Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

    
  
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gleicher Constitution ist. Eine dem Gurgunbalsam eigenthümliche Reaction ist 
nach FLÜCKIGER folgende. Man lóst r Tropfen des Balsams in 20 Tropfen 
Schwefelkohlenstoff, setzt dazu r Tropfen einer vorher erkalteten Mischung von 
concentrirter Schwefelsäure und Salpetersäure und rührt um, worauf das Gemisch 
violett wird. 
Nach HIrscHsoHN unterscheidet sich der echte Gurgunbalsam von dem 
Kopaivabalsam 
1. durch die eben erwähnte FLÜCKIGER’sche Reaction; 
2. durch unvollständige Lösung in Aether (Kopaivabalsam löst sich völlig klar); 
3. durch Nichtgetrübtwerden mittelst alkoholischer Bleizuckerlösung (Kopaiva- 
balsam trübt sich dadurch, diese Trübung verschwindet aber in der Wärme). 
Anwendung. Als Surrogat des Kopaivabalsam. 
Gurgun ist ein indisches Wort. 
Dipterocarpus ist zus. aus Ou (doppelt), xtepov (Flügel) und xapros (Frucht); 
die Frucht ist von der Röhre des Kelches eingeschlossen, und von dessen Ab- 
schnitten, deren zwei flügelartig sind, gekrönt. 
Gurke, gemeine. 
(Gartengurke, Kukumer.) 
Fructus und Semen Cucumeris. 
Cucumis sativus L. 
Monoecia Syngenesia. — Cucurbitaceae. 
Einjährige der Melone sehr ähnliche Pflanze, unterscheidet sich von dieser 
durch die zugespitzten Lappen der etwas weniger rauhen hochgrünen Blätter, und 
die mehr in die Länge gezogenen meist kleineren, mehr oder weniger mit rauhen 
Warzen besetzten Früchte, deren Fleisch stets weiss und wässerig ist. Unreif 
sind sie grün, beim Reifen werden sie gelb, z. Th. ins Weisse, Rothe und Braune. 
Es giebt mehrere Varietäten. — In Ostindien einheimisch, bei uns in Gärten 
gezogen. 
Gebräuchlicher Theil. Die Frucht, resp. deren frisch gepresster Saft 
und der Same. Der Saft hat einen schwachen, nicht unangenehmen Geruch und 
faden wässerigen, süsslich salzigen, etwas herben Geschmack. Der Same ist dem 
Melonensamen sehr ähnlich, nur etwas kleiner und schmaler. 
Wesentliche Bestandtheile. In dem Safte nach A. STRAUSS: 909 Wasser, 
Eiweiss, Zucker, ätherisches Oel, verschiedene Salze. Der Same ist nicht näher 
untersucht; in dem gekeimten fanden E. SCHULZE und J. BARBIERI Glutaminsäure, 
Asparaginsáure und Tyrosin. Der gegohrene Saft der eingemachten Gurke ent- 
hält nach MancHAND Milchsáure und Buttersáure. 
Anwendung. Der Saft als kiihlendes Mittel bei Lungensucht; &usserlich 
als Kosmetikum für die Haut; der Same als Emulsion zu den Semina quatuor 
frigida majora; in neuerer Zeit mit Erfolg gegen Würmer. — Die unreife Frucht 
als Salat, ferner eingemacht mit Salz, Essig etc. 
Geschichtliches. HIPPOKRATES, THEOPHRAST und DIOSKORIDES erwihnen 
der Gurke unter dem Namen Zuxvos, PLINIUS, VARRO, VIRGIL als Cucumis. 
SRENGEL’s Annahme, dass des Diosk. Koloxvvda die Gurke sei, hat Fraas wider- 
legt. Das Einmachen der Gurken ist auch schon sehr alt, indem bereits ATHE- 
NAEUS davon spricht. 
Cucumis kommt von cucuma (ein ausgehohltes, bauchiges Gefiss), in Bezug 
auf die Form der Frucht. 
     
   
   
   
    
  
  
  
    
    
    
   
  
   
    
    
   
    
  
   
  
    
   
   
   
  
   
  
     
    
  
    
    
   
   
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