Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

      
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
620 Osterluzei — Palmfett. 
etwas widerlich; schmeckt anfangs süsslich, dann anhaltend widerlich bitter und 
etwas scharf. 
Wesentliche Bestandtheile, Bitterstoff, Stärkmehl, Zucker. Nicht näher 
untersucht. 
Anwendung. Ehemals in Substanz, als geistiger und weiniger Auszug. 
Geschichtliches. DIERBACH hält nicht diese, sondern Aristolochia 
sempervirens, eine etwas rankende krautartige Pflanze mit herzfôrmig-länglichen 
zugespitzten Bláttern, gekrümmten purpurrothen einlippigem Kelch und eifórmiger 
abgestutzter Lippe, welche auf Kreta wächst, für die lange Osterluzei der Alten. 
Osterluzei, runde. 
Radix (Rhizoma) Aristolochiae rotundac. 
Aristolochia rotunda 1. 
Gynandria Hexandria. — Aristolochiaceae. 
Der vorigen (langen) sehr ähnliche perennirende Pflanze; der Wurzelstock 
ist aber mehr rundlich, knollig, der Stengel ziemlich aufrecht, ästig, 4kantig, 
glatt, die abwechselnden Blätter gestielt, die Lappen mehr genährt, sich deckend, 
daher stengelumfassend; die Blüthen mit blassgelber und schwarzroth gestreifter 
Röhre, die Lippe oben dunkelroth; die Kapsel gross, rundlich eiförmig. — Im 
südlichen Europa. 
Gebräuchlicher Theil. Der Wurzelstock; er ist rundlich knollig und 
gleicht in Gestalt und Grösse z. Th. ziemlich den Kartoffeln. Aeussere und 
innere Farbe, sowie die übrige Beschaffenheit wie bei dem vorigen. Auch Ge- 
ruch und Geschmack sind dieselben. 
Wesentliche Bestandtheile. Wie bei dem vorigen. 
Anwendung. Ebenso. Wurde in neuerer Zeit von BIERMANN wieder gegen 
Wechselfieber empfohlen. 
Geschichtliches. Was die Alten Apıstoloyıw nannten, ist allerdings eine 
Pflanze mit rundem Wurzelknollen, aber nicht die Linneische, sondern A. pallida W., 
mit einfachem aufsteigendem Stengel, länger gestielten ähnlichen Blättern, deren 
Lappen mehr abstehen und viel blasseren Blumen. 
Palmfett. 
(Palmöl.) 
Butyrum. oder Oleum Palmae. 
Fais guineensis L. 
Monoecia Hexandria. — Palmae, 
Baum mittlerer Hóhe, mit der Basis der Blattstiele besetzt und durch die ab- 
gefallenen genarbt, die Blattstiele mit dornigen Sägezähnen bewaffnet; die Blätter 
sind gefiedert zerschnitten und sollen zuweilen den ganzen Stamm begleiten (also 
nicht abfallen). Die trockenháutigen strohgelben Blüthen stehen in sehr ästigen 
Kolben. Die dunkelgelben oder rothen Früchte haben die Grósse eines Tauben- 
eies, und das Fruchtfleisch ist, wie bei der Olive, mit Fett erfüllt — Einheimisch 
in West-Afrika (Guinea), und von da nach West-Indien und Süd-Amerika verpflanzt. 
Gebráuchlicher Theil Das Fett der Frucht, sowohl des fleischigen 
Theils als auch des Kerns. Der Hauptsitz des Fettes ist das Fruchtfleisch, 
welches etwa 70% eines schôn gelbrothen Oeles, während der Kern nur 454 Un- 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.