442 Kresse,
Tropaeolum minus, einer sehr ähnlichen, nur in allen Theilen kleineren Art ge-
sammelt werden können. Die Blätter schmecken angenehm scharf kressenartig.
Die Blumen riechen frisch stark und angenehm, schmecken angenehm scharf.
Wesentliche Bestandtheile. MÜLLER analysirte die ganze Pflanze und
erhielt: scharfes ätherisches Oel, fettes Oel, eine eigenthümliche krystallinische
Säure (Tropaeolsäure), Harze, Stürkmehl, eisengrünenden Gerbstoff etc. Destilla-
tion des Samens mit Wasser liefert ein gelbes, schweres, schwefelhaltiges, bei
120—130° siedendes Oel, welches auf der Haut noch schärfer reitzt als Senfol.
Aus dem Kraute bekommt man ein ütherisches Oel, das nach A. W. HorMANN
dem gróssten Theile nach erst bei 226? siedet und aus C;H,N besteht, also
frei von Schwefel und Sauerstoff ist.
Anwendung. Ehemals gebrauchte man Blütter und Blumen frisch gegen
Skorbut. Man verspeist sie auch roh. Die Blumenknospen, sowie die noch un-
reifen Früchte werden in Essig eingemacht, und wie Kappern verwendet.
Geschichtliches. Das kleine Tropaeolum wurde schon 1580 von Dopo-
NAEUS beschrieben; das grosse brachte BEVvERNING 1684 nach Europa, beide
haben aber als Arzneimittel wenig Beachtung gefunden.
Tropaeolum von «pozatov (Siegeszeichen, Trophäe); das Blatt ist schildförmig
und die Blume helmartig.
Kresse, wiesenliebende.
(Fleischblume, Gauchblume, Kukkuksblume, Wiesenkardamine,
Wiesenschaumkraut.)
Herba und Flores Cardamines, Cuculi, Nasturtii pratensis.
Cardamine pratensis L.
Zetradynamia Siliquosa. — Cruciferae.
Perennirende Pflanze mit schiefer, hôckeriger, stark befaserter Wurzel, 30 bis
45 Centim. hohem aufrechtem, einfachem oder wenig ästigem, rundem, dünnem,
steifem, glattem Stengel. Die lang gestielten gefiederten Wurzelblätter stehen im
Kreise und bestehen aus rundlichen, z. Th. eckigen, gezähnten Blättchen. Die
abwechselnden gefiederten Stengelblätter sind kurz gestielt, ihre unteren Blättchen
elliptisch, die oberen schmal lanzettlich oder linienfórmig, ganzrandig, alle glatt.
Die Blumen stehen am Ende der Stengel in allmählich sich verlängernden Dolden-
trauben, die Kronen ansehnlich, schön violettroth oder weisslich, netzartig geadert.
Die Schoten linienförmig, lang, dünn, glatt; ihre Klappen rollen sich beim Auf-
springen spiralig. — Sehr häufig auf Wiesen, waldigen Grasplätzen.
Gebräuchliche Theile. Kraut und Blumen; beide haben beim Zer-
reiben einen scharfen, der Brunnenkresse ähnlichen Geruch, und scharfen, zu-
gleich bitteren, doch mildern Geschmack.
Wesentliche Bestandtheile. Vocer erhielt durch Destillation des blühen-
den Krautes mit Wasser ein dem des Löffelkrautes sehr ähnliches ätherisches Oel.
Anwendung. Wie die Brunnenkresse; auch gab man das Pulver der
Blumen gegen Krämpfe, Epilepsie. VocEr empfiehlt die Pflanze als Surrogat des
Lóffelkrautes.
Geschichtliches. Ob die alten Aerzte unsere Wiesenkresse benutzt haben,
dürfte schwer zu entscheiden sein. Was DioskormEs als Kapdapov bezeichnet,
und gewóhnlich für Lepidium sativum gehalten wird, ist nach Fraas Erucaria
aleppica. — Noch im 16. Jahrhundert war Cardamine pratensis in den Officinen
nicht gebräuchlich, wie L. FucHs ausdrücklich bemerkt; allein DopoNakus wusste
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