706 Saflor.
Merkmalen leicht zu erkennen sind. Sie riechen, auch im getrockneten Zustande,
besonders beim Zerreiben stark eigenthümlich wachholder- und kümmelàáhnlich,
doch widerlicher, gleichsam betáubend, schmecken widrig balsamisch, harzig und
bitter.
Wesentliche Bestandtheile. Nach GARDES: ätherisches Oel, Gallussäure,
Harz etc. Das ätherische Oel, von Dumas näher untersucht, ist isomer mit dem
Terpenthinöl.
Verwechselungen. 1. Mit Juniperus virginiana; die (z. Th. ab-
gestorbenen) Blätter stehen an den ältern zu 3, doch auch gegenüber, die (grünen)
an den jüngsten Zweigen sind meist ins Kreuz gestellt, 4zeilig, in der Regel
mehr abstehend und làünger, selbst im grünen Zustande etwas stechend (doch
giebt es auch mit kleinen anliegenden, etwas heller grünen Bláttchen bedeckte
Zweige) verbreiten beim Zerreiben einen abweichenden, etwas widrigen, aber
weit schwüchern Geruch. Trocken stechen sie weit stärker als Sabina. 2. Mit
Juniperus communis; die Bláttchen sind weit grósser, abstehend, steif, stechend.
3. Mit Lycopodium complanatum. Dieses kriechende laubmoosähnliche
Farnkraut hat in seinen, mit schuppig anliegenden Bláttchen bedeckten kantigen
Zweiglein viel Aehnlichkeit mit den Sadebaumspitzen; ihre Farbe ist aber heller
gelblichgrün, sie sind auch mehr krautartig weich, geruch- und geschmacklos.
Anwendung. In Substanz, Aufguss, innerlich und dusserlich. Die inner-
liche Anwendung erfordert Vorsicht, denn die Wirkung ist eine hefüg reitzende,
harntreibende, und veranlasst blutige Ausleerungen.
Geschichtliches. Eine schon in alten Zeiten bekannte und benützte
Pflanze. Sie heisst bei DIOSKORIDES Bpaëv, bei den Römern Sabina und Cupressus
cretica.
Wegen Juniperus s. d. Artikel Kadeol.
Sabina, nach dem Lande der ehemaligen Sabiner, wo das Gewichs
arzneilich viel gebraucht wurde oder auch vorkam, benannt. Dieses Volk hiess,
wegen seiner Frömmigkeit und seiner heiligen Gebräuche, auch Seviner (von
ceßesdaı: verehren), und davon stammt das deutsche Synonym Sevenbaum.
Saflor, fárbender.
(Bastardsafran, falscher Safran.)
Flores und Semen (Fructus) Carthami.
Carthamus tinctorius L.
Syngenesia Aequalis. — Compositae.
Einjührige 0,6—1,2 Meter hohe zierliche Pflanze mit aufrechtem, oben ástigem,
steifem, gestreiftem weisslichem Stengel, abwechselnden, sitzenden, 5—7 Centim.
langen, 1—2 Centim. breiten, eifórmigen oder lanzettlichen, am Rande dornig ge-
sägten, glatten, glánzend grünen, etwas steifen Blättern. Die Blumenkópfe bilden
am Ende der Stengel und Zweige wenig blühende beblátterte Doldentrauben,
sind gross, der fast kugelfórmige Hüllkelch r—2 Centim dick, dessen äussere
Schuppen endigen in 1—3 Centim. lange, sparrig abstehende, den übrigen Bláüttern
ähnliche, an der unteren Hälfte des Randes mit kleinen Dornen besetzte, mit
einem kurzen gelblich steifen Dorne zugespitzte Blätter. Die Blümchen bilden
an der Spitze des fast geschlossenen Hüllkelchs einen kleinen Büschel ziemlich
weit vorragender, röhriger und trichterförmig sich erweiternder 5theiliger gelbrother
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