Salbei — Salep.
Salbei, wilder.
(Wiesensalbei, wilder Scharlach.)
Herba Salviae pratensis, Hormini pratensis.
Salvia pratensis. L.
Diandria Monogynia. — Labiatae.
Perennirende, 45—90 Centim. hohe Pflanze mit rauhem Stengel, länglich-herz-
förmigen, ungleich gekerbten, z. Th. eingeschnittenen und buchtigen, runzeligen,
unterhalb weich behaarten Blättern, die unteren gestielt, die oberen stengelum-
fassend, schön blauen oder violetten, selten röthlichen oder weissen Blumen. —
Häufig auf Wiesen, an Ackerrändern, Wegen, jedoch weniger im nördlichen, mehr
im mittleren und südlichen Deutschland.
Gebräuchlicher Theil. Das Kraut, es riecht stark widerlich aromatisch,
schmeckt zusammenziehend bitter.
Wesentliche Bestandtheile. Aetherisches Oel, eisengrünender Gerbstoff,
Bitterstoff,
Anwendung. Obsolet, jedoch gewiss mit Unrecht.
Geschichtliches. Ohne Zweifel haben die griechischen und römischen
Aerzte sich schon sehr früh mehrerer Salbeiarten als Heilmittel bedient, allein
es dürfte schwer sein, nachzuweisen, welche Species vorzugsweise gebräuchlich
waren. Auf Kreta, woher man häufig Arzneigewächse bezog, wachsen Salvia
pomifera, cretica, argentea. Auf vielen Bergen Griechenlands findet sich Salvia
rngens gemein wild. S. triloba ist nicht selten auf den Inseln des Archipela-
gus u. s. w. In Deutschland wird schon seit alten Zeiten S. officinalis in den
Gärten gezogen, und sie ist es, der man ihrer grossen Heilkrüfte wegen den Bei-
namen Salvatrix, Naturae conciliatrix gab.
Von der in Guatemala einheimischen Salvia Chia R. u. Pav. benutzt man
dort unter dem Namen Tschan oder Cnan die Früchte zur Bereitung eines er-
frischenden Getränks, indem man sie in Wasser einweicht, an das sie viel Schleim
abgeben. Diese Früchte enthalten auch ein mildes trocknendes fettes Oel. —
Einer neuen Mittheilung des Mexikaners MARIANO BARCENA zufolge werden aber
die Samen auch anderer Salvia-Arten zu dem angegebenen Zwecke benutzt.
Salep.
Radix (Tuber) Salep.
Orchis mascula L.
Orchis militaris Dc.
Orchis Morio L.
Orchis maculata 1.
Orchis pyramidalis L.
Gynandria Monandria. — Orchideae.
Die Orchis- oder Knabenkraut-Arten sind perennirende schône Gewächse,
mit z. Th. prachtvollen Blüthen. Wurzelknollen befinden sich gewóhnlich zwei
nebeneinander, von deren einem der Stengel aufschoss und der nun abstirbt,
während der zweite zur Bildung einer neuen Pflanze dient. Oben an der Basis
des Stengels entspringen die Wurzelfasern. Die Knollen der 3 erst genannten
Arten sind kugelig oder linglich rund, von der Grosse einer Haselnuss (auch
kleiner) bis zu der einer Wallnuss, die der 2 letztgenannten endigen in zwei bis
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