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Sarsaparrille.
bestiubt; die Furchen sind aber nicht so breit und tief wie bei Veracruz; die
Farbe im Allgemeinen blassbraun, sehr viele Fasern werden beim Befeuchten
schón rothbraun. Mitunter findet man eine blass gelbliche Faser. Der Querschnitt
zeigt an den meisten Fasern eine weisse, mehlige, ziemlich dicke Rinde.
| 3. Lissabon oder Para oder Brasil. Unter diesen Namen kommen ver-
schiedene Sorten vor. So eine mit Wurzelstock und Stengelbasis, an denen sich
| viele zusammengedrückte spitze Stacheln finden; die ansitzenden Fasern sind
i stark gefurcht, von mittlerer Stürke und dunkelbrauner Farbe. Der Querschnitt
zeigt eine starke weisse mehlige Rinde, und der holzge Kern ist im Umfange I
oft schwärzlich gefärbt, was offenbar ein Zeichen von Zersetzung ist; auch ist er Se
hier nicht mit starken Poren versehen. — Ausserdem eine aus losen dicken be
Fasern bestehende Sorte, die theils dieselbe braune Farbe zeigen, oder weit blasser Em
sind und abgerieben, und befeuchtet sich ins Róthlichgelbe neigen; beide mit p
einer sehr dicken, ganz weissen und mehligen Rinde versehen, wodurch sich ini Es
| Allgemeinen diese Sorte auszeichnet. =
Die Frage, welche die beste Sorte ist, dürfte man wohl ohne Bedenken da- end
ill hin beantworten, dass die zur ersten Gruppe gehörenden den Vorzug verdienen, ell
i Wn da der reiche Gehalt der übrigen an Stürkmehl keineswegs als ein Zeichen der i
Wirksamkeit gelten kann. Auch fand Barka das Smilacin (s. weiter unten) im S
Holzkórper und in der Epidermis, nicht im Rindenmarke. Eine quantitative Ue
Prüfung der einzelnen Sorten auf den Gehalt an Smilacin fehlt übrigens noch au
immer. hat
Hi / Verwechselungen. Vermengungen der echten Sarsaparrill- Sorten mit hel
| anderen Wurzeln kommen selten vor, und alle, welche man als solche bezeichnet, :
nu : : ; ur aus
| sind sehr leicht zu unterscheiden. So die Wurzel und Wurzelsprossen von Ara- P — —
lia nudicaulis, die Wurzelfasern der Agave americana, die des Asparagus er
| | officinalis, der Carex arenaria, des Humulus Lupulus, der Aristolochia en
/ P Sipho. Die langen Fasern ohne Absátze mit holzigem Kern wird man in der m
i i Art nicht leicht wieder finden. Freilich darf man sich nicht verleiten lassen, die E
Hi Droge in klein geschnittenem Zustande aus unzuverlissiger Quelle zu beziehen. |
/ | i M | Wesentliche Bestandtheile. Die Sarsaparrille wurde chemisch unter- | o
| : 4l Di sucht von V. RosE, CawoBio, Prarr, PaLoTTA, ForcHi, MoucHon, THUBEUF, | i.
I i | ni POGGIALE, BATKA, MARQUART, PLANCHE, O. HENRY, ADRIAN, INGENOHL. Quantitativ | hi
i NN am hôchsten (bis zu 502) ist das Stärkmehl darin vertreten. aber als wichtigster | N
| n Bestandtheil muss der eigenthiimliche krystallinische Korper betrachtet werden, er
| EE welchen 1824 PaLoTTA entdeckte und Pariglin oder Parillin nannte, und von d
| dem die Droge bis zu 2% enthält. Dieser Körper erhielt dann noch verschiedene T
andere Namen: Parillinsáure, Salseparin, Sarsaparillin, Smilacin. Sonst
fanden sich noch: Aetherisches Oel in Spuren, Harz, Albumin, Bassorin, Gummi, di
Pektin, Zucker, Oxalsáure etc.
| Iu Anwendung. In Substanz als Pulver oder Latwerge und in der Abkochung
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na d gegen Syphilis. M
| d Geschichtliches. Die Sarsaparrille ist schon im 16. Jahrhundert in unsern
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ti | Arzneischatz aufgenommen. d
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n di Sarsaparrilla, eigentlich Zarzaparrilla, zus. aus dem spanischen zarza (Brom- k
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beerstrauch) und parrilla, Dimin. von parra (Weinstock), d. h. ein kleiner, wie
der Weinstock schlingender Strauch mit Stacheln wie der Brombeerstrauch.
Wegen Smilax s. den Artikel Chinawurzel.
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