Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

   
ler Gattung 
zu Radoboj 
1s der mio- 
friemlichen 
ler Rotang- 
re Stellung 
um meisten 
. Calameae). 
Braunkohle 
alme Areca 
ese Frucht 
halbkugelig 
t man drei 
osnuss ent- 
:nnen lässt. 
en eine be- 
r mittleren 
n oder der 
n erhielten 
von Fächer- 
on Tiefen- 
/wergpalme 
| UwNG. aus 
Oesterreich, 
jeschrieben. 
r heute auf 
hatte eine 
las vordere 
ntim. zeigt. 
ot oder sie 
jldete Ein- 
pis hielt auf 
wie Phoenix 
Sabal und 
) gestaltete 
besondere 
embryonale 
side-Epoche 
palmen die 
Wedel der 
1 der eines 
hten waren 
et und um- 
raunkohlen- 
Phanerogamen. 53 
Sabal Lamanonis (Flabellaria Lamanonis BROGN.) aus dem Süsswassergyps von 
Aix in der Provence ist eine Fächerpalme, die sich der in Georgien und Caro- 
lina noch lebenden Sabal Adansoni GUÉRIN zunächst anschliesst. Es scheint eine 
der Arten von unansebnlichem Wuchs gewesen zu sein. Aber der Fücherwedel 
erreichte bis zu 1,50 Meter Linge. Der Stiel war stachellos gleichwie bei leben- 
den Sabal-Arten, die Blattspindel, an deren Umfang sich die Blattspreite in viele 
divergirende Strahlen theilte, war stark verkürzt und vorn abgerundet. Diese 
Art findet sich noch in der oligocinen Flora von Monte Promina in Dalmatien, 
Sotzka in Steiermark, Háring in Tyrol u. a. O. 
Sabal major (Flabellaria major und F. maxima UNG.) war eine der hoch- 
stimmigen Palmen-Arten der europdischen Tertidr- und zwar der Oligocin- und 
der Miocän-Flora. Ihre Fücherblütter vergleicht man denen der Schirmpalme der 
Antillen, Sabal umbraculifera, und sie gaben ihnen an Grôsse und Schönheit 
nichts nach. Die Spindel oder Rhachis des Fücherblattes ist nach vorn kegel- 
förmig verlängert, endigt spitz und trägt 20—30o lange lineale Strahltheile, die 
noch ziemlich weit hinauf verwachsen sind. Diese Art bewohnte im tertiären 
Zeitalter Niederungen mit feuchtem Boden, namentlich Flussthäler und Seeufer, 
wie auch noch die heutigen Sabal-Arten im warmen und heissen Amerika Nässe 
lieben. Sabal major ist hiufig in den oligocänen Lagern von Häring in Tyrol, 
Monte Promina u. a. O., ferner in etwas höherer Stufe zu Rott bei Bonn, 
Münzenberg in Hessen, Radoboj in Croatien u. s. w. vertreten. 
Von der Zwergpalme, CAamaerops, verschieden von Saba/ durch die zu 
beiden Seiten mit starken Stacheln besetzten Blattstiele findet sich eine Art fossil 
im Miocün der Schweiz, CAamaerops helvetica Heer zu Uiznach und Bollingen. 
Ch. humilis L., welche jetzt noch wild in Spanien und Sicilien vorkommt, bei 
Nizza u. a. O. wenigstens noch durch Anpflanzung erhalten wird, ist der letzte 
Nachzügler der Palmen auf europiischem Boden, während die übrigen einst hier 
vertretenen Arten im Verlaufe der tertiären Epochen durch die zunehmende Ab- 
kühlung des Klimas hinausgedrängt wurden. Reste dieser Art werden aus ober- 
pliocinem vulkanischem Tuff von Lipari aufgeführt. 
Die Ordnung der Glumaceen oder Balgbliithler, Glumaceae, — mit den 
Familien Gramineae und Cyperaceae — schliessen sich den Spadicifloren an, unter- 
scheiden sich aber durch eine mehr oder minder weit gehende Hemmung und 
Verkiimmerung eines Theiles der Bliithenorgane in Folge von hervorragender 
Entwicklung und von maassgebender Verrichtung von Bracteen, die den Bliithen- 
stand beschiitzen und beherrschen. 
Die Bliithen stehen in Aehren oder in Rispen und sind meist klein und 
unansehnlich. Die Dreizahl lässt sich bei ihnen noch als die ursprüngliche Norm 
erkennen, erscheint aber schon durch die anderweiten Einflüsse beeinträchtigt. 
Die Blitter des Perigonkreises sind gering entwickelt oder abweichend aus- 
gebildet oder ganz verkümmert. Die Schutzverrichtung besorgen Bracteen oder 
Deckblätter, bracteae. Die Bracteen, welche die Blüthe unmittelbar einhüllen, 
heissen Spelzen, palae. Bei den Cyperaceen entspringt je eine Blüthe in der 
Achsel einer solchen Spelze. Bei den Gräsern umgeben je eine Blüthe zwei un- 
gleich hochstehende Spelzen. Die äusseren Bracteen des Blüthenstandes heissen 
Bälge, gZemae, und lassen sich den Spathen der Spadicifforae zur Seite stellen. 
Dies sind die beiden Bracteen, die am Grunde des Grasährchens oder der spicula 
sitzen. Die g/umae umschliessen wie beim Aehrchen des Hafers bald zwei, bald 
mehr Blüthen mit ihren Spelzen, wobei aber oft einige Blüthchen verkümmern. 
     
   
   
  
   
   
    
   
   
  
  
  
   
   
   
   
  
   
   
   
   
   
  
   
   
  
  
   
  
   
   
   
   
  
  
  
  
   
  
  
    
  
    
  
  
  
  
   
  
    
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.