222 Faulbaum.
wechselnd, sind gestielt, 5—7 Centim. lang, oval-länglich, spitz, stark geadert,
ganzrandig, die jüngeren fein behaart, die älteren glatt und glänzend. Die
kleinen weisslichgrünen Zwitterblüthen stehen in den Blattwinkeln, hängen etwas
über und enthalten in der Regel 5 Staubfäden, womit auch die Zahl der Blumen-
blätter und Kelchabschnitte übereinstimmt. Die Früchte sind fast erbsengrosse,
sehr lange rothe, dann dunkelbraune, fast schwarze Beeren. — Häufig in feuchten
Gebüschen, in Wäldern, an Bächen.
Gebräuchliche Theile. Die Rinde und die Beeren. Die Rinde ist
mehr oder weniger zusammengerollt, dünn, kaum 4 Millim. dick, aussen matt,
grau oder graubraun, mit kleinen weissen, oft quergestreckten Punkten (Kork-
warzen) versehen, im Alter wenig rissig. Sie ist von einer sehr diinnen, innen
purpurrothen Oberhaut bedeckt, welche sich fiir sich oder mit einem Theile
der grünen Mittelrinde leicht trennt, innen bräunlichgelb, auf der Unterflüche
geglittet, mehr oder weniger dunkelbraun, selten orangegelb oder braunroth, im
Bruche kurzfaserig, mit citronengelben Fasern; im Wasser aufgeweicht theilt sie
demselben eine goidgelbe Farbe mit. Auf dem Querschnitte zeigt sich eine
derbe rothe Oberhaut, eine grüne oder grüngelbe Mittelrinde und ein gelber
Bast. Frisch hat die Rinde einen widerlichen Geruch (daher der Name Faul.
baum) und einen ekelhaft bitterlichen Geschmack.
Die Beeren schmecken fade siisslich, und wirken gleich der Rinde heftig
purgirend und emetisch.
Wesentliche Bestandtheile. Die Rinde (Stammrinde) ist wiederholt und
eingehend untersucht worden, nämlich von GERBER, BINSWANGER, BUCHNER, CASSEL-
MANN, KUBLY, FAUST, LIEBERMANN und WALDSTEIN. Ihre Ergebnisse sind: als
wirksamer Bestandtheil ein Schwefel und Stickstoff enthaltendes Glykosid, welches
der Cathartinsäure der Sennesblätter sehr ähnlich ist (KuBıy); ein gelbes,
krystallinisches, geruch- und geschmackloses Glykosid (Rhamnoxanthin nach
BUCHNER, Frangulin nach CASSELMANN), das auch in der Rhabarberwurzel vor-
kommende Emodin (LIEBERMANN und WALDSTEIN), eisengrünender Gerbstoff,
mehrere Harze, Zucker, Spur ätherischen Oeles etc. Im wisserigen Destillate
nach GERBER auch Blausáure. KurLv's Avornin ist nach FAUST unreines
Rhamnoxanthin. Wie die meisten Baumrinden enthält auch die Faulbaumrinde
oxalsauren Kalk (FLÜCKIGER).
Die Wurzelrinde zeigt sich nach BINSWANGER von der Stammrinde haupt-
sächlich darin verschieden, dass sie mehr Rhamnoxanthin und mehr Gerbstoff
enthält.
Die reifen Beeren enthalten nach BINSWANGER einen violetten, durch Säuren
roth, durch Alkalien grün werdenden Farbstoff, Bitterstoff, eisengrünenden Gerb-
stoff, Zucker, Pektin etc., nach Exz auch Rhamnoxanthin. — Der Same enthält
nach BINSWANGER 254 fettes nicht trocknendes Oel, harzigen, bitter-kratzenden
Stoff, Rhamnoxanthin, eisengrünenden Gerbstoff, Zucker etc.
Verwechselungen (der Stammrinde). 1. Mit der Rinde von Rhamnus
cathartica; diese ist aussen glatt und stark glänzend, eben, mit einer grau-
oder rothbraunen Oberhaut versehen, welche kleine, blassere, ein wenig horizontal
gestreckte Korkwarzen zeigt, sich häufig ringfôrmig löst und zurückrollt, und beim
Schälen der Rinde sich freiwillig von den inneren Rindenschichten trennt. Die
Mittelrinde ist dünn, gesättigt- und reingrün, auf der Oberfläche gleichfalls mit
Korkwarzen versehen, leicht vom Baste trennbar. Der gelbe, biegsame, auf
beiden Flächen gestreifte, sehr faserige Bast erscheint auf dem Querschnitte
unter c
währer
Prunu
braune
der Ri
aber d
der Br
A
gelangt
G.
geführt
sie auc
W
W
Se
Seiten
glatter
meist s
angene
Blätter
darübe:
Lapper
kurz w
Blumen
z. Th.
die Ge
braun,
stumpf
weichfl.
innere
kleinen
Achenk
jener n
der ku
ersterer
Einheir
háufig
G«
#)
welches
diess ur
zahmen
Namen «