492 Lôwenmaul.
Blumen stehen am Ende der Stengel und Zweige in einfachen Trauben und
Doldentrauben. Die Schétchen sind fast erbsengross, rundlich, hóckerig, aufge.
blasen, und enthalten in jedem Fache 4—5 rundliche, braune Samen. — Bewohnt
vorzugsweise die sumpfigen und felsigen Ufer (bes. Meeresufer) des nórdlichsten
Deutschlands, und wird in Gürten gezogen.
Gebrüáuchliche Theile. Das frische K raut und der Same. Beide
entwickeln, zumal beim Zerreiben, einen starken, flüchtig scharfen Geruch und
schmecken sehr scharf kressenartig, das Kraut zugleich etwas salzig. Durch
Trocknen verliert es alle Schärfe; diese tritt aber wieder hervor, wenn es mit
einer Lósung von Senfemulsin zusammengebracht wird.
Wesentliche Bestandtheile. Schwefelhaltiges, ütherisches, dem Senfgl
nahestehendes Oel, resp. der Körper, welcher erst durch Behandlung mit Wasser
das Oel liefert. Dieses Oel kannte schon im vorigen Jahrh. WrgGLEB, und spáter
beschäftigten sich mit der Untersuchung desselben TINGRY, GUTRET, SIMON,
GEISELER und A. W. HOFMANN; es ist leichter als Wasser (nicht schwerer, wie
das Senfól und das damit identische Meerrettigól. Der sogen. Lóffelkraut-
campher, welcher ebenfalls schon im vorigen Jahrh. und zwar von JOSSE in
einem über Lóffelkraut abdestillirten und einige Monate alten Wasser beobachtet
wurde, und den später auch MAURACH in altem Lóffelkrautspiritus fand und
GEISELER ebenfalls untersuchte, schmeckt scharf aromatisch, schmilzt bei 48°,
sublimirt unzersetzt und ist nach der Formel C,H,,0, zusammengesetzt. Nach
GEISELER ist das Kraut reich an Salpeter.
Verwechselungen. 1. Mit den Wurzelblittern der Ficaria ranuncu-
loides; sie sind sehr ähnlich, aber meist stárker buchtig, eckig, gezühnt, geruch-
ios und schmecken etwas herbe, kaum ein wenig scharf. 2. Mit den Blättern
der Viola odorata und anderer Veilchenarten; sind behaart und geruchlos.
Anwendung. Der ausgepresste Saft wird innerlich gegeben, das frische
Kraut lässt man als Salat essen, und zerquetscht legt man es auf skorbutische
Geschwiire. Am meisten im Gebrauche ist noch der Loffelkrautspiritus.
Geschichtliches. Die griechischen Aerzte haben kaum unser Löffelkraut
gekannt. PAULET meint, den Römern sei es unter dem Namen Herba britannica
als ein Mittel gegen den Skorbut in Deutschland bekannt geworden, als Drusus
(15 n. Ch.) mit dem römischen Heere in Westphalen stand. DODONAEUS war
anfangs derselben Ansicht, verliess sie aber später wieder, und auch SPRENGEL
ist nicht damit einverstanden, meint vielmehr, jenes Kraut sei eine Art Rumex
gewesen. Sicherer ist, dass die Cochlearia durch den Arzt Jos. WigR. allgemein
eingeführt wurde, der die Pflanze 1557 abbilden liess und ihre Heilkrüfte gegen
den Skorbut besprach, die auch LoBkLiUs und andere Aerzte, welche gegen Ende
des 16. Jahrh. lebten, wohl kannten. In dem pharmakologischen Werke von
DALE wird das gemeine Lôffelkraut Cochlearia batava, C. anglica aber C. britannica
marina genannt.
Lówenmaul, grosses.
(Grosser Orant.)
Herba Antirrhini majoris.
Antirrhinum majus L.
Didynamia Angiospermia. — Scrophulariaceae.
Zweijáhrige Pflanze mit 3o—60 Centim. hohem, aufrechtem, meist einfachem,
rundem, unten glattem, oben behaartem und klebrigem Stengel, gegenüberstehen-
7
den, |
des S.
blatta
schôn
in De
Mauer
C
V
eigent
grüne
(Anti
A
Zaube
A
einer
uns a
V
C
inren
welch
Gattu
nicht
sich «
]
köpfi|
fórmi
eckig
die i
stehe
oder
ist C
recht
mehr
der 1
oben
auf 1
fôrmi
(
Pflan