Grindelienkraut — Guajakbaum.
Anwendung. Ehemals gegen Krankheiten der Harnwerkzeuge, Gries und
Harnstein, gegen Gelbsucht.
Geschichtliches. MankGRaF und Prso erwühnen zuerst die Pareira brava
als Mittel, das die Indianer und später die Portugiesen gegen Blasenstein ge-
brauchten. Durch den franzósischen Gesandten AMELoT kam die Droge 1688
nach Paris, wo besonders HzrvETIUs ihre Heilkrifte untersuchte und rühmte.
In Deutschland ist sie seit 1719 zumal durch LOCHNER bekannter geworden.
Pareira brava ist portugiesisch und bedeutet wilder Weinstock, etwa in
demselben Sinne wie Cissampelos (d. h. die Pflanze ist schlingend wie Epheu
und Weinstock und trägt auch, wie diese beiden, Beeren).
Chondodendron ist zus. aus Xovöpos (Knoten) und öevöpov (Baum); die Zweige
sind überall mit Knoten bedeckt.
Wegen Cocculus s. den Artikel Kokkelskörner.
Grindelienkraut.
Herba Grindeliae.
Grindelia robusta Nvv.
Syngenesia superflua. — Compositae.
Schlanke perennirende Staude vom Ansehn einer kleinen Sonnenblume,
30—90 Centim. hoch, mit hellgelben 25— 75 Millim. breiten Blumenkôpfchen.
Die Blätter sind breit spatelförmig oder lanzettlich, an trockenen Plätzen steif
und starr, an feuchten saftig und fleischig. Die ganze Pflanze fühlt sich harz-
artig klebrig an. — An der Küste des stillen Oceans, in Nord-Amerika und
weiter im Innern.
Gebräuchlicher Theil. Das Kraut: es riecht balsamisch und schmeckt
stechend aromatisch und bitter.
Wesentliche Bestandtheile. Aetherisches Oel, Harz. Genauere Unter-
suchung fehlt noch.
Anwendung. Schon 60—8o Jahre vor der Okkupation Kaliforniens durch
die nordamerikanische Union hatten die dortigen Grindelien die Aufmerksamkeit
der Jesuiten-Missionäre auf sich gelenkt. Es geht nämlich aus ihren zahlreichen
Beobachtungen hervor, dass diese Pflanzen und namentlich Gr. robusta eine
specifische Heilwirkung bei Vergiftung durch die dortige Rhus Toxicodendron
besitzt.
Grindelia ist benannt nach D. H. v. GRiNDEL, Prof. der Chemie und Pharmacie
in Dorpat, dann Arzt in Riga, T 1836; schrieb auch Botanisches.
Guajakbaum.
(Pockenholzbaum, Franzosenholzbaum.)
Cortex, Lignum uud Aesima Guajaci, Lignum Vitae.
Guajacum officinale L.
Decandria Monogynia. — Zygophylleac.
Ziemlich hoher Baum mit gabelfôrmig getheilten, ausgebreiteten, gleichsam
gegliederten Aesten. Die Blätter stehen einander gegenüber, sind paarig gefiedert,
jeder Stiel trägt 4—6 gegen 24—36 Millim. lange ganzrandige, verkehrt-eiförmige,
stumpfe, blassgrüne, glatte Blättchen, wovon die gegen die Basis des Stiels
stehenden etwas kleiner sind als die übrigen. Die Blumen sind klein, blau,
stehen am Ende der Zweige zu 8—10o auf langen Stielen in doldenähnlichen
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