Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
mmen- 
mbia’s 
en auf 
'CHOM- 
cinalis 
rt von 
einer 
Baum, 
r und 
rnden 
nmen- 
nische 
deren) 
;htung 
t sind 
barten 
1sam). 
es be- 
> aus 
1eidet. 
beim 
innen 
Tiefe) 
tiger 
tsteht 
innen 
n die 
s ent- 
iftiger 
n Be- 
mehr 
e Ge- 
len B. 
nach 
nach 
flüsse 
ichen 
ceyte, 
yo ist 
30rneo 
  
  
  
Kopaivabalsam. 425 
In Indien erhält man durch Einschnitte in eine der Copaifera ähnliche Pflanze, 
nämlich Hardwickia pinnata, einen Balsam. Dort hat man angefangen, die 
wichtigsten Arten der C. anzubauen; aber man wird lange warten müssen, denn 
sie müssen erst eine gewisse Höhe und Stärke erreicht haben, ehe das Anzapfen 
Erfolg hat. 
In Afrika vorkommende Arten der C. heissen Gorskia; sie scheinen aber 
bis jetzt nicht medicinisch benutzt zu werden. Guibourtia copallina, welche den 
Kopal von Sierra Leone liefern soll, wird von BENTHAM zur Gattung C. gerechnet. 
Die allgemeinen Eigenschaften des Kopaivabalsams sind: Er ist blassgelb, 
mehr oder weniger sirupdick, klar, hat ein spec. Gewicht von 0,915—0,995, im 
Mittel o,955, riecht eigenthümlich schwach balsamisch, schmeckt brennend und 
bitter, reagirt sauer, fluorescirt schwach, lóst sich vollstindig in starkem Wein- 
geist, Aether, Oelen, meist klar in Ammoniakliquor und in Kalilauge, hinterlässt 
beim Verdunsten in der Wärme ein sprödes pulverisirbares Harz, erhärtet mit 
Jz Magnesia oder Kalk zu einer festen Pasta. Nicht klar in Weingeist, Ammo- 
niak und Kalilauge lóslich ist der diinnfliissige Parabalsam mit 82 § dtherischen Oels. 
Wesentliche Bestandtheile. Aetherisches Oel und Harz; letzteres fast 
total ein sich als schwache Sáure verhaltendes krystallinisches Harz (Kopaiva- 
sáure) nebst ein wenig (etwa 29 des Balsams betragendes) Weichharz. Das Ver- 
hültniss von Oel und Harz wechselt bedeutend und hängt davon die verschiedene 
Consistenz des B. ab; im dünnsten wurdeu 829 Oel und 18 Harz, im dicksten 
359 Oel und 659 Harz gefunden. Das átherische Oel wasserhel, dünnflüssig, 
hat ein spec. Gew. von o,88—0,91:, siedet bei 245°, ist der Träger des Geruchs, 
des brennenden und z. Th. auch des bittern Geschniacks des B., wührend das 
Harz nicht riecht, nicht brennend und nur bitter schmeckt. 
Verfülschungen. ı. Mit Gurgunbalsam. Man schüttelt nach HAGER 
mit dem Vierfachen Petroleumäther, worin sich der reine Kopaivabalsam völlig 
lösen muss, während bei Gegenwart von Gurgunbalsam ein voluminöser Absatz 
entsteht. Benzol kann bei dieser Probe den Petroleumäther nicht ersetzen, weil 
es auch den Gurgunbalsam löst. 2. Mit Terpenthin. Man erhitzt den B. in 
einer Retorte; da das Terpenthinöl schon bei 160° siedet, so geht es zuerst über 
und ist dann leicht an seinem eigenthümlichen Geruche zu erkennen. 3. Mit 
Ricinusöl und anderen fetten Oelen. Der reine Balsam hinterlässt in der 
Wärme ein sprödes Harz; schon bei Gegenwart von r$ fettem Oel im Balsam 
lässt es sich nicht mehr pulverisiren, und bei 39 erscheint es schmierig. Die 
Natur.des fetten Oeles verrüth sich dann durch den Geruch. 4. Mit Colopho- 
nium, was besonders bei dünnerm Balsam vorkommt. Man schüttelt nach 
GroTE mit Petroleumáther, stellt in die Ruhe und findet dann das ausgeschiedene 
Colophon an den Wänden des Glases haften. 
Geschichtliches. Der Kopaivabalsam wurde zuerst wahrscheinlich nicht 
von Arten des centralen Amerika, sondern von brasilianischen, insbesondere von 
C. Langsdorfii gewonnen, und es ist daher möglich, dass LINNÉ vorzugsweise 
dieser letzteren den Namen C. officinales gegeben hat. In der That ist eine 
der ersten über diesen, Gegenstand erschienenen Schriften die eines portugiesi- 
schen Mönches, welcher sich von 1570—1600 in Brasilien authielt. Er erwähnt 
darin unter andern eines grossen Baumes, Namens Kupayba, aus dessen einge- 
schnittenem Stamm ein fettes Oel in reichlicher Menge fliesse, welches als Arz- 
neimittel sehr in Ansehn stehe. P. AcuGNA, welcher 1638 den Amazonenstrom 
hinauffuhr und in dieser Richtung bis Quito vordrang, spricht ebenfalls schon von 
    
  
   
   
  
  
   
  
   
  
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
   
   
  
   
   
   
   
   
  
   
   
   
   
    
  
   
    
   
   
   
    
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.