Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
218 Färberscharte. 
SCHIEL, SCHIFFERT, SCHÜTZENBERGER, SCHUNCK, STRECKER, Worrr. Ihre Ergebnisse 
weichen meist sehr von einander ab, widersprechen sich auch wohl, und es hàlt 
vorláufig z. 'Th. schwer zu entscheiden, was Wahrheit und was Irrthum ist. Als 
nähere Bestandtheile sind nach und nach aufgeführt worden: 
a) Farbestoffe oder Farbstoffgebende: Alizarin (rother Farbstoff), Chloro- 
genin, gelbe Farbstoffe, orangerother Farbstoff, Purpurin, Lizarinsäure, 
Oxylizarinsäure, Ruberythrinsäure (ein Glykosid, aus welchem, nebst einem 
andern noch nicht isolirten Glykoside, die beiden Hauptfarbestoffe Alizarin und 
Purpurin erst hervorgehen), Rubiaceensáure, Rubiacin, Rubiadin, Rubian, 
Rubichlorsáure, Rubiretin, Verantin, Xanthin; worüber nähere Infor- 
mation aus den chemischen Lehrbüchern zu erholen ist. 
b) Viel Zucker, ein stickstoffhaltiges Ferment (E rythrozym), Pektin, Citronen- 
säure, eisengrünender Gerbstoff, Fett etc. 
Anwendung. Als Absud, bei anhaltender, innerlicher Anwendung färben 
sich die Knochen roth. Der Hauptverbrauch zum Rothfärben. Früher gehörte 
die Wurzel zu den 5 kleinen eröffnenden (Radices 5 aperientes minores). 
Geschichtliches. Von der Färberröthe — ’EpeudoSavov HIPPOKR., Zraptov 
éputtpoñavoy Diosk. etc. — benutzten die alten griechischen Aerzte nicht nur die 
Wurzel, sondern auch die Blätter, sowie den ausgepressten Saft der Pflanze und 
selbst den Samen, diesen speciell gegen Milzkrankheiten. 
Alizarin ist von ali-zari, womit man im Oriente die Wurzel der Pflanze be- 
zeichnet, abgeleitet. 
Das Wort Krapp ist wahrscheinlich ebenfalls orientalischen Ursprungs. 
Färberscharte. 
(Färbedistel, Gilbkraut, blaue Scharte.) 
Radix und Herba Serratulae. 
Serratula tinctoria L. 
Syngenesia Aequalis. —  Compositae. 
Perennirende Pflanze mit etwa fingerdicker, kurzer, stark befaserter, aussen 
brauner, innen weisser Wurzel, aber: mit den borstigen Blattresten besetzt. 
o6—1,2 Meter hohem, aufrechtem, oben ästigem, glattem und gestreiftem, 
steifem Stengel. Die unteren Blätter sind lang gestielt, die oberen z. Th. sitzend, 
länglich, eilanzettlich, sehr verschieden; oft an derselben Pflanze theils ungetheilt- 
und scharf geságt, theils mehr oder weniger eingeschnitten, leierfórmeig gefiedert 
getheilt, alle oben glatt und hochgrün, unten blasser mit ganz kurzen zerstreuten 
Härchen besetzt. Die Blumen bilden am Ende der Stengel und Zweige fast 
gleichhohe Doldentrauben, die mittelmássig grossen Kópfe oval-lànglich, mit dach- 
ziegelformig dicht anliegenden kleinen eifórmigen, waffenlosen, z. Th. violetten, 
Schuppen; die violettrothen, selten weisslichen Krónchen róhrig-trichterfórmig 
und bilden eine kleine, etwas vorstehende Scheibe. — Durch ganz Deutschland 
und das übrige Europa auf feuchten und trockenen gebirgigen Wiesen. 
Gebräuchliche Theile. Die Wurzel und das Kraut; erstere schmeckt 
unangenehm bitter, etwas aromatisch, letzteres etwas bitter und herbe, schleimig. 
Wesentliche Bestandtheile. Bitterstoff, eisengrünender Gerbstoff, gelber 
Farbstoff, Schleim. Nicht näher untersucht. 
Anwendung. Ehemals innerlich und äusserlich. In der Technik zum 
Gelbfärben. 
  
   
     
    
     
   
  
  
  
  
   
    
     
  
   
   
    
   
  
   
    
   
  
   
      
    
  
  
  
     
    
    
    
    
    
   
   
G 
brauch 
noch « 
worunt 
Se 
sägten 
Pe 
der an 
ist: er 
überein 
gefaller 
basen 
innen f 
Blattans 
45— 60 
bekleid 
schnitte 
Mittelri 
zähnelt. 
und sin 
und an 
Ge 
Gebrau 
frisch g 
marklos 
Temper 
braune, 
unangeı 
We 
NEES V 
TROMMS 
Gerbsto 
eigenthi 
Zucker, 
Ve 
Theiles, 
oder ni 
sichtlich 
Farne, » 
Zur 
in mehr 
liegt sc]
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.