Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (II. Abtheilung, II. Theil)

    
  
   
   
   
   
  
  
   
   
   
   
  
   
   
    
  
   
   
   
   
   
  
   
  
  
   
  
   
  
   
    
   
   
   
  
   
   
    
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
     
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Klatschrose. 
Klatschrose. 
(Feldmohn, Klapperrose, rothe Kornrose, Kornmohn, wilder Mohn.) 
Flores und. Capsulae (Capita) Rhocados, Papaveris Rhoeados oder erraïici. 
Papaver Rhoeas L. 
Polyandria Monogynia. — Papavereac. 
Einjährige Pflanze mit dünner faseriger Wurzel, 30—60 Centim. hohem, auf- 
rechtem, dünnem, ästigem, rundem, mit ganz abstehenden steifen Härchen be- 
setztem Stengel. Die Blätter stehen abwechselnd, sind theils ungetheilt, gesägt, 
meistens fiederartig getheilt, zuweilen doppelt zusammengesetzt, rauhhaarig. Die 
ansehnlichen Blumen stehen am Ende des Stengels und der Zweige auf langen, 
mit abstehenden Haaren besetzten Stielen; vor dem Aufblithen hingend, richten 
sie sich spiter auf. Der aus zwei hohlen eiförmigen Blättchen bestehende grüne 
haarige Kelch fällt beim Oeffnen der Krone ab. Die vier Blumenblätter sind 
rundlich, ungetheilt, ausgebreitet, schön blutroth, mit schwarzem Fleck an der 
Basis. Die grosse schildförmige, gekerbte, ro—r5strahlige Narbe sitzt auf dem 
rundlichen glatten Fruchtknoten. — Die Pflanze ist, wie es scheint, aus dem 
Oriente mit den Cerealien nach Europa gekommen, da sie lediglich nur zwischen 
dem Getreide wächst. 
Gebräuchliche Theile. Die Blumenblätter und die unreifen Kapseln. 
Die Blumenblätter sind zart, fühlen sich gleichsam fettig an, werden beim 
Trocknen violett roth, schrumpfen sehr ein, und werden ganz dünnhäutig, durch- 
scheinend. Frisch riechen sie etwas unangenehm opiumartig, nach dem Trocknen 
nicht mehr, und schmecken etwas bitterlich schleimig. 
Die unreifen Kapseln riechen frisch stark opiumartig und geben beim 
Ritzen eine weisse bitterscharfe Milch. 
Wesentliche Bestandtheile. Die Blumenblätter sind zuerst von RIFFARD 
untersucht worden; er fand darin 40% rothen Farbstoff 20 Gummi, 12 gelbes 
Fett, 28 Faser. BEETZ und LUDEWIG fanden ausserdem noch: Eiweiss, Gerbstoff, 
Stàárkmehl, Wachs, Harz etc. Nach L. MEIER ist weder Gerbstoft, noch Gallus- 
säure, noch Aepfelsäure darin; dagegen führt er zwei neue darin gefundene Säuren 
auf, Klatschrosensäure und Rhoeadinsäure genannt, beide roth, amorph 
us. w. O. Hesse traf in den Blumenblättern und allen übrigen Theilen der 
Pflanze ein eigenthümliches weisses krystallinisches, nicht giftiges, geschmackloses 
Alkaloid (Rhoeadin), welches sich in verdünnter Salz- oder Schwefelsäure mit 
purpurrother Farbe löst, und dabei sich in ein neues farbloses Alkaloid (Rhoeage- 
nin) und einen rothen Farbstoff zerlegt. 
Die unreifen Kapseln sollen nach SELMI ein dem Morphin ähnliches Alkaloid 
enthalten. O. Hrssr, der den Milchsaft aus solchen Kapseln untersuchte, fand, 
dass derselbe mit Eisenchlorid tief roth wurde, was auf Mekonsáure deutet, 
aber kein Morphin oder etwas Aehnliches, wohl aber 2,1% Rhoeadin, und 
Spuren anderer, z. Th. krystallinischer Alkaloide, die noch näherer Untersuchung 
bedürfen. Das Rhoeadin ist, wie das Morphin, fast unlöslich in Aether. 
Verwechselungen. ı. Mit Papaver dubium. Diese Pflanze hat meist 
doppelt fiedrig gespaltene Blätter mit, sowie am Stengel, abstehenden Haaren; 
am sehr langen Blumenstiele liegen aber die steifen Härchen dicht an, und die 
Blumenblütter sind etwas heller. Von der Pflanze getrennt, möchten sie jedoch 
kaum von denen des P. Rhoeas zu unterscheiden sein. Die Kapseln sind mehr 
lànglich, glatt. 2. Mit P. Argemone; ist meist kleiner, der Stengel z. Th. nur 
  
 
	        
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