Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

88 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. 
fasriger Absonderung. Ausserdem findet er sich kórnig, derb bis eingesprengt. 
Spaltbarkeit sehr unvollkommen bis in Spuren nach P und ee P. Bruch muschlig 
bis uneben. Der Pyromorphit ist fast immer gefärbt (sehr selten farblos bis 
grau) gewóhnlch grün, gelblich-grün bis gelb, braun, selbst roth, worauf sich 
die Namen Grünbleierz, Braunbleierz, Buntbleierz und Polychrom be- 
ziehen, hat wachs-, bisweilen glasartigen Glanz, ist mehr oder weniger durch- 
scheinend, sehr selten durchsichtig, hat weissen oder sehr wenig gefürbten Strich, 
(Min. 231.) ist wenig spróde, hat H. = 3, 5—4,0 und spec. Gew. — 6,9—7,1. Die 
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CENE Zusammensetzung ist analog der des Apatit, entsprechend der Formel 
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| 3(3PbOP,O;) J- PbCl, mit 73,7 Bleioxyd, 16,0 Phosphorsáure und 
N 
    
     
10,3 Chlorblei, auch wird bisweilen etwas Phosphorsäure durch Arsen- 
| sáure, Bleioxyd durch Kalkerde und Chlorblei durch Fluorcalcium 
ersetzt. V. d. L. schmilzt er sehr leicht auf der Kohle und erstarrt 
unter Aufglühen zu einem polyedrischen krystallinischen Korne, worauf 
/ sich der aus »pyr« Feuer und »morphe« Gestalt gebildete Name 
Fig. 2. Pyromorphit bezieht, giebt Bleioxydbeschlag und mit Soda Bleikórn- 
chen. Mit Borax und Eisendraht giebt er Phosphoreisen und Blei. Er ist in 
Salpetersáure lóslich und aus der Lósung scheidet sich bei Zusatz von Silberlósung 
Chlorsilber aus. 
Interessant ist die Umwandelung in Galenit, welche Pseudokrystalle Blau- 
bleierz genannt wurden und sehr schón bei Bernkastel an der Mosel, Zschopau 
in Sachsen und Poullaouen in der Bretagne vorkommen, sogar zu einer eigenen 
Species führten, welche BREITHAUPT Sexangulit oder Plumb éin nannte, indem 
er sie fiir hexagonal krystallisirendes Schwefelblei PbS hielt. 
Der Pyromorphit findet sich nicht selten, meist auf Galenit führenden Gängen, 
durch dessen Zersetzung er in den meisten Fällen entstanden zu sein scheint 
und wird, wenn er reichlich vorkommt, zur Gewinnung des Blei benützt. Als 
Fundorte sind beispielsweise zu nennen: Freiberg und Zschopau in Sachsen, 
Przibram, Mies und Bleistadt in Böhmen, Braubach und Ems in Nassau, Schap- 
bach in Baden, Zellerfeld am Harz, Poullaouen in Frankreich, Beresowsk am 
Ural, Phönixvile und Philadelphia in Pennsylvanien. Der Polysphärit von 
Freiberg in Sachsen und der Miesit von Mies in Böhmen wurden als braune 
bis graue nierenförmige bis traubige Vorkommnisse wegen eines nicht unbe- 
deutenden Gehaltes an Kalkerde vom Pyromorphit getrennt. 
Als Fluor enthaltende Phosphate sind noch in Kürze zu nennen: der 
Triplit und Zwieselit, welche beide gleich zusammengesetzt erscheinen, nach 
der Formel 3RO:P,O;-+RF,, wobei R Eisen und Mangan ausdrückt, im 
Zwieselit weniger Mangan enthalten ist. Sie finden sich nur in röthlich- 
bis schwáürzlich-braunen individualisirten Massen, deren Spaltungsflächen nicht 
übereinstimmen, um sie vereinigen zu können. Der seltene klinorhombische 
Wagnerit von Werfen in Salzburg, welcher der Formel 3MgO'P,O, + MgF, 
entspricht und der interessante anorthische Amblygonit, welcher nach der 
Formel A1,0,'P4,0; 4- 2 (LiF) zusammengesetzt ist. 
Andere wasserfreie Phosphate, aber ohne Fluorgehalt sind selten und von 
spärlichem Vorkommen, dagegen z. Thl. gut krystallisirt, wie der quadratische 
mit Rutil isomorphe Xenotim, Y4,O,'P4O0;, welcher bei Hitteroé in Norwegen, 
Vtterby in Schweden, Schreiberhau im Riesengebirge und bei Kónigshain unweit 
Gôrlitz vorkommend eingewachsene und in den Goldwáschen von Clarksville in 
Georgien lose Krystalle bildet, die die Grundgestalt P (124° 36', 82° 10") mit 
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