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Brennnessel.
Grósse mit sehr weichem, angenehm süssem Fleische. — In Süd-Amerika und
Australien einheimisch.
Gebrüuchlicher Theil Die Rinde; sie schmeckt bitter.
Wesentliche Bestandtheile. ? Ist noch nicht untersucht. Der Stamm
liefert durch Einschnitte einen Milchsaft, der zu einer harten brüchigen Masse,
die sich nach Scorr ähnlich dem Kautschuk verhält, eintrocknet.
Anwendung. Die Rinde in Amerika gegen Fieber. Früher gebrauchte
man auch die schwarzen glänzenden, sehr bitter schmeckenden Kerne wegen
ihrer harntreibenden Wirkung.
Geschichtliches. Unter Aypas verstanden die Alten (ARISTOTELES, THEO-
PHRAST, DIOSKORIDES) den wilden Birnbaum, Pyrus salicifolia und P. communis,
mithin keine Sapotacee, sondern eine Pomacee
Sapota ist das mexikznische zafo//.
Brennnessel.
Radix, Herba und Semen Urticae.
Urtica dioica L.
Urtica urens L.
Monoecia Tetrandria. — Urticaceae.
Urtica dioica, die zweihüusige, grosse Brennnessel, ist eine perennirende
Pflanze von 0,90— 1,20 Meter und mehr Hóhe mit aufrechtem oder aufsteigendem,
stumpf 4kantig gefurchtem, z. Th. ästigem Stengel, gegenüberstehenden Aesten
und, sowie die gegenüberstehenden herzfórmig-lànglichen Blátter, mit etwas steifen,
kurzen, hohlen Haaren oder Borsten besetzt, die einen sehr scharfen Saft ent-
halten, welcher sich beim Verletzen der Haut durch die Borsten in die Wunde
ergiesst und das heftigste Brennen nebst Róthen und Anschwellen derselben ver-
anlasst (Salmiakgeist auf die Haut gebracht, lindert bald den Schmerz) Die
Blumen sind klein, unansehnlich, grünlich, bilden dünne lange, hängende, ästige,
ährenfôrmige, aus kleinen Knäueln bestehende Trauben, männliche und weibliche
ganz getrennt auf verschiedenen Pflanzen. — Ueberall an Wegen, in Hecken,
Gärten etc.
Urtica urens, die kleine oder Eiternessel, ist einjährig, wird nur 30—45 Centim.
hoch, die Blätter sind fast rautenförmig, die Blumen stehen achselig in aufrechten,
sehr ästigen, kurzen, büschelförmigen Trauben, männliche und weibliche auf ein
und derselben Pflanze. — Standort derselbe.
Gebräuchliche Theile. Die Wurzel, Blätter und der Same.
Die Wurzel der ersten Art (Radix Urticae majoris); sie ist cylindrisch, feder-
kieldick bis fingerdick, ringsum stark befasert, aussen gelblich, innen weiss, riecht
schwach widerlich, schmeckt widerlich süsslich rübenartig.
Die Blätter (das Kraut), beider Arten; fast geruchlos, krautartig schmeckend,
von der ersten Art etwas bitterlich, von der zweiten mehr salzig.
Der Same beider Arten; ist sehr klein, eifórmig, plattgedrückt, hellbraun
oder grau, vom bleibenden Kelche umbhiillt, geruchlos, fade schleimig schmeckend.
Wesentliche Bestandtheile. In der Wurzel nach SCHOMAKER: dtherisches
Oel, Stirkmehl, Gummi, Zucker, Albumin und zwei Harze. — In den Blittern
beider Arten nach SALADIN: Gerbsäure, Gallussäure, Gummi, Wachs etc.; die
weitere Angabe, dass auch doppelt kohlensaures Ammoniak zugegen, beruht
jedenfalls auf Täuschung, ebenso dass die Ursache des Schmerzes beim Stechen