Safran.
Anwendung. Veraltet, verdient aber wieder beachtet zu werden.
Wegen Centaurea s. den Artikel Kardobenedikt.
Jacea von &xeopat (heilen), in Bezug auf ihre Heilkráfte.
Safran.
Crocus. Stigmata Croci.
Crocus sativus L.
Triandria Monogynia. — Irideac.
Perennirendes Zwiebelgewichs von 20—30o Centim. Hóhe mit linienfórmigen,
langen Bláttern, ein- bis zweiblüthigem Schafte, lilienartiger Blumenkrone von
violetter oder blauer Farbe. Die 3 Narben sind lang, zurückgebogen, hochroth,
an der Spitze verdickt und gezühnt. — Wüchst in Griechenland und Klein-Asien
wild, wird aber auch dort, ferner bei Baku am kaspischen Meere, in Kashmir,
sowie in mehreren Gegenden Oesterreichs (Krems), Italiens (Abruzzen), Frank-
reichs (Gatinais) Spanien und Englands gebaut. Seine Cultur hat jüngst auch
in Pennsylvanien mit Erfolg Fuss gefasst.
Gebräuchlicher Theil Die Narben mit einem Theile des Griffels, wo-
von zu 1 Kilogr. 40— 120000 Pflanzen erforderlich. Es sind 24—36 Millim. lange,
dünne Fáden von braunrother Farbe, nach oben zu etwas breiter und hier säge-
artig gezähnt, nach unten in einen haarfórmigen weisslichen Fortsatz (Theil des
Griffels) endigend. Der Geruch ist durchdringend gewürzhaft, in Masse betäubend
(bei dauernder Einwirkung selbst mit tódtlichem Ausgange), der Geschmack bitter,
gewürzhaft, den Speichel gelb fárbend.
Der Safran führt nach den verschiedenen Ländern, aus denen er kommt,
besondere Namen: orientalischer (persischer), österreichischer, französischer, eng-
lischer, spanischer. Der orientalische, österreichische und französische sind die
besten Sorten; dann folgt der englische und der spanische; letzterer gewöhnlich
mit einem fetten Oele getränkt, auch wohl mit Honig beschwert.
Wesentliche Bestandtheile. Nach BOUILLON-LAGRANGE und A. VOGEL:
ütherisches Oel, Wachs, Fett, Safrangelb (Polychroit) Gummi etc. Nach HENRY
ist der Farbstoff im reinen Zustande nicht gelb, sondern scharlachroth. QUADRAT
fand noch Zucker und eine besondere Säure. Nach Weıss ist der rothe Farb-
stoff ein Glykosid, das durch Säuren in einen neuen rothen Farbstoff (Crocin),
Zucker und ätherisches Oel gespalten wird. Das ursprüngliche ätherische Oel
des Safrans, der Tráger des Geruchs, ist nach Weıss isomer mit dem Carvol.
Mit der Untersuchung des Safrans beschäftigte sich auch SToDDART; nach ihm
ist das Polychroit eine Verbindung von rothem und gelbem Farbstoff.
Verfälschungen. Der hohe Preis verleitet zu mannigfachen, z. Th. groben
Verfälschungen ;*) diese sind: 1. Fettes Oel; Durchtränken mit einem fetten
Oele, um der Waare neben Gewichtsvermehrung ein glänzendes Ansehen und
grosse Biegsamkeit zu verleihen. Dieser Betrug verräth sich leicht durch Ein-
schlagen in feines Papier, das davon Fettflecke bekommt. 2. Saflor; derselbe
besteht aus den gelben röhrenförmigen 5theiligen Blümchen des Carthamus
tinctorius, worin die (5) Staubgefässe sichtbar sind. 3. Die Strahlen- (Zungen-)
Blüthen der Calendula; sie sind hellgelb und bandförmig. 4. Gespaltene
Granatblumen; sind feuerroth, gleichbreit und schmecken adstringirend.
*) Schon PLINIUS (XXI, 17) klagt, dass nichts so sehr verfälscht werde als der Safran.
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