Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

   
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parenchymatischen Grundmasse liegen. Nadelkohle aus Palmenholz bestehend 
erscheint unter Anderem in den Lignitlagern von Artern in Thüringen, Friesdorf 
bei Bonn, Lobsann im Elsass u. a. O. 
Von den zweifelhaften und nur unvollständig bekannten Pflanzenresten der 
Steinkohlenformation hat man früher eine grössere Anzahl auf Palmen bezogen 
und zwar sowohl Blätter als auch Blüthenscheiden, Früchte und Stämme. Neuere 
Botaniker bestreiten aber das Vorkommen von Palmen (und von Monocotyledonen 
überhaupt) in der Steinkohlenformation und beziehen alle als solche beschriebenen 
Reste auf ganz andere Pflanzenordnungen (Cycadeen, Nöggerathien, Cordaiten). 
Es hat dies auch den Umstand für sich, dass noch im ganzen Verlaufe der 
Trias und des Jura sichere Palmenreste bis jetzt fehlen, auch überhaupt die 
Monocotyledonen selten und zweifelhaft bleiben. 
Die ersten unzweifelhaften Palmenreste erscheinen in der mittleren Kreide- 
formation (Cenoman-Stufe) von Mittel- und Süd-Europa. Man könnte daher auch 
an einen arktischen Ursprung und eine circumpolare Ausstrahlung der Palmen 
denken. Indessen haben sich in der Kreide-Flora der Polar-Region (Grönland 
in 70? nórdl. Br.) bis jetzt noch keine Palmen-Reste gefunden und vielleicht sind 
also die Palmen auch ihrem ersten Ursprung nach eigentliche Kinder der Tropen- 
klimate. So kennt man auch noch keine Reste solcher in den Miocáün-Ab- 
lagerungen von Grónland, Island u. s. w. 
In der tertiáren Epoche zogen sich die Palmen erst aus Nord- und dann 
auch aus Mittel-Europa zurück. Zur Zeit der Ablagerung der unteroligocänen 
Braunkohle von Nord-Deutschland war Zschopau in Sachsen, 51° nérdl. Br., die 
nordlichste Stelle, wo Palmen wuchsen und fossil erhalten wurden. In den 
nüchstfolgenden Tertiár-Stufen erscheinen Bovey-Tracey in Devonshire, 52? n. B., 
und Bonn, 50^, als solche letzte Rückzugs-Stationen. Endlich im oberen Miocün, 
Oeninger Schichten, erscheinen die letzten Palmen auf der Nordseite der Alpen. 
Nach der letzten Hebung dieser Kette, die Miocün und Pliocàn scheidet, fehlen 
sie zu Folge des damaligen Rückzugs der Isotherme von 15° C. dem mittleren 
Europa, so viel man bis dahin weiss, vollstindig. In Italien hielten sie sich 
linger. Jetzt findet sich an den wármsten Küstenstrichen Süd-Europas auf 
feuchtem Grund nur noch die unansehnliche Zwergpalme CAamaerops humilis 1. 
in kleinen Wäldchen und auch von ihr könnte man zum Theil eine frühzeitige 
Verpflanzung vermuthen. 
Die Fiederpalmen, Falmae pinnatifoliae, oder Phoeniceae stellen in der 
Blattbildung den primitiveren Typus dar, sind aber im vorliegenden geologischen 
Archiv nicht früher ‚als die übrigen vertreten und auch im Eocän, Oligocän und 
Miocän von Europa nur durch wenige Funde erwiesen. 
Aus dem eocänen Arkose-Lager (Sandstein) von Puy-en-Velay kennt man von 
Phoenix Aymardi SAP. ein fast vollstindiges Blatt mit schmalen meist gegen- 
stándigen Fiederblüttchen, sehr ähnlich dem gefiederten Wedel der Dattelpalme, 
Phoenix dactylifera L. von Arabien und Nord-Afrika, aber von geringerer Grósse. 
Die fossile Art gehört wirklich der Gattung Phoenix an. Man kennt nämlich 
auch einen männlichen Blüthenbüschel. Dieser Blüthenstand ist spatelförmig 
verbreitert: und nach vorn in zahlreiche feine Fäden verzweigt. Man sieht auf 
ihnen auch noch Schüppchen sitzen, es sind Deckblättchen, in deren Achsel die 
kleinen männlichen Blüthen saassen. 
Phoenicites spectabilis UNG. ist eine Fiederpalme mit grossen sehr regelmässig 
gefiederten Blättern und lanzettlich-linearen, theils entgegengesetzten, theils alter- 
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4° 
   
   
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
  
  
    
      
  
   
  
  
  
    
   
  
   
   
   
  
   
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
   
   
   
   
	        
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