Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (II. Abtheilung, II. Theil)

266 Gilbwurzel. 
setzbares Alkaloid beobachtet, das jedoch in keinen Beziehungen zu den Alka- 
loiden der Aconita und des Delphinium steht. 
In den Blumenbláttern befindet sich, wie in der Wurzel, eisenblüuender 
Gerbstoff. 
Der Same enthält nach L. STAHRE 23$ fettes Oel, 119 Proteinkórper, Stärk- 
mehl, eisengrünenden Gerbstoff. 
Anwendung. Die medicinische Benutzung der drei Pflanzentheile hat fast 
ganz aufgehôrt. Die Wurzel galt früher als Antiepilepticum. Die Blumen kommen 
der schönen Farbe wegen noch zu Räucherspecies. Der Same, welcher Brechen 
erregen soll, wird von abergläubischen Leuten auf Fäden gereihet und Kindern 
in einer Schnur um den Hals gehängt, um ihnen das Zahnen zu erleichtern. 
Geschichtliches. Nach Pris ist PAEON der Entdecker (der medi- 
cinischen Kräfte) der Gichtrose, welcher damit den PruTO heilte; PAEON ist aber 
ziemlich gleichbedeutend mit Apollo oder Aesculap. Diese Pflanze, schon bei 
THEoPHRaAsT als llatovux bezeichnet, und ihre verwandten Arten hiessen auch 
Dactyli idaei, und dienten zu allerhand Wunderkuren, wozu man auch noch 
den Gebrauch der Samen rechnen muss. 
Die Wurzel der Paeonia Mutan, von japanischen Aerzten häufig ange- 
wandt, enthilt nach Jacr einen eigenthümlichen Bestandtheil, welcher in weissen 
glánzenden Nadeln krystallisirt, beim Erwürmen aromatisch recht, bei 45? schmilzt, 
in hóherer Temperatur sublimirt, sich nicht in Wasser, leicht in Weingeist und 
Aether lóst und eine der Caprinsáure nahe stehende Fettsüure ist. 
Gilbwurzel, kanadische. 
Radix (Rhizoma) Hydrastidis canadensis. 
Hydrastis canadensis L. 
Foiyandria Polygynia. — Ramunculeae. 
Perennirende Pflanze mit niedrigem Stengel, an dessen Spitze 2 rund herz- 
{örmige Blätter und eine grünlichweisse Blume stehen, welcher eine karmoisin- 
rothe Frucht von r2 und mehr ein- bis zweisamige» Beeren folgt. — Einheimisch 
in Kanada und in der nordamerikanischen Union westlich vom Missisippi. 
Gebráuchlicher Theil Der Wurzelstock mit den Wurzelfasern; er 
ist 3—5 Centim. lang, 6 Millim. dick, legt schief, hat mehrere kurze Zweige, ist 
etwas geringelt, der Länge nach gerunzelt, unten mit 7—10 Centim. langen 
Fasern besetzt, enthält einen 3- bis 4kantigen Holzkern und eine dicke hellgelbe 
Rinde. Aussen graubraun ins Gelbe, hart, auf dem Bruche wachsartig, hellroth- 
bis braungelb; die Rinde hat etwa % von der Dicke des Rbizoms. Geruch 
schwach, Geschmack rein bitter. 
Wesentliche Bestandtheile. A. B. DuRAND fand 1351, ausser ätherischem 
Oel, Stárkmehl, Zucker, Gummi, Fett und Harz, einen gelben krystallinischen 
Farbstoff und ein weisses Alkaloid (Hydrastin)  MaHrA zeigte 1862, dass der 
gelbe Farbstoff Berberin ist. 1973 bekam A. K. Hare aus der Wurzel noch 
ein drittes Alkaloid (Xanth opuccin), ebenfalls gelb und krystallinisch, welches 
1875 J. C. BURT genauer untersuchte. 
Anwendung. In Nord-Amerika gegen Wechselfieber. 
Hydrastis soll nach einer Amerikanerin benannt sein, 
      
   
   
   
    
    
  
  
   
     
      
   
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
     
   
   
    
   
      
   
   
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