Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (II. Abtheilung, II. Theil)

     
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
Nachträge. 
Adoniswurzel (S. 2.) 
Nach V. CERvELLO ist der Bitterstoff dieser Wurzel ein eigenthümliches stick- 
stofffreies Glykosid (Adonidin), amorph, farb- und geruchlos, leicht lóslich in 
Weingeist, wenig lóslich in Wasser und Aether; in seiner Wirkung dem Digitalin 
nahestehend. 
Aralie, dornige (S. 38). 
J. Key Liv erklärt das HorpEN'sche Aralün für einen noch unreinen 
Kórper. Das Erkiws'sche Alkaloid suchte er vergebens, und die Nichtexistenz 
des Gerbstoffes bestätigte er. 
Guarana (S. 282). 
Aus dem reinen entschülten Samen erhielt FLoRENCE über 44% Kaffeein. 
Kaffeebaum (S. 357). 
Ueber künstlich nachgeformte Kaffeebohnen, welche sogar háufig vorkommen 
sollen, hat jüngst auch SORMANI in Pavia Mittheilung gemacht, Nach ihm be- 
steht dieses Artefakt aus dem Mehle von Bohnen und Eicheln, mit einem 
müssigen Zusatze von Cichorien und, zur Erhóhung des specifischen Gewichts, 
von Quarzpulver. 
Kakao (S. 363). 
Dass das Fett der Bohnen 2 neue Süuren enthalte, wie KINGZETT angab, 
fand TRAUB nicht bestütigt; nach ihm ist dieses Fett ein Gemisch der Glyceride 
der Oelsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure und Arachinsäure. 
Kalmie (S. 368). 
KENNEDY Wies darin (1875) Arbutin nach. 
Maiblume (S. 504). 
ST. MARTIN will daraus ein Alkaloid (Majalin) erhalten haben. — Bei den 
russischen Bauern gilt die Maiblume von je her als ein untrügliches Mittel gegen 
Wassersucht, und neue Versuche von Aerzten haben gezeigt, dass sie eine be- 
sondere Einwirkung auf das Herz äussert. 
Manihot (S. 514). 
Die von O. Hrnry und BOUTRON-CHARLARD 1836 gemachte Angabe, der 
Giftstoff des bittern Manihot sei Blausäure, bestätigte CHRISTISON 1838. FRANCIS 
bestimmte 1877 auch den Gehalt daran und fand denselben durchschnittlich 
— 0,027529 der frischen Wurzel. Nach Fm. enthält selbst der sogen. süsse Mani- 
hot Bleisäure, und zwar durchschnittlich 0,0168%; sein Genuss kann mithin un- 
möglich so harmlos sein, wie bisher behauptet wurde. 
Minze, ackerliebende (S. 539). 
Horwrs hat ermittelt, dass die Stammpflanze nicht nur des japanischen, 
sondern auch des chinesischen Minzenóls Mentha arvensis ist, und zwar das 
erstere aus der Varietät glaberata, das letztere aus der Var. piperascens be- 
reitet wird. 
WITTSTEIN, Pharmakognosie. 
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