Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

    
  
  
   
    
   
  
  
   
  
   
   
   
  
  
  
   
    
   
   
    
   
   
   
    
   
   
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
    
    
   
   
    
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fünf Spitzen, so dass sie das Ansehen einer kleinen Hand haben. Alle Knollen 
sind weisslich, etwas durchscheinend, fleischig, saftig. Der ganz gerade und ganz 
einfache Stengel ist 15—9o Centim. hoch, krautartig, fleischig und besonders 
unten dicht mit abwechselnden, stengelumfassenden und scheidigen, länglichen, 
ganzrandigen, glatten, fleischigen Blättern besetzt. Die Blumen bilden am Ende 
des Stengels z. Th. dicht gedrängte Aehren von meist rother Farbe. O. Morio 
wird hóchstens handhoch und blühet purpurroth; O. mascula ist hóher, die 
Blüthen heller; O. maris erhebt sich bis zu go Centim. Hóhe, und die Blüthen 
haben eine weissliche, purpurroth gefleckte Lippe; bei O. maculata sind die 
Blütter stets, bei O. latifolia häufig schwarzbraun gefleckt, letztere sind auch viel 
breiter als erstere. — Ueberall häufig auf Wiesen, Weiden, in Gebüschen. 
Gebräuchlicher Theil. Die Wurzelknollen, welche von den genannten 
s, und wohl auch noch von andern Arten der zahlreichen Gattung Orchis kommen. 
Früher fast ausschliesslich aus dem Oriente, Persien, China eingeführt, werden sie 
in neuerer Zeit auch häufig bei uns gesammelt. Am geeignetsten dazu ist die 
Zeit nach dem Verblühen, wenn der Stengel welk wird, also im Juli und später, 
wo der neue Knollen, der allein taugliche, völlig ausgebildet ist. Man befreit 
sie durch Abreiben zwischen groben Tüchern von anhängender Erde und dem 
äussern Häutchen, reihet sie an Fäden und trocknet sie rasch in künst- 
licher Wärme. Auch kann man sie vorher in kochendes Wasser tauchen, oder 
noch besser in verschlossenen Gefässen für sich im Wasserbade erhitzen, bis sie 
durchscheinend sind. Der dem frischen Salep eigenthümliche unangenehme 
Geruch geht beim Trocknen verloren. — Trocken besteht der Salep aus 12 bis 
24 Millim. langen, 6—:2 Millim. dicken, lünglich-runden oder rundlichen, mit- 
unter auch handfórmigen, mehr oder weniger unebenen, gefurcht-hóckerigen, 
weisslichen, gelblichen oder grauen in's Bräunliche gehenden und mehr oder 
weniger hornartig durchscheinenden, ziemlich gewichtigen, sehr harten, schwer 
pulverisirbaren Knollen, die ein weisses Pulver geben. Geschmacklos, schwellen 
im Munde an und werden kórnig, schlüpfrig. In kaltem Wasser schwellen sie 
auf wie Traganth, doch langsamer, und zertheilen sich, gróblich gepulvert, nicht 
so vollständig, lösen sich auch nicht. Mit heissem Wasser bilden sie, ähnlich 
wie Traganth, einen dicken Schleim. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach CavEwTOoU und LiNDLEY besteht der 
Salep grósstentheils aus Bassorin mit wenig Gummi und Stárkmehl. DRAGEN- 
pomrF hingegen fand in roo: 48 Dextrn, Arabin und halblóslichen Pflanzen- 
schleim, 27 Stärkmehl, 5 Proteïnsubstanz, 5 Zucker, 2,4 Cellulose, 2,1 Mineral- 
stoffe nebst kleinen Mengen Ammoniak, Salpetersäure. Weinsteinsäure, Harz, Fett, 
Oxalsäure. 
In den Blüthen mehrerer Arten Orchis kommt Kumarin vor. 
Verfälschung. Von einer solchen mit den Zwiebelknollen des Colchicum 
autumnale, welche sich unter dem im Rhôngebirge gesammelten Salep be- 
fanden, berichtet METTENHEIMER. Diese Knollen waren nicht an Fäden gereiht, 
zeigten in Masse betrachtet ein hornartiges Ansehn, waren aber bedeutend weisser 
als der echte Salep, einige ganz, andere zerschnitten, stark eingeschrumpft. 
Charakteristisch namentlich waren die in die Quere zerschnittenen Stücke, welche 
von der Rinne des Knollens, die zur Aufnahme der die Blüthen und Blätter um- 
hüllenden Scheibe bestimmt ist, in einer nierenfôrmigen Gestalt erscheinen. 
Dieser falsche Salep lässt sich viel leichter pulverisiren als der echte, giebt mit
	        
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