Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

  
Guarana — Güinsel. 
Guarana. 
Pasta Guarana. 
Paullinia sorbilis L. 
Octandria Trigynia. — Sapindeac. 
Strauch mit ungleich gefiederten fusslangen Blättern, weissen Blumen und 
erbsengrossen, dreieckig-länglichen, braunen glänzenden beerenartigen Früchten. 
In Brasilien einheimisch. 
Gebräuchlicher Theil Der Same, oder vielmehr die daraus von den In- 
dianern bereitete Pasta. Die Bereitung geschieht, indem man den Samen zerquetscht, 
theilweise róstet, mit Wasser zu Kuchen anknetet und die Masse in der Sonne 
oder in künstlicher Wärme trocknet. Sie kommt in den Handel als 300—500 Grm. 
schwere Stücke von schwárzlicher oder graubrauner Farbe, riecht eigenthümlich, 
fast wie altes saures Brot und schmeckt adstringirend bitterlich. 
Wesentliche Bestandtheile. Mit der chemischen Untersuchung haben 
sich CADET, TH. MARTIUS, TROMMSDORFF, BERTHEMOT, und DESCHASTELUS beschäftigt. 
Martius entdeckte darin eine eigenthiimliche krystallinische Substanz (Guaranin), 
welche sich aber spáter als Kaffeein (Theein) auswies. Ausserdem wurden noch 
daraus erhalten: eisengrünender Gerbstoff, fettes Oel, Harz, Gummi, Stürkmehl. 
Den Gehalt an Kaffeein fand STENHOUSE zu 5,07, PECKOLT zu 4,28, TROMMSDORFF 
Zu 40, DRAGENDORFF aber nur zu 1,56 und WÜRTHNER zu 1,14. Das Fabrikat 
kommt also von sehr ungleicher Beschaffenheit vor. 
Anwendung. In einzelnen Distrikten Brasiliens als Genussmittel und in 
ganz Brasilien häufig als Medikament. Als letzteres hat es auch schon bei uns 
Eingang gefunden. 
Guarana ist ein südamerikanisches Wort. 
Paullinia benannt nach SmioN PAULLI, Arzt und Botaniker, geb. 1608 in Rostok, 
T 1680 in Aarhaus. 
Günsel, ackerliebender. 
(Feldcypresse, Schlagkraut.) 
Herba Chamaepityos, Ivae arthriticac. 
Ajuga Chamaepitys SCHREB. 
(Teucrium Chamaepitys L.) 
Didynamia Gymnospermia. — Labiatac. 
Einjáhriges Pflinzchen mit anfangs aufrechtem, dann meist niederliegendem, 
hnger- bis fusslangem, unten ästigem, sparrigem, behaartem, oft rôthiichem Stengel, 
die unteren Blätter gestielt, lanzettlich, ungetheilt, die oberen sitzend, auch drei- 
spaltig, mit linienformigen ganzrandigen Lappen, alle behaart und etwas klebend 
wie die ganze Pflanze. Die achselstindigen Bliithen sind fast ungestielt, klein, 
gelb mit purpurnen Punkten im Schlunde. — Fast durch ganz Deutschland und 
das übrige mittlere und südliche Europa, Kleinasien, das nördliche Afrika und 
Nord-Amerika auf Sandfeldern, in Weinbergen. 
Gebräuchlicher Theil. Das Kraut, oder vielmehr die ganze blühende 
Pflanze; es sieht trocken graugrün aus, während die untermengten Blumen gelb 
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eblieben sind, wird leicht schwarz, riecht stark, eigenthümlich balsamisch aroma- 
isch, fichten- und rosmarináhnlich, hált sich lange; schmeckt aromatisch und stark 
balsamisch bitter, lange anhaltend. 
Wesentliche Bestandtheile. Aetherisches Oel, Bitterstoff, eisengrünender 
Gerbstoff. Ist näher zu untersuchen. 
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