Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

382 Kardamom. 
wechselnde Nebenblätter und grünlich-weisse Blumen mit grosser purpurvioletter 
Lippe. — In Malabar einheimisch, und dort auch viel kultivirt. 
Gebräuchlicher Theil. Die Frucht, gewöhnlich (zum Uuterschiede von 
andern Sorten, s. unten) kleiner oder Malabar-Kardamom genannt. Sie ist 
eine stumpf dreikantige, 12 Millim. lange und 6 Millim. dicke, hell graugelbliche, 
der Länge nach gestreifte Kapsel mit dünner lederartiger Schale, worin eckige, 
rauhe, etwa 1j Millim. dicke, mehr oder weniger dunkel oder hellbraunröthliche, 
am Scheitel schief abgestutzte, am Nabel vertiefte, auf der Bauchfläche mit einer 
rinnenfôrmigen Nabellinie versehene, quergerunzelte Samen liegen. Sie riechen 
stark und angenehm, schmecken brennend gewürzhaft. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach TROMMSDORFF in 100: 4,6 ätheri- 
sches Oel, 10,4 fettes Oel, 3 Stirkmehl etc. ‘Das ätherische Oel. ist leichter 
als Wasser, der Träger des Geruchs und Geschmacks, und im Wesentlichen ein 
Kohlenwasserstoff. 
Anwendung. In Substanz; meist aber als Küchengewürz. 
An diese wichtigste oder Hauptsorte schliessen sich noch folgende, welche 
ihr aber an Güte nachstehen und nur noch theilweise im Handel vorkommen. 
Grosser Kardamom, von Amomum angustifolium Sonnerat in Madagaskar. 
Kapsel 5 Centim. lang, von der Gestalt einer Feige mit nabelfórmiger Erhóhung, 
oben grau und roth gestreift; die Samen eckig von der Grósse des Korianders. 
Geruch und Geschmack aromatisch kampherartig. 
Langer Kardamom, von Elettaria media Lk. in Ceilon. Kapsel an beiden 
Enden zugespitzt, 241—343 Centim. lang, 6—8 Millim. dick, graubraun, z Th. ins 
Violette, die Samen sehr ähnlich denen des kleinen K. aber meist mehr länglich, 
braun, nicht ins Róthliche, durch Liegen an der Luft heller werdend. Geruch 
und Geschmack ähnlich aromatisch. 
Mittlerer Kardamom, von Elettaria Cardamomum medium DIErB., auf 
Koromandel und in den Gebirgen von Silhet einheimisch. Kapsel braun, leder- 
artig, gerippt, 24 Millim. lang und 12 Millim. dick, hie und da mit Resten eines 
häutigen Randes an den Kanten versehen. Samen rundlich, minder eckig als die 
des kleinen K., schmutzig braun, schmecken stark aromatisch, aber minder ange- 
nehm als die der übrigen Sorten. 
Runder Kardamom, von Amomum Cardamomom L. in Sumatra und 
Java. Kapsel von der Grösse einer kleinen Schwarzkirsche, rundlich-eiförmig, 
mit 3 gewölbten abgerundeten Seiten, schmutzig weiss mit braunroth gemischt; 
Samen braun, eckig, innen weiss, etwas grösser als die des kleinen K. 
Noch zwei Sorten, welche als Nepalkardamom und Bengal-Kardamom unter- 
schieden worden waren, haben sich identisch erwiesen, und ist als ihre Stamm- 
pflanze Amomum subulatum Rxs. ermittelt. 
Geschichtliches. Dieses Gewürz war schon den Alten bekannt und 
kommt in ihren Schriften unter demselben Namen, welchen dasselbe noch heute 
trägt, vor. 
Cardamomum ist zus. aus xapd (Herz) und âpoyoy, also: Herzstärkendes 
Amomum. 
Wegen Amomum s. d. Artikel Ingber. 
Wegen Alpinia s. d. Artikel Galgant. 
Elettaria ist einer ostindischen Sprache entnommen. 
  
      
    
  
  
  
  
  
  
      
    
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
   
    
  
  
  
   
     
  
    
    
    
   
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