Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

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Namen 72^awm entsprechend, müsste man eigentlich Chalbanum schreiben. — 
Zwar heisst im Celtischen 24/5 oder galban: fett, salbenartig, was zu Salben 
dient; kann also auf den Gebrauch des Milchsaftes bezogen werden. 
Galgant, grosser. 
Radix (Rhizoma) Galangae majoris. 
Alpinia Galanga Sw. 
(Maranta Galanga L.) 
Monandria Monogynia. — Lingibereae. 
Perennirende Pflanze mit 1,8—2 Meter hohem Stengel, der an der unteren 
Hälfte mit glatten Blattscheiden (ohne Blätter) bekleidet ist; an der oberen 
Háülfte tragen die Scheiden kurz gestielte lanzettliche, auf beiden Seiten glatte, 
30—60o Centim. lange und 10—15 Centim. breite Blätter. Die Blüthen bilden an 
der Spitze dieses Stengels eine lockere Rispe, deren zweitheilige Aeste 2—5 blass 
grünlich-weisse Blumen tragen. Die Frucht ist eine beerenartige (nicht auf- 
springende) Kapsel von der Grösse einer kleinen Kirsche, dunkel orangeroth, 
worin 3—6 Samen. -— Auf dem indischen Archipel einheimisch. 
Gebräuchlicher Theil. Der Wurzelstock; als Droge erscheint er 
knollig, rund, ästig, 15—20 Centim. lang, etwa daumendick, aussen braunroth, 
der Länge nach gestreift mit weisslichen dünnen, 2—6 Millim. abstehenden 
Querrngen, innen heller braunroth, z. Th. graugelblich. Ziemlich hart und 
zähe. Geruch angenehm aromatisch, Geschmack aromatisch, anhaltend scharf 
und brennend. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach BUCHOLZ in 100: 0,5 ätherisches Oel, 
$ scharfes Weichharz, 8 Gummi, 4o Bassorin. MoniN fand noch Stärkmehl etc. 
und BRANDES einen geruch- und geschmacklosen krystallinischen Stoff (Kaempfe- 
rid genannt, weil man früher die Stammpflanze für eine Kaempferia hielt). Nach 
E. Jauws ist dieses K. ein Gemenge, aus dem es gelang, wenigstens 3 wohl 
charakterisirte Substanzen zu scheiden. Sie sind sümmtlich gelb, krystallinisch, 
geruch- und geschmacklos, in Wasser fast unlóslich, in Weingeist, Aether lóslich, 
stickstofffrei, nicht glykosidischer Natur, und werden von ihm mit Alpinin, Ga- 
langin und Kaempferid bezeichnet. Dieses Kaempferid schmilzt bei 221—222", 
das Galangin bei 214—215^, das Alpinin bei 172—174". Rauchende Schwefel- 
säure lôst das K. und das A. mit grüner, das G. mit gelber Farbe. Selbstver- 
stándlich reprüsentiren auch diese drei Produkte nicht das Wirksame der Galanga. 
Verwechselungen. Unter der Galanga soll zuweilen ein ihm sehr áhn- 
licher Wurzelstock vorkommen, dessen Mutterpflanze 4/pzmia nutans R. ist,. der 
sich aber leicht an seiner fast vólligen Geschmacklosigkeit erkennen lásst. Ver- 
wechselung mit langer und runder Cyperwurzel ist bei der totalen äusseren 
Verschiedenheit fast undenkbar. 
Anwendung. Mit Ausnahme Russlands hat ihr Gebrauch in Europa fast 
ganz aufgehört. Dort dient sie häufig zur Bereitung eines Liqueurs und in der 
Thierheilkunde. 
Galgant, kleiner. 
Radix (Rhizoma) Galangae minoris. 
Alpinia officinarum HANCE. 
Wurzelstock lang, kriechend, cylindrisch 12—18 Millim. dick, rothbraun, 
sehr glatt, mit grossen blassern faserigen Schuppen bekleidet, welche später 
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