Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

  
   
   
   
   
   
  
   
    
    
    
    
    
    
   
   
   
   
   
    
   
   
    
     
   
  
    
    
   
    
  
  
  
    
   
   
   
    
   
   
     
     
Gummi. 
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Theile liefert. Das sogen. Senegal-Gummi befindet sich nach GornEnG erst seit 
dem Anfange des 17. Jahrh. im Handel. 
An das Gummi reihen wir kurz noch einige ähnliche Drogen, welche be. 
sondere Namen führen und z. Th. von jenen mehr oder weniger abweichen. 
Australisches Gummi, von Acacia decurrens WiLLD. u. a. Arten, besteht 
aus kleinen, háufig noch von Rindenstücken begleiteten, bräunlich rothen oder 
schwarzbraunen flachen oder thránenfórmigen, durchsichtigen glánzenden Stücken. 
Barbarisches Gummi, angeblich von Acacia gummifera WiLLD., aus Mo- 
gador in Marokko, ist nicht ganz durchsichtig, matt grünlich, vom Staube be- 
freit glänzend, in Wasser nicht ganz löslich. 
Bassoragummi, auch Hogggummi, Kuteragummi genannt, nach Rovrg 
von Cochlospermum Gossypium Dc., nach Anderen von Acacia leucophloea WiLp. 
in Ostindien, ist weiss oder gelblich, mehlig, nicht so klar als das echte G., 
weniger trübe als Traganth, quillt im Wasser zu einer durchsichtigen Gallerte 
an, enthält viel Bassorin. 
Brasilgummi, grosse, unformliche, rauhe, braune, durchscheinende Stiicke. 
Chagualgummi kommt aus Chile als Exsudat der Bromeliacee Pourretia 
(Puya) lanuginosa Ruiz und PAvON, ist nach PRIBRAM äusserlich dem Senegal- 
Gummi ähnlich, schmeckt schwach säuerlich, löst sich zu $in Wasser als ein 
sehr dicker Schleim, und dieser lösliche Theil unterscheidet sich von dem 
arabischen Gummi darin, dass er durch kieselsaures Kali nicht gefällt, durch 
Bleizucker gefällt und durch Boraxlösung nicht verdickt wird. 
Embavigummi kommt nach Jossr über Kairo aus dem Distrikte Jaubo 
in Arabien, und ist nichts anderes als eine sehr kleinstückige Sorte echten Gummis. 
Galamgummi, nach GuiBoURT von Acacia vera, bildet farblose, gelbliche 
oder bloss briunliche, mehr eckige als rundliche, sehr glünzende, doch zuweilen 
mit einer matten dünnen Rinde versehene Stücke. 
| Geddagummi, nach Gedda oder Dschedda, der Hafenstadt von Mekka 
am rothen Meere benannt, angeblich von Acacia gummifera oder gar von einer 
Rosacee, ist in Wasser nicht ganz lóslich. 
Kapgummi, von Acacia horrida. WiLLD., besteht aus glàánzenden, durch- 
sichügen, meist aus mehreren zusammengeschlossenen und von Rindenstiicken 
verunreinigten, gelblichen oder róthlichen Stücken. 
Kirschgurami, aus Kirschbäumen und anderen Drupaceen-Arten (Aprikosen- 
Pfirsich-, Mandel- und Pflaumenbdumen) quellend, ist weiss, gelblich bis róthlich- 
braun, giebt an Wasser nur etwa die Hälfte Lösliches ab, der unlósliche Theil 
ist eine Art Bassorin und hat den Namen Cerasin erhalten. 
Mesquitegummi, von Prosopis dulcis, einer Mimosee in Ober-Texas und 
Neu-Mexiko, bildet blassgelbe bis dunkel bernsteingelbe, leicht zerbrechliche, in 
Wasser völlig lösliche Stücke. Kam erst 1854 durch den Militairarzt SCHUMARD 
nach Europa. > 
Ostindisches Gummi, von Feronia elephantum Corr., einer Aurantiee, 
bildet grosse, meist aus mehreren zusammengeflossene, sehr durchsichtige, gelbe 
bis braunrothe Stücke. 
Torgummi, nach dem arabischen Seehafen Tor am rothen Meere benannt, 
ist ganz klar, gelbröthlich-braun, löst sich vollständig in Wasser. — 
Wegen Acacia s. den Artikel Akacie, wohlriechende. 
Mimosa von yıpeiv (eine Bewegung machen), in Bezug auf die Reizbarkeit 
der Blätter mehrerer Arten, welche bei der Berührung zusammenklappen. 
     
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