Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

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726 Sarkokolle. 
kennt, ist klein, braun, o,2 Millim. lang, o,: Millim. breit, seitlich zusammenge- 
drückt, nierenfórmig, lángs gestreift und auf den Streifen fein getüpfelt, mit gelb. 
licher Raphe, ohne Albumen. Beigemengt sind reichlich grüne Bruchstücke einer 
Fruchtkapsel und kleine Stengelreste, von gleicher Ausdehnung wie die Samen, 
und die wahrscheinlich machen, dass die Samen durch ein feinmaschiges Sieb 
getrieben sind. DRAGENDORFF fand in 100: 5 Pektin, 6 Schleim, r3 Fett, 2— 3 Harz, 
1,3 Bitterstoff, 1,83 Gerbstoff. : 
Sarkokolle. 
(Fischleim, Fleischleim). 
Sarkokolla, Gummi-Resina Sarkokolla. 
Selbst in den neuesten Pharmakognosien werden als Mutterpflanzen der 
Sarkokolle noch immer ZÆnaca mucronata L. und P Sarcocolla BERG, am 
Kap und in Aethiopien einheimischen Sträuchern, aufgeführt, und zwar ohne 
Fragezeichen. Dabei stellt man sie in die Zetrandria Monogynia und in die 
Familia Santaleae. Was die letztere Stellung betrifft, so wurden auch schon die 
Familien Polygalcae und Rubiaceae, wohin jene Pflanzen gehören sollten, ge- 
nannt. Dass aber hier bedenkliche Irrthümer vorliegen, geht aus Folgendem 
hervor. 
Schon SPRENGEL verwarf die Angabe, dass die Sarkokolle von einer Penaea 
komme, vollständig. Er fand namlich Samen (Früchte) eines Smyrnium in der Droge 
der Officinen und schliesst daraus, die Mutterpflanze móchte eine Umbellifere sein. 
Weitere und, wie es scheint befriedigendere Aufklirung brachte jüngst 
W. Dymock, der sich im Pharm. Journal and Transactions, 1879, 6. Mirz, pag. 73s 
nachstehend ausspricht: 
Die Sarkokolle gelangt aus dem persischen Hafen Bushire nach Bombay 
in Ballen von etwa 200 Pfd. Die Einfuhr muss bedeutend sein, denn man kann 
in einem einzigen Waarenlager r2—20 solcher Ballen liegen sehn. In diesen 
Ballen findet man auch stets Theile der Pflanze, nümlich: 
Frucht. Fruchtstiele kurz, dünn, Kelch 18 Millim. lang, rôhrig-glockig, 
spreuartig, Mündung eng, 5zähnig; er umschliesst ganz die Ueberbleibsel einer 
Schmetterlingsblume und eine eifôrmige geschnäbelte Hülse von der Grôsse eines 
Reiskornes, deren Aussenfläche mit einem weissen baumwollähnlichen Filze bedeckt 
ist. Obgleich die Frucht reif ist, haften die Blüthenreste doch noch fest daran, 
selbst nach dem Einweichen in Wasser. 
Die Hülse ist zweiklappig; an der Rückennaht sitzt ein einziger graubrauner 
wickenähnlicher Same von etwa 3 Millim. Dicke, der in Wasser aufschwillt, platzt, 
und eine mit der Sarkokolle übereinstimmende Masse entlässt. Manche Hülsen 
sind samenlos und enthalten dafür gummiartige Körner. 
Stengel. Holzig, aus zahlreichen, strahlig gestellten, keilförmigen, dornigen 
Bündeln bestehend; die Dornen sind 18—24 Millim. lang, wie die jungen Zweige 
mehr oder weniger mit baumwollenartigem Flaum bedeckt und mit Sarkokolle 
inkrustirt. 
Blätter nicht vorhanden. 
Aus einem Ballen kann man leicht 1—2 Hände voll Früchte auslesen, aber 
die meisten derselben haben durch Reibung ihren Kelch verloren. Da niemals 
Blumen gefunden wurden, so geschieht die Einsammlung der S. wahrscheinlich 
erst nach dem Abfalle der Blumen. Die Absonderung der S. aus der Pflanze 
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
    
  
  
  
  
   
   
   
      
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
    
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