Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
428 Kopal. 
Wesentliche Bestandtheile. Durch verschiedene Lösungsmittel 
man den Kopal in 5 Harze zerlegt, die sämmtlich die Natur schwacher S 
zeigen. 
Prüfung. E. HirscHSOHN prüfte 85 Kopalsorten mit Lósungsmitteln und 
fand, dass Petroleumáther 4—709, absoluter und 95$. Weingeist 25— 9995, Chloro. 
form 40—1002 auflóste. Die geistigen Auszüge der áchten Kopale werden nach 
ihm durch Eisenchlorid gefüllt, die der unáüchten, z. B. Dammarharze, nicht. 
Bernstein giebt an Petroleumüther nur 22 ab, und auch dieser Auszug erleidet 
durch Eisenchlorid keine Veränderung. 
Anwendung. Sie beschränkt sich auf die Bereitung von Firniss. 
Geschichtliches. Ob die Kopale schon in alten Zeiten bekannt waren, 
ist noch zweifelhaft. Den westindischen K. beschrieb zuerst MONARDES (T 1577); 
auch suchte er schon zwischen Anime und K. zu unterscheiden. Nach Piso 
nennen die Indianer jede harzige riechende Substanz Kopal; was er in Brasilien 
sah und als Anime beschrieb, war nichts als K., denn er sagt, das Harz senke 
sich durch die Gefüsse des Baumes in die Erde und werde an der Wurzel aus- 
gegraben (mit andern Worten: es tropft aus dem Stamm und sammelt sich am 
Fusse desselben, also da wo die Wurzel anfängt); auch bereite man Firniss 
daraus. Die Indianer benutzten den K. bei ihrem Gottesdienst als Rauchwerk, 
bewillkommten auch die ersten Spanier, welche nach Westindien kamen, als 
Ehrenbezeugung mit Kopalrauch, eine Höflichkeit, die ihnen bekanntlich schlecht 
belohnt wurde. 
Das Wort Kopal ist indianischen Ursprungs. 
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Hymenaea von jpevatos (Hochzeitsgenius); die paarweise stehenden Blätter 
des Gewichses nihern sich einander in der Nacht. 
Trachylobium zus. aus tpayvs (rauh) und Aofoc (Hülse); die Oberfläche der 
Frucht ist hôckerig rauh. 
Euryopsis zus. aus évpoy (weit, breit) und dw (Auge, Gesicht); hat grosse 
gelbe Blumen. 
An die Kopale schliessen sich folgende drei Harze, tiber deren Abstammung 
Wir noch keine Aufklärung haben, und worüber wir auch sonst nur unsichere und 
abweichende Nachrichten besitzen. 
Kikekunemalo. Nach MumRAYv war SCHENDO VON DER BECK (1757) einer 
der Ersten, welcher dieses Harz und zwar als weissen Kopal erwähnt. SPIELMANN 
beschreibt es als gelblich, halbdurchsichtig, aussen mit einer sehr dünnen schwärz- 
lichen Rinde bedeckt. BÜCHNER und SEELMATTER sagen, es habe eine grünliche 
Farbe, sei mehr trübe als durchsichtig, im äussern Ansehen dem Guajakharz 
ähnlich und sehr sprôde; der Geruch balsamisch, etwas widrig, auf Kohlen rieche 
es stark und nicht unangenehm; der Geschmack harzig nnd etwas scharf; mit 
Wasser destillirt gebe es ein weisses ätherisches Oel. Murray beschreibt es als 
eine trübe Masse, in welche durchsichtige weisse oder gelbliche Stücke einge- 
bettet sind, und welcher Reste von Rinde oder Holz anhängen; er fand den 
Geruch ebenfalls schwach balsamisch, und den Geschmack harzig und etwas scharf. 
Look wurde von BÜCHNER und SEELMATTER irrig für ein Gummiharz ge- 
halten, das aus Japan stamme. SPIELMANN dagegen sagt, es, komme aus Afrika. 
GUIBOURT identificirt es mit seinem weichen indischen Kopal, was jedoch nicht 
zutrifft. Es sind nàmlich Stücke, welche grossentheils eine matte, graulich- oder 
bráunlich-gelbe harzige Kruste haben, nirgends aber, wie der Kopal, warzige Er- 
  
  
  
     
    
     
  
   
    
      
   
   
   
   
    
   
   
  
  
     
   
   
   
  
  
  
   
    
  
   
    
  
    
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