Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
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268 Ginseng. 
Fettsáure (Gingkosáure). Gummi, Zucker, Gerbstoff, Citronensáure, Pektin, 
Chlorophyll. CHEVREUL und CLOEZ haben den Buttersäure-Gehalt bestittigt. Die 
früher von PESCHIER aufgestellte Gingkosáure scheint nur unreine Essigsäure 
zu sein. 
Anwendung. ? 
Geschichtliches. Die erste Kunde von diesem Baume gab KAMPFER, der 
ihn in Japan sah. Ohne Zweifel kam er durch die Holländer und zwar zwischen 
den Jahren 1727—1737 nach Europa. Ling beschrieb ihn 1771 als Gingko bi- 
loba, und 25 Jahre spáter erhielt er durch den Engländer SMITH den Namen 
Salisburia adiantifolia. 
Gingko ist der japanische Name des Gewächses. 
Salisburia ist benannt nach RicH. ANT. SALISBURY, einem englischen Botaniker, 
am Ende des vorigen Jahrhunderts. 
Ginseng, amerikanischer. 
(Fünfblätterige Kraftwurzel.) 
Radix Ginseng americana. 
Panax quinquefolius L. 
Polygamia Dioecia. — Araliaceae. 
Diese Pflanze ist der chinesischen sehr ähnlich, und unterscheidet sich von 
ihr besonders durch die dünnere Wurzel, sowie durch die Form der Blätter, 
welche, wie überhaupt die ganze Pflanze, glatt sind. An der Spitze des Stengels 
befinden sich gewóhnlich 3 Blattstiele, deren jeder 5 fast ungestielte, eifórmige, 
spitze, sägeartig gezähnte Blättchen trägt. Kelchzähne und Blumenblätter sind 
stumpf. — In den nordamerikanischen Bergwäldern von Kanada bis Florida. 
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Gebräuchlicher 
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heil. Die Wurzel; sie ist der einzige im Handel ver- 
breitete Ginseng, frisch fingerdick, aussen graubraun, 5o— 75 Millim. lang, fast 
cylindrisch, innen gelblich punktirt. Durch Trocknen schrumpft sie ein, so dass 
sie ungefähr federkieldick oder etwas dicker, runzelig, nach oben geringelt ist 
und unien hüufig in zwei gabelfórmige, 6—-8 Millim. lange Spitzen sich endigt. 
Frisch hat sie einen starken aromatischen Geruch, der durch Trocknen zum Theil 
vergeht;-der Geschmack ist anfangs süsslicb, dem Süssholz ähnlich, dann reizend, 
aromatisch bitterlich. 
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woraus sie GÖPPERT aussuchte und folgendermaassen beschrieb. Es sind 
50—60 Millim. lange, oberhalb ı2—24 Millim. breite, nach unten verschmälerte, 
somit rübenartige, meist gerade, nur zuweilen gegen die Spitze gekrümmte, 
knorrige Wurzeln, sehr ausgezeichnet durch die sonst parallel laufenden Quer- 
runzeln; áusserlich sind sie gelblichweiss, der Petersilienwurzel nicht unähnlich, 
Bisweilen fand man diese Wurzel der Senega und Serpentaria beigemengt 
innerhalb weiss, mit deutlichem gelblichem schwach glánzendem Harzringe, horn- 
arüg, hart und spröde, aber undurchsichtig, vóllig geruchlos und von siisslich 
bitterm schwach aromatischem Geschmacke. 
Wesentliche Bestandtheile. RarmEsQUE fand darin eine kampherähn- 
liche, Panacin genannte Substanz, ätherisches Oel, Zucker, Schleim, Harz. 
GARRIGUES schied daraus einen dem  Glycyrrhizin ühnlich, aber dabei auch 
bitter schmeckenden Kórper, der sich nach Art der Glykoside verhielt, und von 
ihm den Namen Panaquilon bekam. 
Anwendung. In Amerika als Surrogat des Süssholzes. 
    
   
   
   
   
    
  
    
   
   
  
  
   
     
    
    
    
    
     
     
    
      
   
   
   
   
    
       
    
    
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