7. Jahrhundert verschiedene Ausbrüche
gehabt, eine kleine, letzte Eruption im Jahre 1868.
Der Antisana (5790 Meter) hatte Eruptionen in den Jahren 1590, 1720 und
1801. Der Cotopaxi (5670 Meter) ist einer der thätigsten und schönsten Vulkane
der Erde mit ausgezeichneter Kegelgestalt, von der freilich durch die immer noch
wieder abgedruckte Abbildung HumBoLDT’s, welche eine steile zuckerhutähnliche
Bergform darstellt, ebenfalls ein ganz unrichtiges Bild verbreitet ist. Der Kegel
steigt mit flacher Neigung von 20—38° allseitig sehr regelmassig auf. Von ihm
sind eine ganze Reihe von Eruptionen bekannt. Im Jahre 1803 schmolz aller
Schnee auf seinem Gipfel und gewaltige Wasserfluthen brachen in die Umgebung
wieder. Dieselbe Erscheinung wiederholte sich bei spáteren Ausbrüchen; so ins-
besondere bei jenem von 1877, über welchen wir durch Worr náher unterrichtet
sind. Seit Anfang dieses Jahres rauchte der Berg, am 2:. April fand ein starker
Aschenregen, auch ein kleiner Lavaerguss statt; schwüchere Erscheinungen der-
selben Art traten in den beiden folgenden Monaten auf und wiederholten sich
am 25. Juni in heftiger Weise, Der 26. Juni brach ruhig und heiter an, aber
um 7; Uhr Morgens schoss plótzlich eine himmelhohe Pinienwolke aus dem
Gipfel hervor und verbreitete im weitem Umkreise Finsterniss. Um 9 Uhr be-
gannen heftige Detonationen, die man im fernen Guayaquil und anderen ent-
legenen Orten vernahm, wáhrend sie in der Nähe des Vulkanes nicht gehôrt
wurden. Um 10 Uhr Vormittags sprudelte der Krater des Cotopaxi von gluth-
flüssiger Lava über; zufällig war gerade um diese Zeit der Gipfel des Berges
gegen Südwesten frei, so dass in Mulalo und Cusiguango viele Personen Augen-
zeugen der Lavaeruption waren. Lebhaft schildern sie den furchtbaren Ausbruch
des Berges, als er plötzlich in Aufwallung gerieth und sich eine schwarze Masse
rauchend und dampfend über alle Theile des Kraterrandes zugleich drängte.
Nur wenige Augenblicke konnte der Gipfel so gesehen werden, denn alsbald
hüllte er sich in den von der Lava ausgestossenen Dampf. Die glühenden Lava-
massen schmolzen einen grossen Theil der mächtigen Schnee- und Eisschichten,
welche den oberen Kegel bedeckten.
Das Abschmelzen geschah sehr ungleich, je nach der Quantität der darüber
fliessenden Lava und je nachdem diese bei stark geneigtem Terrain rasch darüber
hinwegglitt oder bei geringerer Neigung länger darauf verweilte. Die Wasser-
massen sammelten sich in den grossen an dem Berg hinabziehenden Schluchten,
sie führten Fels- und Eisblöcke, frische Lavaklumpen, Bimstein, Sand und Asche mit
sich und vermehrten dadurch ihr Volumen und ihre Kraft mindestens um das
Doppelte. Die Schlucht von Manzanhuaico hat eine Breite von etwa roo und
eine Tiefe von etwa 6o Meter, doch konnte sie den Schlamm- und Steinstrom
nicht fassen, der in mächtigen Massen über ihre Ränder quoll. Manzanhuaico
ist aber nur eine von den acht bis neun grossen Schluchten (Quebrada’s) welche
auf diese Weise zu der grossen Schlammfluth in der Ebene von Lacatunga bei-
trugen. Von Callo bis Lacatunga bot diese den Anblick eines grossen Schlamm- .
sees in wildester Aufregung und die Fluthen drangen vor wie hohe Mauern, die