660 Quebrachorinde.
das ganze Gewebe ziemlich dicht und erweisen sich unter dem Mikroskope als
stark sklerenchymatisch verdickte Elemente. Die noch im unversehrten Zustande
befindliche innere Rinde ist blassgelblich, grobfaserig und durch nach verschiedenen
Richtungen unregelmüssig verlaufende, schief aufsteigend Faserzüge ausgezeichnet.
Die sklerenchymatischen Zellen und Zellengruppen sind auch hier auf dem Quer-
schnitte zu erkennen, doch heben sie sich nicht so deutlich ab, wie in den ver-
korkten Partieen.
Wesentliche Bestandtheile. Nach ScutckEpANz ein krystallinisches bitteres
Alkaloid (Aspidospermin) von G. FRAUDE nüher untersucht. WULFSBERG hält
es für identisch mit dem Paytin HEssrE's, und die Paytarinde für eine Aspidosperma-
Rinde. Nach Hesse enthält aber die Quebrachorinde nicht weniger als 6 A].
kaloide, nämlich ausser dem vorhin genannten Aspidospermin, noch 3 krystallinische
(Aspidospermatin, Quebrachin und Quebrachamin) und 2 amorphe
(Aspidosamin und Hypoquebrachin), ausserdem eine cholesterinartige
Materie (Quebrach ol).
Verwechselung oder Verfälschung. Um sich zu vergewissern, ob man
die echte Rinde vor sich hat, empfiehlt G. FRAUDE folgendes Verfahren. Man
kocht s Grm. der zerkleinerten Rinde mit 25 Cc. sehr leichten Steinkohlen-
benzins § Minuten lang, filtrirt heiss und schüttelt den kaum gefärbten Auszug
mit ro Cc. verdünnter Schwefelsáure. Die vom Benzin getrennte Sulphatlósung
wird mit Ammoniak übersáttigt, mit ro Cc. Aether ausgeschüttelt, die Aether-
lósung im Probircylinder abgekocht und der Rückstand mit Ueberchlorsáurelósung
gekocbt, oder auch, wo diese nicht zur Verfügung steht, mit wenig Wasser und
3—4 Tropfen concentrirter Schwefelsäure aufgenommen, eine minimale Menge
chlorsauren Kalis hinzugefügt und längere Zeit gekocht. In beiden Fällen tritt
die schöne fuchsienähnliche intensive Färbung ein, welche das Aspidospermin
mit den genannten Reagentien giebt.
Das Holz dieses Gewächses, wegen seiner licht chokoladebraunen, fast rosen-
rothen oder gelblichweissen Farbe zum Unterschiede von dem des vorigen Que-
bracho blanco genannt, ist ebenfalls sehr hart und empfiehlt sich besonders
zur Anfertigung von Holzschnitten.
Anwendung. Gegen Fieber. Nach Dr. F. PENZOLDT ein Palliativmittel bei
verschiedenen Formen von Dyspnoe (Engbrüstigkeit).
Aspidosperma ist zus. aus dem (Schild) und oreppa (Same); der Same ist
zusammengedrückt, fast kreisrund, und von einem háutigen, strahlig gestreiften
Flügel umgeben.
Unter dem Namen »Westindisches Buchsbaumholz« kommt seit
mehreren Jahren als Ersatz des immer seltener werdenden echten (oder türkischen)
Buchsbaumholzes zu xylographischen Arbeiten aus Venezuela eine Holzart in den
Handel, welche aber nicht von einem Buxus, sondern nach Dr. A. ERNST von
Aspidosperma Vargasii Dc. stammt. Es hat nach J. MÖLLER eine gleich-
mässig hell dottergelbe Farbe; auf den Sehnenschnitten ist ein leichter Flader
eben kenntlich, hervorgerufen durch eine äusserst zarte, jahrringähnliche Schichtung
des Holzes. Auf dem geglätteten Querschnitte sieht man schon mit unbewaffnetem
Auge dicht gedrängte feine geradläufige Markstrahlen und mit der Lupe überdiess
zahlreiche unregelmässig zerstreute helle Pünktchen. Das Holz ist mässig hart,
leicht spaltbar und hat 1,39 spec. Gewicht.
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