Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

70 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. 
ginn der kalten Jahreszeit ihre Blätter ab, so die beiden nordeuropäischen Arten 
Quercus sessiliflora SM. und Qu. pedunculata FEnrH., auch die etwas weiter nach 
Süden verbreiteten Qu. pubescens WiLLD. und Qu. cerris L. 
Bei den Fichen der wärmeren Klimate, so schon bei den in Ober-Italien, 
Spanien und Algerien verbreiteten Arten, Qu. suber L., Qu. ilex 1. und Qu. coc- 
cifera L., sind die Blätter ausdauernd, immergrün und von festerem, derberem, 
lederartigem Gewebe. 
Wo immergrüne Eichen in den Wäldern der wärmeren Niederungen er- 
scheinen, folgen gewöhnlich wie in den Apenninen in der höheren kühleren Ge- 
birgszone andere Arten mit abwelkendem und abfallendem Laub. In den Hoch- 
gebirgen des tropischen Amerikas steigen die immergrünen Eichen zu bedeutender 
Meereshöhe an und erscheinen hier zum Theil in der obersten Laubholzzone. 
Man kennt über 200 Arten von Eichen. Ein grosser Theil derselben kommt 
auf Nord-Amerika, Mexiko und die Gebirge des tropischen Amerikas. Die süd- 
liche Halbkugel hat keine Eichen. Dies deutet im Voraus schon auf alt-arktischen 
Ursprung der Gattung. Fast ebenso gross ist die Zahl der fossilen Quercus-Arten. 
Man kennt schon eine Reihe von Arten aus der Kreideformation von Mittel- 
Europa und Nord-Amerika, auch mehrere in der miocünen Nordpolar-Flora. 
Von den immergrünen Arten wollen wir die Verwandtschaft von Quercus 
ex L., Stecheiche, ins Auge fassen. Ihre ausdauernden, lederartigen Blätter sind 
eifórmig oder lanzettlich-eifórmig, stachelspitzig gezühnt, vom Grunde herauf 
mehr oder minder weit ganzrandig. Sie ist im Mittelmeergebiet allgemein ver- 
breitet, häufig in Italien, auch in Istrien, Süd-Tyrol und Tessin vertreten. Ein 
älterer Vertreter dieses Typus ist Quercus mediterranea UNG. aus dem Miocin 
von Kumi auf Eubóa, Parschlug in Steiermark und Sinigaglia in Italien. Diese 
miocäne Art ist die nüchste Verwandte der lebenden in Süd-Europa und Nord- 
Afrika verbreiteten Qu. pseudococcifera Desk. und diese letztere ihrerseits bildet 
ein vermittelndes Glied zwischen Qu. ilex L. und Qu. coccifera L. Eine andere 
Art dieser Gruppe, Quercus praeilex Sap., findet sich im oberen Miocün von 
Mont Charray (Ardéche) und ist in Blüttern mit Frucht sammt Becher bekannt. 
Aus dem pliocánen Kalktuff von Meximieux bei Lyon beschreibt SAPoRTA 
eine immergrüne Eiche, die der breitblütterigen Varietüt von Qu. Z/ex L. sehr 
ähnlich ist. Dies ist Qwercus praecursor Sap. Man kennt Blatt und Frucht. 
Hieran schliesst sich das Vorkommen von Quwuereus Zex L. in jüngeren Tuffen 
von Italien u. a. zu Lipari. 
Zu den sommergrünen südeuropüischen Eichen mit alljàhrlich abfallender 
Belaubung, buchtig gelappten Blättern und stachelspitzigen Lappen gehort Quer- 
cus cerris L., die Burgunder Eiche. Ihre Früchte sind gestielt, die Schuppen des 
Fruchtbechers verlángert, pfriemlich und abstehend. Q. cerzis bildet ansehnliche 
Báume in Süd-Europa, besonders in Spanien, Süd-Frankreich, Italien, Istrien, 
Krain u. s. w. In dieselbe Gruppe gehort Quercus palacocerris Sap. aus dem 
oberen Miocän von Mont Charray (Ardèche). Man kennt von ihr die Blätter 
und die mit gestreckten und zugespitzten Schuppen besetzten Fruchtbecher. 
Unsere mittel- und nordeuropiischen Eichen, die LINNE unter den Namen 
Quercus robur zusammenfasste, begreifen sommergrüne Arten mit buchtig ge- 
lappten oder etwas fiederspaltigen Blättern und stumpf abgerundeten Lappen. 
Quercus sessililora SM. (Qu. robur ® Lin.). Die Wintereiche, Steineiche, 
Traubeneiche, zeichnet sich durch deutlich und oft ziemlich lang gestreckte 
Blattstiele und verhältnissmässig kurze Blüthenstiele aus. Früchte sitzend oder 
       
   
  
    
  
  
    
    
   
    
   
   
   
   
  
   
   
    
   
   
   
   
   
   
    
   
    
    
    
    
    
   
    
   
  
  
  
    
    
    
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