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Mäusedorn. 501
sie sind stiellos, theilweise den Stengel umfassend, länglich, am
Rande ganz. Die Blumenköpfchen kurz gestielt, traubenförmig geordnet, und
meist mit kleinen, den kleinen Brakteen ähnlichen Blättchen versehen. Die fast
kugelige Hülle besteht aus einer einfachen Reihe drüsig behaarter, klebriger
Blattschuppen Die Scheiben- und Strahlenblümchen gelb, der Blumenboden
in der Mitte nackt, am Rande mit Spreubláüttchen besetzt. Die Achenien sind
wechseln ab,
4—5seitig. — In Chile einheimisch.
Gebräuchlicher Theil. Die Früchte, resp. das daraus gepresste fette Oel.
Wesentliche Bestandtheile. Das Oel, ein Gemenge von Glyceriden,
ist dicklich, tiefgelb, riecht schwach, schmeckt milde, trocknet an der Luft, er-
starrt nach RIEGEL bei — 22°, nach WINCKLER schon bei — 1047127
Anwendung. Als Speisedl.
Madi ist der chilesische Name der Pflanze.
Mäusedorn, stacheliger.
(Bruske, Myrtendorn.)
Radix (Rhizoma) Rusci, Brusci.
Ruscus aculeatus 1.
Divecia Monadelphia. — Smilaceae.
her immergriiner Strauch vom Ansehen eines kleinen Myrten-
abwechselnd, fast vierzeilig gestellten
ichen, stehendstachelspitzigen,
glatten, steifen, leder-
30—60 Centim. hol
busches, mit grünen gefurchten Zweigen,
kurzgestielten kleinen, 25— 50 Millim.langen, eilanzettl
ganzrandigen, dunkelgrünen, glänzenden, parallel-nervigen,
artigen Blättern; dicht über der Basis auf den Blättern stehenden kleinen, röthlich-
weissen, nackten Blumen und erbsengrossen, süsslichen, rothen, zweisamigen
Beeren. — Im südlichen Europa, der Schweiz, in Oesterreich zwischen Haiden,
in rauhen, steinigen Waldungen vorkommend.
Gebriuchlicher Theil. Der Wurzelstock; er ist fingerdick, auch
wa 5 Centim. lang, horizontal oder schieflaufend, hin- und hergebogen,
dünner, et
unten mit strohhalm-
geringelt, oben mit Eindrücken von Stengelresten höckerig,
bis federkieldicken Fasern besetzt, hell graugelblich, innen weisslich, ziemlich
dicht, z. Th. fast holzig; geruchlos, schmeckt eigenthümlich, reitzend, anfangs
süsslich, süssholzähnlich, dann mehr kratzend, beissend, der Senega ähnlich,
zuletzt widerlich bitterlich, lange anhaltend.
Wesentliche Bestandtheile. Nicht näher untersucht.
Ehemals gegen Wassersucht, als blutreinigendes Mittel.
Aehnlich gebrauchte man die
kónnen als Gemiise
Anwendung.
Gehorte zu den Radices quinque apertentes. —
jungen Sprosslinge, besonders als harntreibendes Mittel; sie
wie Spargel genossen werden. Aus den Beeren bereitete man ein Gelée. Die
Samen sind als Kaffesurrogat empfohlen worden.
Geschichtliches. Diese Pflanze kommt in den alten Klassikern unter
verschiedenen Namen vor: Kevrpopupswn, Mupown dypıa, "OEupupatn, Suvpvaxavios,
Myrtus sylvestris, Ruscus. PLINIUS erklärt den letzteren Namen mit den Worten:
ex qua fiunt ruri scopae.