Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

   
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Es giebt zwei deutsche Arten, die kleinblätterige und die grossblätterige 
Linde, die LINNE unter dem Namen 7. ewropaca zusammenfasste, nahe Ver- 
wandte, die aber in Blattbildung, Blüthenstand und Blüthezeit abweichen. Die 
Linden bilden in Deutschland keine geschlossenen Bestünde, sondern finden sich 
meist nur in Wäldern eingesprengt, besonders an lichten Stellen. Im westlichen 
Russland in gemássigtem Klima giebt es noch grosse Lindenwälder, namentlich 
in Esthland. In Scandinavien gehen Linden vereinzelt bis 62 und 63? nach Norden. 
Die kleinblütterige Linde, Z7Za parvifolie EuRH. 7: microphylla WILLD. ist 
die Spátlinde mit 2—3 Wochen spáterer Vegetation, kleineren, langgestielten 
Bláttern, 5—7 blüthiger Trugdolde und kleinen undeutlich 4—5 kantigen Früchten. 
Die kleinblitterige Linde ist in Deutschland überall die gemeinere Art, häufig 
in Gebirgswáldern bis 844 Meter Meereshóhe. Sie reicht bis zum Kaukasus und 
durch die gemässigte Zone Sibiriens bis zum Amurland. Sie findet sich fossil 
im Kalktuff von Cannstadt. 
Die grossblütterige Linde, 77a grandifolia Euru., 7. platyphyllos Scop. ist 
unsere Friihlinde. Blätter meist grösser und verhältnissmässig kürzer gestielt als 
bei voriger Art. 'Trugdolde 2— 3 blüthig. Fruchtkapsel dickwandiger, deutlich 
4—5 rippig. Die grossblátterige Linde findet sich in Deutschland etwas spärlicher 
und geht hier in Gebirgswäldern bis 1000 Meter Meereshöhe. Fossil kennt man 
sie im Kalktuff der Gegend von Weimar. 
Die Vorfahren dieser beiden nur wenig von einander abweichenden Linden- 
Arten erscheinen in Europa zuerst im oberen Miocän. Hierher gehort Zilia 
Mastaiana Mass. aus der obermiocinen Pflanzen -Lagerstitte zu Sinigaglia in 
Italien. Man kennt von ihr das Deckblatt mit dem Fruchtstand und einzelne 
Blätter. Mit dieser nahe verwandt oder identisch ist 7: vizdobonensis aus dem der- 
selben Epoche angehórigen vulkanischen Tuff von Szanto in Ungarn. 
Die Gruppe der amerikanischen Linden weicht etwas im Bau der Blüthe 
ab und ist besonders im Osten von Nord-Amerika verbreitet, aber auch im süd- 
óstlichen Europa noch durch eine Art vertreten. Hierher gehórt namentlich 
Tilia americana L., T. glabra, VENT. Es ist ein hoher Baum von der "Tracht 
der europäischen Linden, aber mit grösseren Blüthen und häufig auch grösseren 
Blättern als vorige. Die Blätter sind vorn zungenförmig abgesetzt und die Säge- 
zähne des Randes langstachelspitzig. Diese amerikanische Linde reicht von 
Georgien bis Canada. Sie ist auch in Europa als Parkbaum eingeführt. Der 
ülteste Vertreter dieser Artengruppe ist 77a Malmgreni HEER aus dem Miocän 
von Spitzbergen. Es ist eine grossblätterige Art und ühnelt der 7° americana L. 
Zilia antigua NEWB. aus der miocänen Flora von Fort Clarke im Westen von 
Nord-Amerika steht der heutigen amerikanischen 7. heterophylla VENT. sehr nahe. 
Die Gattung Liguidambar (Familie Balsamifluae, Ordn. Saxifraginae), begreift 
Bäume und Sträucher mit abwechselnden meist gelappten Blättern. Blüthen- und 
Fruchtbildung ähnelt der der Weiden. Die Blüthen sind einhäusig und stehen 
meist in kugligen Kätzchen. Sie haben kein Perigon. Die Frucht ist eine zwei- 
klappige Kapsel und eine grôssere Anzahl derselben stehen in einem kugeligen 
zapfenartigen Fruchtstande zusammen. Mehrere Arten dieser Gattung sind heute 
in der gemässigten und der warmen Zone der nôrdlichen Halbkugel verbreitet. 
Fossil kennt man andere Arten besonders aus miocänen Lagerstätten von 
Europa. Die Gattung ist aber auch schon in der Dacota-Gruppe von Nord- 
Amerika und im Miocün von Grónland vertreten. Sie ist also mit Sequoia Taxo- 
dium, Liriodendron und zahlreichen anderen Gattungen von der Nordpolarregion 
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