Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

Atene come aem 
Kautschuck. 
Rauches, obgleich das Trocknen mit Unterstützung künstlicher Wärme dadurch 
geschieht, dass man die mit dem Milchsafte überzogenen Figuren und die fast 
trocknen Platten in den Rauch von brennendem Holze etc. hängt. 
Schon die äusseren Merkmale, namentlich sein hoher Grad von Elastcitit, 
sind so specifisch, dass das Kautschuk mit keiner andern bekannten Substanz 
verwechselt werden kann. Was seine sonstigen Eigenschaften betrifft, so ist es 
aussen mehr oder weniger bráunlich, gegen das Innere hin heller, im Kerne 
meist fast weiss, geruch- und geschmacklos, von 0,925 spec. Gew., in der Kälte 
hart, aber nicht spröde, in der Wärme sehr dehnbar, bei 120° schmelzbar, 
bleibt, nachdem es geschmolzen, in der Kälte schmierig und trocknet nur in 
ganz dünnen Schichten nach sehr langer Zeit wieder ein. Noch stärker erhitzt, 
entbindet es einen übelriechenden entzündlichen Dampf, ein brenzliches Oel geht 
über, und im Rückstande bleibt eine glänzende Kohle, welche beim Verbrennen 
an der Luft nur wenig (etwa 19 vom Gewichte der Waare) Asche hinterlässt. 
Es ist in Wasser und Weingeist unlóslich; weingeistfreier Aether sowie ütherische 
Oele lösen es, jedoch nur in geringer Menge, auf, während der grössere Theil 
in einem aufgequollenen Zustande verbleibt. In Alkalien und verdünnten Säuren 
ist es ebenfalls unlöslich. Völlig löslich und mit Beibehaltung seiner Eigen- 
schaften ist es in Chloroform, Schwefelkohlenstoff, sowie in dem oben erwähnten 
brenzlichen Kautschukóle. Mit conc. Schwefelsäure, sowie mit rauchender Sal- 
petersäure erhält man schmierige Solutionen. 
Mit den Namen Dapicho oder Zapis bezeichnet man dasjenige Kautschuk, 
welches in Süd-Amerika aus den Wurzeln von Siphonia elastica und andern 
Milchgewáchsen in den sumpfigen Boden geflossen und daselbst zu schmutzig 
weissen, schwammigen, elastischen Massen erhártet ist. Es wird über Feuer zu 
schwarzem Kautschuck umgearbeitet und zu Flaschenstópseln verwendet. 
Wesentliche Bestandtheile. Der frische Milchsaft der Hevea guianensis 
(Siphonia elastica) enthált nach FARADEY in roo: 31,70 Kautschuk, 1,9 Eiweiss 
mit einer Spur Wachs, 7,13 eigenthümliche stickstoffhaltige Materie. 2,9 einer 
andern Substanz, 56,37 Wasser und etwas freie Säure. ADRIANI fand in dem 
Milchsafte von Urostigma elasticum kaum 109 Kautschuk, 82,30 Wasser etc. 
Die reine Kautschuk-Materie, welche man ausdem Milchsafte entweder durch Erhitzen 
oder durch Zusatz von Weingeist, und Waschen des Ausgeschiedenen mit Wasser er- 
haltenkann, ist milchweiss, nach dem Trocknen farblos durchsichtig und vollkommen 
elastisch. Ihrer Zusammensetzung nach ist sie ein Kohlenwasserstoff von der 
Formel C, H;. 
Das käufliche Kautschuk schied PAyen durch Behandeln mit verschiedenen 
Lösungsmitteln in mehrere Substanzen, von denen aber keine die Elasticität und 
Ausdehnbarkeit der Rohwaare besitzt. 
Anwendung. Früher fast nur zum Ausmachen der Bleistiftstriche; aber 
seit etwa 50 Jahren hat man seine vorzüglichen Eigenschaften besser zu würdigen 
gelernt, und seine Benutzung zu Röhren, Riemen, wasserdichten Geschirren, 
Kleidern etc. ist ein so ausgedehnter geworden, dass ein plötzlicher Mangel da- 
ran viele Werkstätten in die grösste Verlegenheit setzen, ja selbst brach legen 
würde. Der immer mehr zunehmende Konsum dieses Artikels hat daher schon 
den Gedanken angeregt, durch künstlichen Anbau der die ergiebigste Ausbeute 
versprechenden Arten einem etwaigen Ausgehen vorzubeugen; und in der That 
ist Castilloa elastica und Hevea brasiliensis für Ostindien bereits in Aussicht ge- 
nommen. Da alle Kautschukbäume tropische Gewächse sind, so kann an eine 
    
      
  
  
  
   
    
  
   
    
    
   
    
   
     
  
  
  
   
     
  
  
  
  
  
    
    
   
    
  
  
      
   
     
   
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