Mispel — Mistel.
Mispel.
(Mespel, Nespel, Wespel.)
Mespila, Fructus oder Poma Mespili,
Mespilus germanica L.
Jcosandria Fentagynia. — Pomeae.
Kleiner sehr ästiger Strauch oder Baum mit häufig krummem Stamme, grau-
brauner Rinde und Zweigen, die im jüngeren Zustande mit weissem Filze über-
zogen sind und zumal im wilden Zustande mit einem Dorne endigen. Die
Blätter stehen abwechselnd, häufig am Ende der Zweige, in ausgebreiteten
Büscheln, sind kurz gestielt, breit, oval-lanzettlich, theils klein gesägt, theils ganz-
randig, oben dunkelgrün, unten weisslich filzig. Die weissen oder blassröthlichen
Blumen erscheinen im Mai einzeln am Ende der Zweige im Mittelpunkte der
Blütterbüschel, sind kurz gestielt und hinterlassen eine verkehrt-eifórmig rund.
liche, abgestutzte, weich behaarte, mit dem Kelche gekrónte, anfangs grüne und
róthliche, dann dunkelgelbe und endlich braune Frucht. Die wilde Mispel hat
dornige Zweige und kleine Früchte, die Gartenmispel verliert die Dornen, ihre
Früchte sind grösser, z. Th. gegen 4o Millim. Querdurchmesser; man unter-
scheidet der Form nach Birn- und Apfelmispeln, àuch hat man Mispeln ohne
Kerne, saure Mispeln u. s. w. — Im ganzen südlichen Europa, sowie an mehreren
Orten Deutschlands nicht nur wild vorkommend, sondern auch kultivirt.
Gebräuchlicher Theil. Die Früchte. Unreif sind sie grün, hart und
schmecken sehr herbe adstringirend; lásst man sie aber eine Zeit lang liegen, so
werden sie braun, weich und schmecken nun angenehm süsssáuerlich. Die
braunen knochenharten Kerne sind fast geschmacklos.
Wesentliche Bestandtheile. Zucker, Aepfelsáure, Pektin etc.; im un-
reifen Zustande auch Stárkmehl, Gerbstoff.
Anwendung. Früher unreif und reif, auch getrocknet gegen Durchfälle
und Ruhr. Im weichen Zustande werden sie als angenehmes Obst genossen.
Geschichtliches. Die alten griechischen Aerzte‘ benutzten zwei Arten
von Mispeln, nämlich die eben beschriebene (Meorılov Diosk., Mespilus oder Se-
tania PLIN.) und die sogen. welsche von M. Azarolus SM. oder Crataegus Azaro-
lus L., einem im südlichen Europa, sowie im Oriente einheimischen und auch
háufig kultivirtren Baume mit verkehrt eifôrmigen, 3—5spaltigen, weichbehaarten
Blättern, dessen Früchte rundlich, roth oder gelb, so gross wie unsere M. sind
und ebenfalls angenehm sáuerlich schmecken.
Mespilus ist zus. aus quecos (mitten) und ozuos; (Stein); die Frucht schliesst
sehr harte Korner ein.
Mistel, gemeine oder weisse.
(Assolter, Ginster, Kreuzholz, Leimmistel, Marentocken.)
Cortex, Rami juniores und Folia Visci albi.
Unpassend: Zzgzum Visci, St. Crucis, genannt.
Gewöhnlich, aber irrig: Viscum quercinum genannt.
Viscum album L.
Diovecia Tetrandria. — Lorantheae.
Strauchartige. immergrüne *), 0,6—1,2 Meter hohe Schmarotzerpflanze, sparrig
ästig verzweigt, die Rinde gelblich grün, bald heller bald dunkler, z. 'Th. ins
*) Streng genommen ist obiger Ausdruck nicht richtig, denn, obwohl die Blätter den ersten
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