Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

  
98 Blutkraut. 
fiederten Blüttern, deren Blüttchen oval herzfórmig und scharf gezähnt sind. Die 
Blumen bilden eine kopffórmige, dicht gedrüngte, 25— 5o Millim. lange, braun- 
rothe Aehre. — Häufig auf niedrigen, feuchten oder hóheren waldigen Wiesen. 
Gebrüuchlicher Theil Die Wurzel; sie ist oben oft fingerdick, fest, 
üstig, aussen schwarz- oder rothbraun, innen gelblich, geruchlos, schmeckt 
zusammenziehend. 
Wesentliche Bestandtheile. Eisenbláuender Gerbstoff (nach FEnLING 60). 
In der oberirdischen Pflanze fand C. SrRENGEL ebenfalls viel eisenbláuenden 
Gerbstoff, Bitterstoff, Zucker etc. 
Verwechselungen. 1. Mit Poterium Sanguisorba; wächst an mehr sonnigen 
trockenen Hügeln, ist von ähnlichem Ansehen, aber kleiner, in allen Theilen zarter, 
die Blätter weichhaarig, die Blumenköpfe mehr rundlich, kleiner, die Blumen 
halbgetrennten Geschlechts, die Wurzel kleiner, grau. 2. Mit Pünpinella Saxifraga ; 
ebenfalls an trocknen Orten, hat bloss in den Blättern Aehnlichkeit, denn die 
Blumen stehen in Dolden, sind weiss, die Wurzel kleiner, hellgrau, frisch fast 
weiss, scharf aromatisch. 
Anwendung. Ehedem gegen Durchfälle. Wird noch in der Thierheilkunde 
benutzt. Sie ist übrigens eine schon lange im Arzneigebrauche stehende Pflanze. 
Der Name Sanguisorba bezieht sich auf die frühere Anwendung auch als blut- 
stillendes Mittel. 
Blutkraut, kanadisches. 
Radix Sanguinariae. 
Sanguinaria canadensis L. 
Polyandria Monogynia. — Fapaveraceac. 
Perennirende Pflanze mit dicker fleischiger Wurzel, welche gleich den übrigen 
Theilen, von einem blutrothen Safte durchdrungen ist. Aus ihr kommen, un- 
mittelbar ohne Stengel, Blätter und Blumen, und zwar die letzteren vor den 
ersteren. Die Blumenstiele sind nackt, finger- bis handhoch und tragen jeder 
eine weisse Blume von der Grösse der Garten-Anemone, ihre Blätter bilden zwei 
Reihen, von denen die der innern schmäler sind. Wenn die Blumen zu welken 
anfangen, erscheinen die Blätter; diese haben das Ansehen der Feigenblätter, 
sind in mehrere stumpfe Lappen geiheilt, oben blass, unten weisslich grün, glatt, 
von vielen weissröthlichen Adern netzartig durchzogen, mit 7—10 Centim. 
langen röthlichen Stielen versehen. Die Frucht ist eine cylindrische, zugespitzte, 
einfächerige, zweiklappige, auf einer Seite sich öffnende Kapsel mit vielen kleinen 
braunrothen Samen. In trockenen Wäldern Nord-Amerika’s von Kanada bis 
Florida einheimisch. 
Gebräuchlicher Theil. Die Wurzel; man erhält sie durch den Handel 
in 25—75 Millim. langen, bis 12 Millim. dicken, gewundenen, fast cylindrischen 
Stücken: die Epidermis ist warzig, gerunzelt oder geringelt, rostbraun oder schwärz- 
lich, während die innere Substanz einen weissen, roth punktirten Kern zeigt. 
Sie riecht kaum merklich, schmekt aber scharf, brennend, nur unbedeutend 
bitter und färbt den Speichel röthlich. 
Wesentliche Bestandtheile. Dana fand darin ein Alkaloid (Sanguina- 
rin), was aber nach SCHIEL identisch mit dem Chelerythrin ist. RIEGEL 
kündigte dann ein zweites Alkaloid an, dessen Eigenthümlichkeit aber noch 
WAvNEs Puccin ist nach Hopp mit Harz und Farbstoff ver- 
in Frage steht. 
Nach PrmrroiNT enthält die Wurzel auch 
unreinigtes Sanguinarin (Chelerythrin). 
     
  
  
   
  
    
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
    
  
   
  
   
   
  
     
  
  
  
  
  
  
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