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Phanerogamen. 49
meist lederartig, bald glatt, bald mit Stacheln besetzt. DerFruchtknoten besteht meist
aus drei Fruchtblittern (seltner nur 2 oder 1) und ist einfach und alsdann 1 bis
3 fächerig oder es bilden sich statt dessen drei getrennte einfache Fruchtknoten.
Die Frucht ist vom bleibendem Perigon gestützt, ein- bis dreifächerig, bald
beerenartig, bald mehr eine Steinfrucht darstellend, im Ganzen sehr verschiedent-
lich geartet. Oft erscheinen auch drei einfächerige Früchte, wie bei Chamaerops
humilis L.
Wir wollen auf den Bau der Kokosnuss näher eingehen. Die Kokospalme,
Cocos mucifera L. trügt an jedem Kolben etwa 10—30 Frichte, 20 Centim. dick
und 25 Centim. lang. Diese Kokosnüsse sind eifôrmig, etwas dreikantig und
stellen eine durch Verkümmerung von zwei Samenknospen einfächerig gewordene
Frucht dar. Sie zeigt noch äusserlich die Spuren ihrer Entstehung aus drei ver-
wachsenden Fruchtblättern. Sie besteht aus folgenden Theilen: A. Fruchtschale,
Fruchthülle, Zericarpzum (t. Epicarpium. 2. Mesocarpium. 3. Endocarpium oder
Lutamen.) B. Samen, semen (und zwar 1. Samenschale, Zntegumentum und
2. Samenkern, nucleus, letzterer wieder a) aus dem Eiweisskorper, Albumen oder
Ændospermium und b) dem Keim oder Keimling, Zmbryo, bestehend. Die Frucht-
hülle oder Fruchtschale, Zericarpium, der aus den Fruchtblättern oder Carpellen
des Fruchtknotens hervorgegangene Theil der Frucht, besteht aus drei Schichten.
Die äusserste Schicht ist das Epicarpium und hautartig. Die Mittelschicht der
Hülle der Kokosnuss oder das Mesocarpium, dem weichen Fruchtfleisch (Sarco-
carpium) der Dattel entsprechend, besteht aus einer Faserlage, deren feste und
zähe Fasern zu Matten und Tauen verarbeitet werden kónnen. Unter der zähen
Faserhiille liegt die innerste Schicht der Fruchtschale oder das Endocarpium.
Sie ist hier dünn und sehr hart, von dunkelbrauner Farbe. Dies ist der Stein,
Putamen. Er ist bei der Kokosnuss am Grunde mit drei Gruben versehen.
Davon endigen zwei blind und entsprechen den fehlgeschlagenen Fächern des
Fruchtknotens. Die dritte Grube durchbricht die Steinschale und führt gerade
auf den kleinen Embryo, der auch beim Keimen hier herauswächst. Der Stein
umschliesst den eigentlichen Samen mit seiner Samenschale, Integumentum. Das
Eiweiss, Albumen, Endospermium, ist von rein zelligem Bau, weiss, anfangs
milchig, später talgartig erhärtet. Dies ist die oft berührte sogenannte Kokos-
milch des noch nicht ganz gereiften Samens. An der Seite des Eiweisses liegt
der im Verhältniss der Grösse der Frucht sehr kleine Keimling oder Embryo.
Er liegt in einer Höhlung im Umfang des Albumens und oberhalb von der durch-
brochenen Stelle der Steinschale.
Man kennt in der heutigen Flora etwa 1ooo Arten von Palmen, die bis auf
wenige Ausnahmen der heissen Zone angehóren und vorzüglich im tropischen
Amerika und auf den Sunda-Inseln vorkommen. Nur wenige Arten wie Mauritia
flexuosa L. und Chamaerops humiis L. bilden Waldungen für sich. Das eigent-
liche Palmen-Klima der Erde hat eine mittlere Jahreswárme von 25—27— 3o? C.
Aber die Palmen bedürfen auch in den Tropen noch einen feuchten Boden und
finden sich daher besonders am niederen Meeresstrand und in wasserreichen
Flussthälern. Nur etwa 40 Arten erscheinen ausserhalb der Tropen und diese
sind meist von ziemlich niederem Wuchs. Die am weitesten nach Norden reichende
Palme ist die mittelländische Zwergpalme, Chamacrops humilis LIN. Sie findet
sich häufig in Sicilien und erstreckt sich in Spanien bis 41°, in Italien (Nizza)
bis 43 und 44° N. Br. Sie verlangt mindestens 15° C. mittlere Jahreswärme.
Mit ihr gedeiht noch in Italien die aus Afrika eingeführte Dattelpalme, Phoenix
KENNGOTT, Min, Geol, u. Pal. III. 4